Wiens Wissenschaftsstadtrat präsentiert neue Programmierung der Wiener Vorlesungen
Wien (rk) - „Seit drei Jahrzehnten setzen die Wiener Vorlesungen Impulse für aktuelle Diskussionen,
pointierte Antworten zu Kontroversen, Anstöße für notwendige Auseinandersetzungen und sind aus
der Wiener Öffentlichkeit nicht mehr wegzudenken. Sie waren Initialzündung für einen offenen und
öffentlichen Diskurs, der nicht nur innerhalb wissenschaftlicher Zirkel geführt wird, sondern breite
Bevölkerungsschichten erreicht“, erklärte Wissenschaftsstadtrat Andreas Mailath-Pokorny am 9. Jänner
anlässlich der Programmpräsentation. Freier Zugang zu Informationen und uneingeschränkte Wissensvermittlung
seien Basis jeder funktionierenden Demokratie.
„Die Wiener Vorlesungen bieten in einer oft unübersichtlichen Situation von Fakten und Informationen ein
Navigationssystem, das dabei hilft, Dimensionen abzuschätzen, Fragen zu bewerten und Entscheidungen zu treffen.
Sie sind ein Informationskatalysator für neue Erkenntnisse aus unseren Forschungswerkstätten und leisten
einen wichtigen Anteil für eine aufgeklärtere Gesellschaft“, so Mailath im Wiener Rathaus.
Neupositionierung der Wiener Vorlesungen
Die Veranstaltungen finden auf Einladung des Wiener Bürgermeisters statt, der bei freiem Eintritt die
Tore des Rathauses öffnet. Als lebendiges und innovatives Wissenschaftsformat werden die Wiener Vorlesungen
ab diesem Jahr nicht nur neue inhaltliche, sondern auch strukturelle Schwerpunkte setzen:
• Jahresschwerpunkt
Die jährlichen Programme fokussieren nun auf ein Jahresthema. Das Jahr 2018 steht unter dem Motto des
Gedenk- und Erinnerungsjahres 2018 – 100 Jahre Republik Österreich. Im Wiener Rathaus erfolgt am 11. Jänner
der Auftakt zum Gedenkjahr durch den ehemaligen Bundespräsidenten Heinz Fischer, der zusätzlich eine
eigene Vorlesung für Kinder halten wird. 2018 kommt es im Format der Diskussionsrunden zu spannenden Positionen
der Konferenz gegen Antisemitismus, zu kritischem Denken im Zeichen von Günter Anders, zu Zivilcourage als
gesellschaftlichem Impuls, zu Journalismus über Flucht und Vertreibung sowie zum Komplex Geisteswissenschaften
und Demokratie insgesamt.
• Urbanität und Öffnung
Die Wiener Vorlesungen gehen auch in die Bezirke im Sinne einer Öffnung für ein breiteres Publikum.
Neben den großen Formaten im Rathaus und im RadioKulturhaus werden die Wiener Vorlesungen mit verschiedenen
Kooperationspartnern in den Bezirken stattfinden. In der Brunnenpassage der Wiener Caritas in Ottakring wird es
z.B. im April eine Veranstaltung zum Thema „Zivilcourage – Impulse für gesellschaftlichen Zusammenhalt“ geben.
• Fokus Gesellschaftspolitik
Im Sinne von „Weniger ist mehr“ verringert sich die Zahl der Veranstaltungen bei einer inhaltlich verstärkten
Konzentration auf die Dimensionen der Stadt und ihrer Zukunft. Die Themen sind politisch relevant und werden kontroversiell
diskutiert. Gesellschaftspolitische Fragen stehen dabei im Vordergrund, sodass eine breitere Öffentlichkeit
generationsübergreifend erreicht werden kann. Im März diskutiert im Rahmen der Verleihung des Günther
Anders-Preises im RadioKulturhaus unter anderem Konrad Paul Liessmann zur Aktualität von Günther Anders.
• Perspektive Junge Wissenschaft
Wien verfügt über verschiedene wissenschaftliche Stärkefelder, in denen besonders junge, hoch
talentierte Forscherinnen und Forscher tätig sind. Deren Tätigkeit soll unter anderem mit Formaten, die
neben exzellenten Spitzenforschenden auch junge Nachwuchshoffnungen zu Wort kommen lassen, gezeigt und diskutiert
werden. Dazu findet im Herbst 2018 im RadioKulturhaus eine Veranstaltung zum Thema „Junge Talente stellen sich
vor“ statt.
• Wissenschaft anders
Ebenso sollen innovative Veranstaltungsformate, die Wissenschaft in einem anderen Licht positionieren, zur
Öffnung für neues und jüngeres Publikum an anderen Orten beitragen. Im Frühsommer wird z.B.
unter dem Motto „Lieder und Worte“ ein Auftritt des Chors der Universität für Bodenkultur Wien einen
Vortrag zur Gestaltung von Natur in der Stadt umrahmen.
• Vernetzung und Kooperation
Es werden Partnerschaften mit wesentlichen Wiener Institutionen aus Wissenschaft und Kultur eingegangen bzw.
erweitert. So wird in Kooperation mit mehreren Universitäten die Internationale Konferenz gegen Antisemitismus
im Februar 2018 als Wiener Vorlesung eröffnet und einem breiten Publikum zugänglich gemacht.
Zusätzlich zu den Veranstaltungen werden auch weiterhin ausgewählte Wiener Vorlesungen als Buchpublikation
erscheinen.
Ein Teil der Veranstaltungen wird von ORF III aufgezeichnet und zu mehreren Zeitpunkten gesendet, damit wird einem
noch größeren Publikum die Möglichkeit geboten, Teil von gelebter Wissenschaft zu werden.
Erste Wiener Vorlesung 2018
Heinz Fischer, Jan M. Piskorski
Demokratie in Österreich
Auftakt zum Gedenk- und Erinnerungsjahr 2018 – 100 Jahre Republik Österreich
Wiener Rathaus, Festsaal, mit ORF III-Übertragung
Donnerstag, 11. Jänner 2018, 19.00 Uhr
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