Zum Jahresende Rekordhoch in
 der österreichischen Industrie

 

erstellt am
28. 12. 17
13:00 MEZ

UniCredit Bank Austria EinkaufsManagerIndex erreicht im Dezember 2017 mit 64,3 Punkten neues Allzeithoch – Stärkster Anstieg des Neugeschäfts seit Umfragebeginn im Jahr 1998 sorgt für Produktionsausweitung mit Rekordrate
Wien (bank austria) - Die heimische Industrie befindet sich zum Jahresausklang 2017 auf Rekordkurs. „Der UniCredit Bank Austria EinkaufsManagerIndex ist im Dezember um 2,4 Punkte auf das neue Allzeithoch von 64,3 Punkten geklettert und signalisiert damit das stärkste Wachstum der österreichischen Industrie seit Beginn der Umfrage vor fast 20 Jahren. Zudem ist die laufende Aufschwungsphase mit einer Dauer von 33 Monaten auch die längste , die seither beobachtet wurde“, meint UniCredit Bank Austria Chefökonom Stefan Bruckbauer. Drei der fünf in die Berechnung des UniCredit Bank Austria EinkaufsManagerIndex eingehenden Teilindizes sind im Dezember auf ein neues Rekordhoch gestiegen und auch die restlichen Umfragedaten zeigen einen kräftigen, stabilen Aufschwung der österreichischen Industrie auf breiter Ebene an. „Die Nachfrage nach heimischen Industrieerzeugnissen war zum Jahresende 2017 außergewöhnlich stark. Die Produktion und das Personal wurden mit Rekordtempo aufgestockt, dennoch verlängerten sich die Lieferzeiten und die Auftragsrückstände nahmen weiter zu. Die Schattenseite der Hochkonjunktur ist neben Lieferengpässen der starke Preisanstieg von Vormaterialien“, erläutert Bruckbauer die wichtigsten Detailergebnisse der monatlichen Umfrage unter österreichischen Einkaufsmanagern.

Produktionsindex steigt auf Rekordwert von 63,6 Punkten
Das gute Konjunkturumfeld in Europa, insbesondere auch in den wichtigen österreichischen Absatzmärkten Ostmitteleuropas, hat die Exportnachfrage nach heimischen Industriegütern Ende 2017 kräftig gestärkt. Darüber hinaus boomt auch das Geschäft im Inland. „Das Neugeschäft der österreichischen Industrie hat im Dezember so stark gegenüber dem Vormonat zugenommen, wie noch nie seit Beginn der Umfrage vor fast 20 Jahren“, unterstreicht UniCredit Bank Austria Ökonom Walter Pudschedl. „Dazu haben gleichermaßen die Aufträge aus dem Inland als auch aus dem Ausland beigetragen. Die heimischen Betriebe haben daher auch die Produktion mit Rekordtempo hochgefahren.“

Während im Einklang mit der Auftragsentwicklung die Produktionskapazitäten im Konsumgüterbereich nur maßvoll ausgeweitet wurden, erhöhte sich das produzierte Volumen im Vorleistungs- und Investitionsgüterbereich besonders deutlich.

Nachfrageüberhang zugenommen
Die Geschäftsausweitung reichte im Dezember nicht aus, um die starke Nachfrage erfüllen zu können. Die Auftragsrückstände nahmen vor allem aufgrund der Entwicklung in der Investitionsgüterherstellung mit Rekordrate zu. Die ausstehenden Auftragsbestände legten dabei im Dezember bereits zum sechzehnten Mal in Folge zu. „Die Anpassung des Angebots an die stark gestiegene Nachfrage war zum Jahresende 2017 verstärkt durch Engpässe auf Lieferantenseite eingeschränkt. Die österreichischen Industriebetriebe reagierten flexibel durch die Steigerung der Produktionskapazitäten und erhöhten die Einkaufsmenge auf Rekordniveau, doch die durchschnittlichen Lieferzeiten stiegen im Dezember besonders stark an und bei immer mehr Rohstoffen und Vormaterialien kommt es derzeit zu Lieferschwierigkeiten“, meint Pudschedl.

Als Folge der starken Nachfrage und der folgenden Engpässe sind die Einkaufspreise rasant angestiegen. Dem stärksten Kostenauftrieb stand entsprechend der besonders gut laufenden Geschäftsentwicklung der Investitionsgüterbereich gegenüber. Insbesondere Öl sowie viele weitere Rohstoffe verteuerten sich spürbar. Dagegen schwächte sich der Anstieg der Verkaufspreise in allen Industriebereichen deutlich gegenüber dem Vormonat ab, so dass sich insgesamt die Kosten- und Ertragslage der heimischen Industriebetriebe tendenziell anspannte.

Industrie war 2017 Österreichs Jobmotor
Angesicht des boomenden Neugeschäfts hat die österreichische Industrie die vorhandenen Kapazitäten auch im Personalbereich deutlich erhöht. Seit mittlerweile 21 Monaten in Folge entstehen in der Industrie neue, zusätzliche Jobs. Zudem war der Beschäftigungszuwachs in diesem Dezember der stärkste seit Umfragebeginn vor fast 20 Jahren. „Im Jahr 2017 betrug der Anstieg der Beschäftigten in der Sachgüterindustrie 3 Prozent gegenüber dem Vorjahr. Innerhalb eines Jahres sind rund 18.000 zusätzliche Stellen entstanden. Damit ist die Industrie der dynamischste Beschäftigungssektor der österreichischen Wirtschaft und nimmt ganz entscheidend Einfluss auf den Rückgang der Arbeitslosenquote in Österreich von 9,1 im Vorjahr auf 8,5 Prozent im Jahresdurchschnitt 2017“, meint Pudschedl.

Starker Jahresausklang und weiterhin glänzende Aussichten
Die Konjunkturlage in der heimischen Industrie hat sich zu Jahresende 2017 abermals spürbar verbessert. Die Umfrage im Rahmen des UniCredit Bank Austria EinkaufsManagerIndex vom Dezember ergibt ein neues Rekordergebnis des Hauptindex sowie bei sechs weiteren Detailfragen. Insbesondere die starke Steigerung im Neugeschäft, die zu Auftragsrückständen führte, die in den kommenden Monaten erst abgearbeitet werden müssen, signalisiert eine stabile Fortsetzung des seit fast drei Jahren laufenden Konjunkturaufschwungs. Seit Beginn der Berechnung des Erwartungsindex vor fünfeinhalb Jahren haben die heimischen Industriebetriebe – angesichts der stark anziehenden Nachfrage – die Geschäftsaussichten für die kommenden zwölf Monate nie zuvor so optimistisch eingeschätzt wie Ende 2017. Nur knapp drei Prozent der Umfrageteilnehmer erwarten für 2018 Geschäftseinbußen.

„Nach einem Produktionswachstum in der heimischen Industrie von rund 4,5 Prozent im Jahr 2017 wird sich der kräftige Aufschwung gestützt auf das hervorragende Binnen- und Exportnachfrageumfeld auch 2018 fortsetzen. Wir sind optimistisch, dass mit einem dynamischen Start ins Jahr ein Produktionsplus von bis zu 4 Prozent möglich sein wird. Die Industrie wird damit auch 2018 die treibende Kraft der österreichischen Wirtschaft sein“, so Stefan Bruckbauer abschließend.

 

 

 

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