FMA unterstützt europäische Maßnahmen zur
 Lösung des Problems der notleidenden Kredite

 

erstellt am
15. 12. 17
13:00 MEZ

In Österreich NPL-Quote bereits auf 4,6% gedrückt.
Frankfurt/Wien (fma) - Österreichs Finanzmarktaufsichtsbehörde FMA begrüßt und unterstützt den Vorstoß der europäischen Bankenaufsichtsinstitutionen zur europaweiten Adressierung des Problems der notleidenden Kredite (NPL – non performing loans). So hat die europäische Bankenaufsichtsbehörde EBA (European Banking Authority) 14. Dezember mit der Veröffentlichung europaweit einheitlicher Standards für die strukturierte Darstellung von NPLs die Grundlage für eine rasche Prüfung und Bewertung notleidender Kredite durch potenzielle Investoren geschaffen. Weiters hat der SSM (Single Supervisory Mechanism), die gemeinsame Bankenaufsicht der Euro-Staaten bei der EZB, mit seinem neuen „Leitfaden für Banken zu notleidenden Krediten“ einen einheitlichen Standard zum Management von notleidenden Krediten entwickelt, der in Kürze in Kraft gesetzt wird und insbesondere neu entstehende NPLs adressiert. Die EBA arbeitet bereits an einer Erweiterung dieser SSM-Leitlinie zum NPL-Management, die im Laufe des Jahres 2018 dann auf alle Banken der Europäischen Union anzuwenden ist.

„Es ist höchste Zeit, dass das Problem der notleidenden Kredite nun auch europaweit konsequent angegangen wird“, so der Vorstand der FMA, Helmut Ettl und Klaus Kumpfmüller. Diese Altlast lähme nach wie vor die Finanzwirtschaft und sei ein Hemmschuh für den Wirtschaftsaufschwung in Europa.

Zur Jahresmitte 2017 hafteten bei allen Banken in der Europäischen Union zusammen nach wie vor NPLs im Gesamtvolumen € 893 Mrd. aus, die NPL-Quote betrug zu diesem Stichtag 4,5%, wobei jedoch 8 der 29 EU-Staaten NPL-Quoten von mehr als 10% hatten. Im Schnitt aller EU-Staaten konnte damit die NPL-Quote seit 2014 mit 6,9% lediglich um ein Drittel gesenkt werden, in Österreich gelang es in diesem Zeitraum, die NPL-Quote von 8,0% auf 4,3% fast zu halbieren, wobei hier auch die naturgemäß im Vergleich zum österreichischen Inlandsmarkt höheren NPL-Exposures der Tochterbanken in Zentral-, Ost- und Südosteuropa (CESEE) berücksichtigt sind. Der massive Abbau des NPL-Exposures sei insbesondere dadurch gelungen, indem österreichische Banken leistungsfähige Workout-Einheiten aufgebaut sowie Pakete notleidender Kredite in verschiedenster Größenordnung an professionelle Investoren zur Abwicklung verkaufen konnten.

Die Vereinheitlichung der Standards in Europa zur Darstellung, zum Management und zur Abwicklung von notleidenden Krediten erleichtern nun die Analyse, Bewertung und Preisfestsetzung von NPL-Portfolien und leisten so einen wesentlichen Beitrag zum weiteren Aufbau und zur Stärkung des Sekundärmarktes zur Bereinigung von NPL-Portfolien von Banken.

 

 

 

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