Report zur Unterbringung von Asylwerbenden
 im Bundesland Salzburg 2017

 

erstellt am
29. 12. 17
13:00 MEZ

Berthold: 33 Grundversorgungsquartiere mit knapp 600 Plätzen geschlossen / Aktuelle Trends und Maßnahmen zur Integration
Salzburg (lk) - Der Salzburger Asylreport 2017 weist im abgelaufenen Jahr weiterhin einen stark sinkenden Trend bei der Unterbringung von Asylwerbenden aus. "Derzeit sind 3.200 Menschen im Bundesland Salzburg untergebracht. Das ist ein Rückgang von 20 Prozent. Parallel dazu wurden insgesamt 33 Grundversorgungsquartiere mit knapp 600 Plätzen geschlossen", weiß die zuständige Landesrätin Martina Berthold.

Unter den geschlossenen Quartieren sind u.a. der Botenwirt in Lofer, die Quartiere in Eben, der Jungschar-Turm in Goldegg, die Quartiere Oberndorf, der Felserhof in Radstadt, das Quartier Faberstraße in Salzburg, das Quartier Wiesenbauer in St. Michael, das Quartier Faistenau sowie das Wördlhaus in Straßwalchen.

Allgemein setzt das Land Salzburg bei der Unterbringung von asylwerbenden Menschen auf kleine und mittlere Quartiere und eine ausgewogene regionale Verteilung. Der Onlinereport gibt Überblick zu den aktuellen Entwickelungen im Detail.

Weiter verstärkt wurden 2017 Maßnahmen zur wirtschaftlichen und gesellschaftlichen Einbindung von geflüchteten Menschen. Damit wird der Salzburger Weg der Integration konsequent umgesetzt. Dieser umfasst verpflichtende Deutschkurse beginnend von Anfang an, einen umfassenden Aktionsplan zur Arbeitsmarktintegration, Schul- oder Berufsausbildung für junge Flüchtlinge, Steuerungsgruppen zur landesweiten Zusammenarbeit bei Asyl und Integration, neue Maßnahmen im Bereich Prävention und Sicherheit und mehr Unterstützung für Freiwillige.

Vorbildliche Projekte
Auf unterschiedliche Weise förderlich für die Integration von Asylwerberinnen und -werbern in die Salzburger Gesellschaft sind Projekte wie etwa das Patenschaftsprojekt "open.heart" der Kinder und Jugendanwaltschaft (KIJA) sowie das Projekt "Integration durch Arbeit" des Roten Kreuzes und des Berufsförderungsinstituts (BFI). Insgesamt wurden bei "open.heart" 160 Ehrenamtliche in zehn Ausbildungsgängen zu Patinnen und Paten ausgebildet, die geflüchtete Jugendliche bei Alltagsfragen unterstützen und begleiten. Insgesamt wurden bisher mehr als 100 Patenschaften vermittelt. "open.heart" wurde kürzlich in Maastricht mit dem Europäischen Verwaltungspreis EPSA ausgezeichnet.

"Integration durch Arbeit" verfolgt zwei wichtige gesellschaftliche Ziele: den Abbau des Arbeitskräftemangels im Tourismus und den raschen Einstieg in den Arbeitsmarkt. Bei diesem österreichweiten Pilotprojekt werden Asylwerbende als Lehrlinge oder Saisonkräfte qualifiziert und im Tourismus vermittelt. Das Interesse an diesen Lehrgängen war groß. Mehr als 80 Asylwerberinnen und -werber haben sich im Frühjahr für den ersten Integrationskurs beworben. Zehn der 20 Teilnehmerinnen und Teilnehmer können als Lehrlinge in Gastronomiebetrieben weiter ausgebildet werden, andere arbeiten als Saisonarbeitskräfte oder haben nun die Gelegenheit, ihren Pflichtschulabschluss nachzuholen.

 

 

 

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