Galileo-Konstellation mit fast vollständig

 

erstellt am
13. 12. 17
13:00 MEZ

Paris (esa) - Europa hat mit dem Ariane-5-Start am 12. Dezember vier weitere Galileo-Navigationssatelliten auf ihre Umlaufbahnen gebracht. Mit dieser erfolgreichen Etappe ist nur noch ein weiterer Start notwendig, um die Galileo-Konstellation vervollständigen und somit die Galileo-Signale überall auf der Erde zur Verfügung stellen zu können.

Die von Arianespace im Auftrag der ESA betriebene Trägerrakete mit den Galileo-Satelliten Nr. 19 bis 22 an Bord hob um 19.36 Uhr MEZ (15.36 Uhr Ortszeit) von Europas Raumflughafen in Kourou in Französisch-Guayana aus ab. Das erste Paar der je 715 kg schweren Satelliten wurde 3 Std. und 36 Minuten nach dem Start, das zweite Paar weitere 20 Minuten später von der Aussetzvorrichtung der Oberstufe des Ariane-Trägers in ihren 22 922 km hohen Umlaufbahnen ausgesetzt.

Die vier neuen Satelliten werden in den nächsten Tagen auf ihre endgültigen Einsatzumlaufbahnen manövriert, woraufhin sie eine etwa sechsmonatige, von der Agentur für das europäische GNSS (GSA) durchgeführte Testphase durchlaufen, um sie voll funktionsfähig mit den bereits im Einsatz befindlichen Galileo-Satelliten vernetzen zu können.

Die Galileo-Konstellation ist mit dem heutigen Start auf 22 Satelliten angewachsen. Die ersten Dienste wurden vor fast einem Jahr, am 15. Dezember 2016 freigeschaltet.

„Der heutige Start ist ein weiterer wichtiger Erfolg, mit dem uns nur noch ein letzter Schritt von der vollständigen Errichtung der Konstellation trennt“, so ESA-Generaldirektor Jan Wörner. „Dass Europa nun über ein herausragendes globales Satellitennavigationssystem mit beachtlichen Leistungsmerkmalen verfügt, ist auch das große Verdienst unserer Industriepartner: OHB (Deutschland) und SSTL (Großbritannien) für die Satelliten sowie Thales Alenia Space (Frankreich, Italien) und Airbus Defense and Space (Großbritannien, Frankreich) für das Bodensegment einschließlich ihrer über ganz Europa verteilten Unterauftragnehmer.“

Paul Verhoef, ESA-Direktor für Navigation, fügte hinzu: „Die ESA ist im Auftrag der Europäischen Kommission für den Entwurf, die Systementwicklung und die Beschaffung von Galileo verantwortlich. Der Einsatz von Galileo ist nun Wirklichkeit geworden, weswegen die Verantwortung für das System im Juli an die GSA übertragen wurde. Sobald die Satelliten von ihrem Trägerfahrzeug getrennt werden, übernimmt somit die GSA die Kontrolle über sie, wobei die ESA ihr beratend zur Seite steht. Diese produktive Partnerschaft wird auch für den kommenden, Mitte 2018 mit Ariane-5 geplanten Galileo-Start beibehalten.“

„Mittlerweile arbeitet die ESA mit der Europäischen Kommission und der GSA auch bei spezifischen Forschungs- und Entwicklungsarbeiten sowie Systementwürfen zusammen, um die Beschaffung der Galileo-Satelliten der zweiten Generation mit weiteren neuartigen Navigationstechnologien einleiten zu können.“

Mit dem für das nächste Jahr geplanten Vierer-Start wird die Galileo-Konstellation dann mit 24 Satelliten plus 2 Ersatzsatelliten vollständig sein.

Über Galileo
Galileo ist Europas ziviles globales Satellitennavigationssystem. Mit ihm werden sich Nutzer auf der ganzen Welt äußerst präzise und zuverlässig räumlich und zeitlich positionieren können. Nach seiner Fertigstellung wird das System aus 24 aktiven Satelliten und dem Bodensegment bestehen, um Ortungs-, Navigations- und Zeitgebungsdienste zur Verfügung zu stellen.

Galileo ist ein Programm der EU und wird von ihr finanziert. Die Europäische Kommission hat die Gesamtverantwortung für das Programm und ist für die Leitung und Überwachung der Durchführung sämtlicher Programmtätigkeiten verantwortlich.

Die ESA ist für Galileo mit der Errichtung, dem Entwurf und der Entwicklung der neuen Systemgeneration sowie den technischen Entwurfsarbeiten für die Infrastruktur beauftragt. Die Definitions- und die Entwicklungsphase sowie die Phase der orbitalen Validierung (IOV) wurden von der ESA durchgeführt und von ihr und der Europäischen Kommission gemeinsam finanziert.

Die Sicherheit und die Betriebsaufnahme von Galileo stellt die Agentur für das Europäische GNSS (GSA) sicher. Sie ist seit Juli 2017 auch mit dem Betrieb und der Erbringung der Dienste beauftragt.
http://www.esa.int/Our_Activities/Navigation

Über die ESA
Die Europäische Weltraumorganisation (ESA), Europas Tor zum Weltraum, ist eine 1975 gegründete zwischenstaatliche Organisation, deren Aufgabe darin besteht, europäische Raumfahrtkapazitäten zu entwickeln und sicherzustellen, dass die Investitionen in die Raumfahrt den Bürgern in Europa und anderswo zugutekommen.

Die ESA hat 22 Mitgliedstaaten: Belgien, Dänemark, Deutschland, Estland, Finnland, Frankreich, Griechenland, Irland, Italien, Luxemburg, die Niederlande, Norwegen, Österreich, Polen, Portugal, Rumänien, Schweden, die Schweiz, Spanien, die Tschechische Republik, Ungarn und das Vereinigte Königreich. Slowenien ist assoziierter Mitgliedstaat.

Außerdem arbeitet die ESA förmlich mit sechs EU-Mitgliedstaaten zusammen. Im Rahmen eines Kooperationsabkommens nimmt auch Kanada an bestimmten ESA-Programmen teil.

Dank der Koordinierung der Finanzressourcen und Kompetenzen ihrer Mitgliedstaaten kann die ESA Programme und Tätigkeiten durchführen, die weit über die Möglichkeiten eines einzelnen europäischen Landes hinausgehen. Des Weiteren arbeitet sie eng mit der EU bei der Verwirklichung der Programme Galileo und Copernicus und mit EUMETSAT bei der Entwicklung von Meteorologiemissionen zusammen.

Die ESA entwickelt Raumfahrzeugträger, Satelliten und Bodenanlagen, um sicherzustellen, dass Europa bei Raumfahrtvorhaben weltweit an der Spitze bleibt.

Sie entwickelt und startet Erdbeobachtungs-, Navigations-, Telekommunikations- und Astronomiesatelliten, schickt Raumsonden in entlegene Regionen des Sonnensystems und beteiligt sich an der bemannten Exploration des Weltraums. Außerdem führt sie ein umfangreiches Anwendungsprogramm zur Entwicklung von Erdbeobachtungs-, Navigations- und Telekommunikationsdiensten durch.

 

 

Allgemeine Informationen:
http://www.esa.int

 

 

 

 

 

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