Uni Graz baut Forschungen zum Klimawandel aus

 

erstellt am
17. 01. 18
13:00 MEZ

FWF und Universität investieren mehr als vier Millionen Euro
Graz (universität) - Rapider Temperaturanstieg, verheerende Überflutungen und trockene Äcker: Was wie aus einem Science-Fiction-Thriller klingt, ist längst real. An der Karl-Franzens-Universität Graz setzen sich WissenschafterInnen intensiv mit dem Klimawandel auseinander und entwickeln Lösungen, um einer der größten Herausforderungen unseres Jahrhunderts zu begegnen. In einem eigenen Doktoratskolleg erarbeiten 23 NachwuchsforscherInnen aus neun Ländern seit 2014 Strategien zum Klimawandel. Die Uni Graz baut das internationale Programm, das der Wissenschaftsfonds FWF für weitere vier Jahre mit rund 2,9 Millionen Euro fördert, nun aus.

„Forschungen zum Klimawandel schaffen wichtige Lösungen für die Zukunft. In dem nun verlängerten Doktoratskolleg leisten junge ForscherInnen einen essentiellen Beitrag dazu“, betont Rektorin Christa Neuper. Das erfolgreiche Doktoratskolleg (DK) „Klimawandel“ kann ab März 2018 erneut mehr als 20 Stellen für DissertantInnen ausschreiben und wird außerdem um das Thema Umweltrecht erweitert.

Die NachwuchsforscherInnen werden sich vor allem zwei Fragen widmen, wie Univ.-Prof. Dr. Lukas Meyer, Sprecher des Doktoratskollegs erklärt: „Zum einen, welche wissenschaftlich fundierten, effizienten und ethisch vertretbaren Veränderungsstrategien hin zu einer emissionsreduzierten und klimaverträglichen Wirtschaft und Gesellschaft lassen sich entwickeln? Zum anderen, wie gehen die Menschen mit Unsicherheiten und Risiken hinsichtlich der klimatischen Veränderungen, vor allem durch Extremwetter, um?“

Zu den 23 bereits angestellten DoktorandInnen, die derzeit ihre Arbeiten abschließen, sind ab Herbst 24 weitere geplant. Zwölf Stellen finanziert der FWF, acht die Uni Graz. „Vier weitere sollen mit Hilfe zusätzlicher Drittmittel gefördert werden“, ist Meyer zuversichtlich. So hat das Land Steiermark derzeit schon die Kosten für eine DoktorandInnenstelle des DK übernommen.

Damit werden insgesamt mehr als vier Millionen Euro in die Stärkung des Forschungsfeldes der Karl-Franzens-Universität fließen. Dank der interdisziplinären Ausrichtung arbeiten Wissenschaftszweige an fünf Fakultäten im Programm zusammen: Geisteswissenschaften, Naturwissenschaften, Rechtswissenschaften, Wirtschafts- und Sozialwissenschaften sowie Umwelt-, Regional- und Bildungswissenschaften.

Die Dissertationen setzen sich mit zahlreichen Aspekten der Klimaveränderungen auseinander, aus dem Blick unterschiedlicher Wissenschaftsdisziplinen. Zum Beispiel kooperieren rund um das Phänomen der frühzeitigen Apfelblüte NachwuchsforscherInnen der Systemwissenschaften, der Geophysik und Meteorologie sowie der Pflanzenwissenschaften. In weiteren Arbeiten sollen ebenfalls brisante Fragen beantwortet werden: Welche Faktoren müssen Unternehmen, die Erfolg versprechende umweltfreundliche Geschäftsstrategien umsetzen möchten, berücksichtigen? Oder welche Verantwortung müssen VerursacherInnen des Klimawandels wahrnehmen?

 

 

 

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