Studie erhob Finanz- und Wirtschaftswissen
 der Kärntner Erwerbsbevölkerung

 

erstellt am
12. 01. 18
13:30 MEZ

Bildungsreferent LH Kaiser und AK-Präsident Goach gaben Uni – Studie in Auftrag – Kärntner haben leicht überdurchschnittliches Finanzwissen - Ergebnisse sind Basis für bildungspolitische Maßnahmen
Klagenfurt (lpd) - Im Rahmen einer Pressekonferenz im Amt der Kärntner Landesregierung präsentierten Bildungsreferent Landehauptmann Peter Kaiser und AK-Präsident Günther Goach am 11. Jänner das Ergebnis des vom Land Kärnten und der Arbeiterkammer in Auftrag gegebenen Forschungsprojekts „Finanz- und Wirtschaftswissen der Kärntner Erwerbsbevölkerung“.

Für die Studie bzw. Untersuchung, sie wurde von Wissenschaftlern des Instituts für Volkswirtschaftslehre (Robert Klinglmair, Florian Kandutsch) und vom Institut für Finanzmanagement (Alexander Brauneis) der Alpen-Adria-Universität Klagenfurt durchgeführt, wurde ein Fragebogen mit 59 wissenschaftlich, empirischen Fragen entworfen. „7.360 Fragebögen wurden versendet, 1.008 kamen retour, das sind 13,7 Prozent“, gab der Landeshauptmann bekannt. Kaiser hob auch die Notwendigkeit und die Vorteile der Befragung, die sich für jede und jeden persönlich ergeben, der über entsprechende Kenntnisse verfügt, hervor. „Das Finanzwissen als Teilbereich der ökonomischen Bildung ist in den letzten Jahren im Zuge der Wirtschafts- und Finanzkrise zunehmend in den Mittelpunkt des Interesses von Politik und Wirtschaft gerückt. Ohne dieses Wissen kann vieles nicht oder nur sehr schwer verstanden werden. Zusammenhänge, Inhalte und Begrifflichkeiten richtig einordnen zu können, sei immer wichtiger, um geldpolitische Strategien und Entscheidungen der Wirtschaftspolitik besser verstehen, nachvollziehen und sich dann eine objektive Meinung bilden zu können“, so Kaiser. Zudem sei das Finanzwissen auch notwendig, um eigene persönliche Investitions- und Finanzentscheidungen bestmöglich treffen zu können.

Mit der Studie bzw. dem Fragebogen sollte der Wissensstand zu grundlegenden wirtschaftlichen Begriffen, wie etwa Inflation, Zinseszinseffekt, Anleihen oder Risikostreuung, erhoben und etwaige Unterschiede von identifizierten Wissenslücken nach sozio-demographischen Charakteristika herausgearbeitet werden. Mit dem Ergebnis zeigt sich Kaiser zufrieden. „Die Kärntner haben ein leicht überdurchschnittliches Finanz- und Wirtschaftswissen. Der Mittelwert bei elf OECD-Standardfragen liegt bei 8,19, österreichweit liegt er bei 7,4.“

Der Landeshauptmann ging auch auf die Hypo/Heta Geschehnisse ein, und präsentierte das Ergebnis aus Sicht der Erwerbsbevölkerung. Dabei zeigte sich, dass 57 Prozent die Entwicklungen regelmäßig medial verfolgt haben „Das trug dazu bei, dass das vorhandene Finanzwissen gestiegen ist“, so Kaiser. Aus subjektiver Sicht wurde eine Bedrohung und Gefährdung für das Land und die Kärntner Bevölkerung erkannt (80 Prozent), eine negative Auswirkung auf das persönliche Image (67%) wurde mehrheitlich verneint.

„Die Studie, sie erscheint im Frühjahr als Monographie, kostete 40.000 Euro, die sich Land und Arbeiterkammer teilen. Sie soll Basis für weitere bildungs- und wirtschaftspolitische Maßnahmen sein, waren sich Kaiser und Goach einig. Der AK-Präsident ließ in diesem Zusammenhang mit der Forderung aufhorchen, dass das Arbeitsmarktservice künftig im Bereich der Arbeitslosigkeit auch bildungspolitisch wirken sollte
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Laut Goach wolle man mit den Ergebnissen der Studie das Finanzwissen der Kärntner Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer weiter verbessern. Der AK-Präsident gab auch bekannt, dass es im Jahr 2016 in der AK-Konsumentenschutzabteilung 2.768 allgemeine Finanzanfragen, 1.500 Finanzierunganfragen, 716 Fragen zum allgemeinen Zahlungsverkehr und 465 zu Veranlagungen und Sparformen gegeben habe. Zudem seien in Workshops rund 500 Schülerinnen und Schüler über das Finanzwissen informiert wurden.

Klinglmair erläuterte und analysierte die Ergebnisse der Studie. Seine Schlussfolgerungen: Das durchaus „gute“ Ranking dürfe nicht darüber hinwegtäuschen, dass die Notwendigkeit weitreichender Aktivitäten im Finanzbildungsbereich bestehe. Vor allem bei Frauen, Jüngeren, Personen mit Migrationshintergrund sowie Befragten mit niedrigem formalem Bildungsniveau und von Arbeitslosigkeit betroffenen Personen gebe es erhebliche Unterschiede im Finanzwissen.

 

 

 

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