Überreichung des Maly Trostinec-Totenbuches
 an Bürgermeister Häupl

 

erstellt am
11. 01. 18
13:00 MEZ

Wien (rk) - Bürgermeister Michael Häupl erhielt am 10. Jänner von Herausgeberin Waltraud Barton ein persönliches Exemplar von „Maly Trostinec – Das Totenbuch“. In diesem umfangreichen Werk hat Waltraud Barton in akribischer Kleinarbeit die Namen und letzten Wohnadressen von rund 10.000 deportierten Wiener Jüdinnen und Juden, die in den Jahren 1942 und 1943 zur Vernichtungsstätte Maly Trostinec nahe Minsk in Weißrussland transportiert und dort ermordet wurden, aufgelistet. Das Buch enthält auch historische Erläuterungen und persönliche Nachrufe. Waltraud Barton wollte mit diesem Buch „den Toten ihre Namen geben“. An keinem anderen Ort als Maly Trostinec waren mehr Wienerinnen und Wiener als Opfer der Shoa ermordet worden.

Waltraud Barton gründete auch 2011 den Verein“ IM-MER Initiative Malvine-Maly Trostinec erinnern“, der sich unter anderem die Errichtung einer würdigen Gedenkstätte in Maly Trostinec zum Ziel gesetzt hat. Der österreichische Nationalrat hat im Oktober 2016 einstimmig einen Initiativantrag beschlossen, der sich diesbezüglich an die Bundesregierung richtet.

Bürgermeister Michael Häupl war von dem Buch äußerst beeindruckt und würdigte die enorme Recherchearbeit, die dahinter steckt. Frau Barton erläuterte, dass sie zwei Jahre lang täglich daran gearbeitet habe. Häupl betonte, dass er sich für die Errichtung der Gedenkstätte einsetzen werde.

Die Stadt Wien hatte voriges Jahr auf dem Gelände des ehemaligen Aspangbahnhofes ein Mahnmal errichten lassen, im Gedenken an die rund 47.000 österreichischen Jüdinnen und Juden, die von dort aus in Lager und Vernichtungsstätten deportiert worden waren.

 

 

 

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