Syrien: Neues Hilfsprojekt von
 SOS-Kinderdorf bei Damaskus

 

erstellt am
17. 01. 18
13:00 MEZ

Damaskus/Innsbruck/Wien (sos kinderdorf) - Das neue Projekt („Interim Care Center“) entstand in enger Zusammenarbeit mit UNICEF und ist seit Ende des Jahres in Betrieb. Es liegt in Jaramana, einem Bezirk, in dem viele Familien leben, die aus den besetzten Gebieten nach Damaskus geflohen sind. Laut Mohammad Massoud, dem Leiter des Zentrums, sind alle Kinder vom Krieg traumatisiert. Zusätzlich laste auf ihnen der Druck, durch Arbeit, z.B. Sammeln und Verkaufen von wiederverwertbarem Plastik, das Überleben der Familie zu sichern, von denen viele ums nackte Überleben kämpfen, da bleibt kein Raum für Kindheit.

Das Zentrum habe daher, so Massoud, 24 Stunden geöffnet, täglich, sieben Tage die Woche. Es bietet Mädchen und Buben einen geschützten Ort, medizinische Versorgung und psychologische Betreuung. „Wir bieten auch Schulbücher und Lernmaterialien an. So können sie hier für ein paar Stunden einfach wieder „Kind sein“, spielen, lachen und den schweren Alltag hinter sich lassen“, so Massoud. Bisher haben wir rund 100 Kinder betreut. Aber das ist nur der Anfang. Es gibt hier im kleinen Stadtbezirk 850 Kinder, die für das Familieneinkommen arbeiten müssen. Und diese Zahl steigt täglich, so lange der Krieg nicht vorbei ist.“

SOS-Kinderdorf ist seit vier Jahrzehnten in Syrien tätig. Seit Beginn des Krieges 2011 unterstützt SOS-Kinderdorf Kinder und Familien durch zusätzliche Nothilfeprogramme und hat seine Kapazitäten ausgebaut. Im Oktober 2017 wurde in Saboura bei Damaskus ein zweites SOS-Kinderdorf für rund 80 Kriegswaisen eröffnet, nachdem das SOS-Kinderdorf in Aleppo 2016 geschlossen werden musste. Weitere Hilfsprogramme gibt es bei Aleppo und Tartous. Bisher konnte durch die Programme 93.000 Kindern und 52.000 Familien geholfen werden.

Große Not in Ost-Ghouta: 200.000 Kinder eingeschlossen
Ein Brennpunkt besonderer Not ist laut jüngsten Informationen aus Syrien Ost-Ghouta, seit viereinhalb Jahren eingekesselt und unter Dauer-Bombardement: Unter den 400.000 eingekesselten Menschen befänden sich 200.000 Kinder. „Die Lage ist vergleichbar mit dem Horror, den die Welt in Aleppo gesehen hat“, sagen SOS-Kinderdorf-Mitarbeiter und appellieren an alle Konfliktparteien, die sichere Evakuierung aller Kinder zuzulassen. Helfer schätzen, dass Hunderte Mädchen und Jungen gefährlich mangelernährt sind. Knapp 300 Menschen, darunter knapp 140 Kinder und 65 Kleinkinder unter 5 Jahren, würden in akuter Lebensgefahr schweben und müssten dringend medizinisch behandelt werden. SOS-Kinderdorf steht in unmittelbarer Nähe der belagerten Gebiete bereit, um Hilfe zu leisten: Tausende Familien werden auf sofortige Hilfe angewiesen sein, wenn die Belagerung vorbei ist. Neben der der Grund- und medizinischen Versorgung hat die psychologische Betreuung von Kindern oberste Priorität.“

 

 

 

Allgemeine Informationen:
http://www.sos-kinderdorf.at

 

 

 

 

 

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