Regionales Wirtschaftswachstum 2016
 in Salzburg und Tirol am stärksten

 

erstellt am
06. 12. 17
13:00 MEZ

Wien (statistik austria) - Im Jahr 2016 verzeichneten laut Statistik Austria alle Bundesländer ein positives reales Wachstum des Bruttoregionalprodukts (BRP) zwischen 2,5% (Salzburg) und 0,3% (Vorarlberg) – bei einer realen Steigerung des österreichischen Bruttoinlandsprodukts (BIP) von 1,5%. Die regionalen Unterschiede im Hinblick auf die Entwicklung des BRP waren weniger stark ausgeprägt als 2015.

Überdurchschnittliches Wirtschaftswachstum in Salzburg, Tirol, Kärnten, NÖ und Wien
Mit +2,5% wuchs Salzburgs Wirtschaft 2016 am stärksten. Dynamik kam vor allem aus dem Dienstleistungssektor, der mit +2,4% deutlich über dem Österreichschnitt (+1,4%) wuchs. Eine der wichtigsten Branchen für die Salzburger Wirtschaft, der Handel, verzeichnete ein Plus von 3,0%, während der Handel österreichweit nur um 1,4% zulegte. Überdurchschnittliche Wachstumsimpulse gingen auch von Beherbergung und Gastronomie aus (+3,7%; Österreichschnitt: +2,5%). Auch die Herstellung von Waren (+3,0%) konnte im zweiten Jahr in Folge deutlich stärker zulegen als in anderen Bundesländern. In Tirol trugen ebenfalls Beherbergung und Gastronomie (+3,1%) sowie der Handel (+4,4%) zur überdurchschnittlichen Wirtschaftsentwicklung bei (+1,8% reales Wachstum).

Auch Kärnten (+1,7%), Niederösterreich und Wien (je +1,6%) verzeichneten überdurchschnittliche Wachstumsraten des BRP. Oberösterreich (+1,3%) und die Steiermark (+0,9%) wiesen unterdurchschnittliche Wachstumsraten auf. Schlusslichter im Bundesländervergleich bildeten das Burgenland und Vorarlberg mit einem Plus von je 0,3% im Vergleich zu 2015.

Beim BRP je Einwohner rangierte Salzburg erstmals im Bundesländerranking mit 48.700 Euro vor Wien (48.600 Euro; siehe Kartogramm). Gründe sind vor allem im starken Bevölkerungswachstum der Bundeshauptstadt 2016 zu finden (+2,1% im Vergleich zur nationalen Entwicklung von +1,3%).

Vorarlberg: Wirtschaftswachstum nur moderat, aber Pro-Kopf-Einkommen wieder am höchsten
Ausschlaggebend für das schwache reale Wachstum der Wirtschaft Vorarlbergs (+0,3%) war der negative Wachstumsbeitrag des Dienstleistungssektors, für den wiederum der Rückgang im Handel hauptverantwortlich war. Dies hatte jedoch keine negativen Auswirkungen auf den Arbeitsmarkt in Vorarlberg. Die Beschäftigung verzeichnete 2016 ein überdurchschnittliches Plus von 1,8% (+3.600 Jobs) – bei einem österreichweiten Beschäftigungsanstieg von 1,5%.

Das höchste verfügbare Einkommen pro Kopf verzeichneten 2016 die privaten Haushalte in Vorarlberg mit 24.200 Euro. Die Niederösterreicherinnen und Niederösterreicher erreichten mit 24.000 Euro das zweithöchste verfügbare Einkommen pro Kopf. Danach folgten die privaten Haushalte in Salzburg (23.600 Euro). Die Pro-Kopf-Einkommen der Oberösterreicherinnen und Oberösterreicher lagen im Österreichschnitt (23.000 Euro).

Unterdurchschnittliche Einkommen hatten die privaten Haushalte im Burgenland, in Tirol und in der Steiermark. Die geringsten Einkommen im Jahr 2016 wiesen mit je 22.300 Euro die privaten Haushalte in Kärnten und Wien auf.

Gedämpfte Wirtschaftsentwicklung im Burgenland 2016
Im Burgenland waren der starke reale Rückgang in der Landwirtschaft (-22,3%) und die Stagnation im Produktionssektor (-0,1%) für das geringe Wirtschaftswachstum von +0,3% verantwortlich. Im Gegensatz zu Vorarlberg hatte das geringe Wachstum auch Auswirkungen auf den regionalen Arbeitsmarkt. Mit +0,9% stieg die Beschäftigung im Burgenland unterdurchschnittlich (+1.100 Jobs).

Wiens Wirtschaft und Beschäftigung wuchsen überdurchschnittlich
Wachstumsimpulse für die Wiener Wirtschaft kamen sowohl aus dem Dienstleistungs- als auch aus dem Produktionssektor. Die Daten zur Wiener Beschäftigung zeigten einen Anstieg um 16.500 Jobs im Vergleich zu 2015. Die Zuwachsrate 2016 lag mit +1,6% leicht über dem Österreichschnitt (+1,5%). Dynamik kam ausschließlich aus dem Dienstleistungssektor, vor allem aus den Bereichen "Beherbergung und Gastronomie", "Erziehung und Unterricht" sowie "Gesundheits- und Sozialwesen".

Regional tiefer gegliederte Ergebnisse 2015
Für die Jahre 2000 bis 2015 gibt es regional tiefer untergliederte Ergebnisse für die 35 NUTS 3-Regionen Österreichs. Es stehen Bruttoregionalprodukt bzw. Bruttowertschöpfung und Beschäftigung zur Verfügung. Beim Bruttoregionalprodukt je Einwohner 2015 lag die Landeshauptstadtregion Salzburg und Umgebung mit einem BRP je Einwohner in der Höhe von 51.700 Euro vor Linz-Wels (50.600 Euro) und Wien (48.300 Euro). Die vollständige Liste und weitere Informationen zu den Regionalen Volkswirtschaftlichen Gesamtrechnungen finden Sie hier >.

 

 

 

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