Buchmüller: „Der Kalender bremst das
 Christkind heuer möglicherweise ein bissl aus“

 

erstellt am
19. 12. 17
13:00 MEZ

Weihnachtsgeschäft könnte dem stationären Einzelhandel erstmals seit 2013 Umsatzzuwächse bringen – Bisher +1% für den stationären Handel - On- und offline: +1,5%
Wien (pwk) - „Der Fokus im bisherigen Weihnachtsgeschäft 2017 im österreichischen Handel liegt ganz klar auf den drei Einkaufssamstagen“, hält Peter Buchmüller, Obmann der Bundessparte Handel in der Wirtschaftskammer Österreich (WKÖ), fest. Und er differenziert: „Nicht für alle Branchen, nicht für alle Lagen und auch nicht für alle Geschäftsgrößen ist es gleich gut gelaufen.“ Gemeinsam mit Ernst Gittenberger von der KMU Forschung Austria präsentierte Handelsobmann Buchmüller am 19. Dezember die Ergebnisse der Zwischenbilanz zum Weihnachtsgeschäft. Das Zwischenrésumé umfasst den Zeitraum vom 1. Dezember bis inklusive drittem Einkaufssamstag.

Und so ist es bisher gelaufen
Bis zum 16. Dezember 2017 hat der Einzelhandel knapp 60 Prozent der Weihnachtsumsätze erzielt. Dabei kann der stationäre Einzelhandel in ganz Österreich im Vergleich zum Vorjahr kalenderbereinigt einen Umsatzzuwachs von 1 Prozent verzeichnen. Es fehlen allerdings die halben Einkaufstage am 24. und 31. Dezember. „Damit bremst der Kalender das Christkind heuer möglicherweise ein bissl aus“, formuliert Handelsobmann Peter Buchmüller diese Tatsache. On- und offline liegt das bisherige heimische Weihnachtsgeschäft um 1,5 Prozent über dem Niveau des Vorjahres.

Erstmals seit 2013 wird wieder mit einem Anstieg im Einzelhandel gerechnet
Entwickelt sich das Weihnachtsgeschäft der Einzelhandelsgeschäfte auch in der letzten Adventwoche weiterhin positiv, ist erstmals seit 2013 wieder mit einem Anstieg der Weihnachtsumsätze im stationären Einzelhandel zu rechnen – auf in Summe rund 1,545 Milliarden Euro. Das würde einem Umsatzplus in Höhe von rund 15 Millionen Euro entsprechen.

Die Branchensieger im bisherigen Weihnachtsgeschäft sind …
Branchensieger im bisherigen Weihnachtsgeschäft sind der Schuh- und Lederwareneinzelhandel sowie der Sportartikeleinzelhandel. Der Schuh- und Lederwareneinzelhandel hat das höchste Umsatzplus erzielt. In Folge der winterlichen Temperaturen ist es in der Branche zu einem Wachstum von 7 Prozent gekommen. Auf Platz 2 folgt mit dem Sportartikeleinzelhandel ebenfalls eine Branche, die von der winterlichen Wetterlage profitieren kann und kalenderbereinigt einen Umsatzzuwachs von 4 Prozent verzeichnet. Der Lebensmitteleinzelhandel sowie der Einzelhandel mit Elektrogeräten, Computern und Fotoartikeln übertreffen kalenderbereinigt bislang ebenfalls das Umsatzniveau des Vorjahres.

+7 Prozent im Online-Weihnachtsgeschäft der heimischen Einzelhändler
„Rund 94 Prozent des gesamten Weihnachtsgeschäfts im österreichischen Einzelhandel werden in stationären Ladengeschäften erwirtschaftet, rund 6 Prozent in Online-Shops von Einzelhandelsunternehmen mit Sitz in Österreich“, weiß Roman Seeliger, stellvertretender Geschäftsführer der Bundessparte Handel in der WKÖ. „Das Online-Weihnachtsgeschäft der heimischen Einzelhändler steigt 2017 um 7 Prozent auf in Summer rund 107 Millionen Euro“, führt er weiter aus. Die Ausgaben für Weihnachtspräsente der österreichischen Konsumentinnen und Konsumenten bei internationalen Internet-Anbietern dürften nochmals in derselben Größenordnung liegen.

„50 Prozent der Österreicherinnen und Österreicher ab 15 Jahre holen vor dem Geschenkeeinkauf Informationen im Internet ein. 35 Prozent kaufen heuer ihre Weihnachtspräsente auch, aber nicht ausschließlich via Internet ein. Rund 1 von 7 Weihnachtsgeschenken wird heuer via Internet besorgt. Vom geplanten Weihnachtsbudget fließt rund jeder achte Euro ins Internet“, so Seeliger mit weiteren Erhebungsergebnissen. Gekauft werden bei österreichischen und internationalen Internetanbietern aber nicht nur Einzelhandelswaren, sondern auch z.B. Reisen, Veranstaltungstickets, etc. Besonders beliebt ist Online-Christmas-Shopping in der Altersgruppe 15 bis 39 Jahre.

Wie geht es weiter?
Der Einzelhandel erzielt nach dem dritten Advent-Samstag heuer noch mehr als 30 Prozent der Weihnachtsumsätze bis zum Heiligen Abend. Besondere Hoffnungen setzt der Handel in den vierten Einkaufssamstag am 23. Dezember. Weitere 10 Prozent des Weihnachtsumsatzes werden vom vom Stefanitag bis Silvester erwirtschaftet.

Die Erwartungen für das gesamte Weihnachtsgeschäft 2017
„Erfreulicher Weise liegt zwischen dem dritten Einkaufssamstag und dem Heiligen Abend noch eine ganze Einkaufswoche inklusive dem vierten Weihnachtseinkaufssamstag“, hebt Handelsobmann Buchmüller hervor. „In dieser Woche werden weitere mehr als 30 Prozent der Weihnachtsumsätze erzielt. Und das Umsatzniveau steigt traditioneller Weise von Woche zu Woche.“

Entwickelt sich das gesamte Weihnachtsgeschäft wie bis zum dritten Einkaufssamstag, ist 2017 mit Weihnachtsumsätzen (online und offline) von mehr als 1,65 Milliarden Euro (gegenüber 1,63 Milliarden im Weihnachtsgeschäft 2017) zu rechnen. Zum prognostizierten Umsatzwachstum von +1,5 Prozent bzw. von rund plus 22 Millionen Euro würden der stationäre Einzelhandel rund 15 Millionen und der Internet-Einzelhandel rund 7 Millionen Euro beitragen. Absolut betrachtet würden damit erstmals seit 2010 die Weihnachtsumsätze im stationären Einzelhandel wieder stärker als im heimischen Internet-Einzelhandel ansteigen.

Die Stimmungslage under den Einzelhändlerinnen und -händlern
Die Einzelhändlerinnen und -händler zeigen sich für das gesamte Weihnachtsgeeschäft optimistisch: „35 Prozent gehen davon aus, die hohen Vorjahresumsätze zu übertreffen, 34 Prozent, diese erreichen zu können“, skizziert Handelsobmann Buchmüller das von der KMU Forschung Austria erhobene Stimmungsbild.

 

 

 

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