Katholikenzahlen im Burgenland sehr stabil

 

erstellt am
09. 01. 18
13:00 MEZ

Kaum Veränderungen bei den Eintritten (108) und Austritten (1.199) im Jahr 2017 im Vergleich zu den Vorjahren – Diözesanbischof Ägidius J. Zsifkovics setzt große Hoffnungen auf den Jugend-Schwerpunkt der Diözese – "Logik des Herzens entscheidet über die Strahlkraft der Kirche"
Eisenstadt (martinus) - Mit Ende 2017 / Anfang 2018 zählte die Diözese Eisenstadt 192.801 Katholikinnen und Katholiken, das sind rund 66,3 Prozent aller Burgenländerinnen und Burgenländer. Im Jahr zuvor lag der Anteil bei 66,8 Prozent, das waren 194.621 Katholikinnen und Katholiken. Somit bleibt die Zahl der Kirchenmitglieder in der Diözese Eisenstadt bei einem Rückgang von 0,5 Prozent stabil. Im Vorjahr lag der Rückgang bei etwa 0,6 Prozent.

Gleichbleibende Entwicklung der letzten Jahre
In den letzten Jahren hat sich das Niveau der Katholikenzahlen von jenem vor 2010 eingependelt. Im Jahr 2010 erfolgte eine signifikante Austrittswelle infolge des Bekanntwerdens kirchlicher Missbrauchsfälle, in den Folgejahren ging die Zahl der Austritte jedoch wieder deutlich zurück – eine Entwicklung, die in den letzten Jahren nahezu unverändert war. Im Jahr 2017 gab es 1.199 Kirchenaustritte in der Diözese Eisenstadt, im Jahr 2016 wurden 1.281 Austritte registriert und im Jahr 2015 waren es 1.250 Personen, die aus der katholischen Kirche austraten. Auch die Zahl der Kircheneintritte entspricht der Entwicklung der Vorjahre: 2017 waren es 108 Personen, im Jahr zuvor 110, 2015 waren es 115 und 2014 83 Personen.

Offener und umfassender Blick auf gesellschaftliche Realität
Diözesanbischof Ägidius J. Zsifkovics zu den aktuellen Zahlen: "Die Stabilisierung des Niveaus ist zwar erfreulich, dennoch schmerzt jeder einzelne Austritt. Ein leichter, aber stetiger Rückgang der Katholikenzahl ist ein gesellschaftliches Faktum, dem wir uns offen und ungeschminkt stellen müssen. Es wäre jedoch verfälschend, die Entwicklung einzig anhand der Gegenüberstellung zwischen Eintritten und Austritten zu messen. Vielmehr muss auch und vor allem das Verhältnis zwischen Taufen und Sterbefällen und der Vergleich zwischen Weg- und Zuzügen mitberücksichtigt werden." Eine seriöse Analyse der Entwicklung muss somit den Rückgang der Taufen mit der gesamten demografischen Entwicklung und mit dem allgemein geringen Anstieg der Bevölkerung in Zusammenhang bringen.

Jugendschwerpunkt als Zukunftsperspektive
Große Hoffnungen setzt Diözesanbischof Zsifkovics auf den Weg der Jugend, der einen Schwerpunkt des neuen Arbeitsjahres bilden wird – ganz in Entsprechung zu der von Papst Franziskus ausgerufenen Synode zu den Bereichen Jugend und Berufung: "Die Ausrichtung auf die Zukunft muss den Weg der Jugend gehen – in der Gesellschaft wie in der Kirche. Wir können und wollen junge Menschen in ihren Anliegen, Interessen, Sorgen und Hoffnungen, aber auch in ihrer Sprache, Kultur und Ausdrucksweise ernst nehmen. Das heißt auch, offen zu sein für neue Formen der Begegnung."

"Lebendigkeit der Kirche ist keine Frage der Statistik"
Insgesamt sieht Bischof Zsifkovics der nahen Zukunft mit viel Optimismus entgegen: "Nicht die Logik der Zahlen, sondern die Logik des Herzens und der Liebe entscheidet über die Lebendigkeit und Strahlkraft der Kirche. Und diese Logik steht in keiner Statistik, sondern wird mit jeder Martinstat, mit jedem konkreten Werk der Nächstenliebe, Barmherzigkeit und Mitmenschlichkeit, mit jedem betenden und liebenden Raumgeben für das Wort Gottes immer wieder neu geschrieben", ist Bischof Zsifkovics überzeugt.

 

 

 

Allgemeine Informationen:
http://www.martinus.at

 

 

 

 

 

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