Chinesischer Satellit startet mit
 Magnetometer aus Österreich ins All

 

erstellt am
02. 02. 17
13:00 MEZ

Weltraumminister Hofer gratuliert dem Grazer Institut für Weltraumforschung und der TU Graz zum Erfolg
Wüste Gobi/Wien (bmvit) - Am 2. Februar um 8:50 Uhr mitteleuropäischer Zeit startete der China Seismo-Electromagnetic Satellite (CSES) vom Jiuquan Satellite Launch Center in der Wüste Gobi in den erdnahen Weltraum. Der Start ist gut verlaufen: Alle Raketenstufen wurden planmäßig abgetrennt und die Nutzlast in den vorgesehenen Orbit gebracht. Mit an Bord: Hochtechnologie in Rot-Weiss-Rot. Das Institut für Weltraumforschung (IWF) der Österreichischen Akademie der Wissenschaften (ÖAW) und das Institut für Experimentalphysik der Technischen Universität Graz entwickelten und bauten für diese Mission ein Quanteninterferenz-Magnetometer.

Der chinesische Satellit wird damit natürliche elektromagnetische Phänomene untersuchen, die einen Zusammenhang mit der Erdbebenaktivität auf der Erde haben.

Das an Bord des Satelliten befindliche neuartige Gerät zur Messung von magnetischen Gleich- und Wechselfeldern wurde in einer Kooperation zwischen dem National Space Science Center (NSSC) der Chinesischen Akademie der Wissenschaften, dem Institut für Weltraumforschung der ÖAW und dem Institut für Experimentalphysik der TU Graz gebaut und wird die Genauigkeit der Magnetfeldmessung erheblich verbessern. Schon am Sonntag soll der über fünf Meter lange Ausleger (Boom) mit dem Magnetfeldsensor ausgeklappt werden. Danach wird das Team der TU Graz das Quanteninterferenz-Magnetometer erstmals in Betrieb nehmen.

"Die Arbeiten für diese neue Technologie, die von meinem Ressort im Rahmen des nationalen Weltraumprogramms ASAP mit 1 Mio. Euro unterstützt wurden, sind ein weiterer Beweis für die herausragenden Leistungen der Weltraumnation Österreich", lobt Bundesminister Ing. Norbert Hofer.

Das Quanteninterferenz-Magnetometer (CDSM) wurde im Rahmen von drei aufeinanderfolgenden Projekten des nationalen Weltraumprogramms ASAP entwickelt; von der technischen Basis-Entwicklung in 2010 bis zum flugfähigen Instrument im Jahr 2018.

Durch die Weiterentwicklung dieses Magnetometers, welche zurzeit durch das BMVIT für weitere ca. 2,5 Mio." über die Europäische Weltraumagentur ESA finanziert wird, konnte das Instrument auch für die Raumsonde JUICE, eine der größten Missionen der ESA, die 2022 zum Jupiter starten wird, ausgewählt werden.

Mit der Beteiligung an diesen Missionen erhält das IWF Zugriff auf die ersten und besten Daten und kann damit seine Stellung als eines der weltweit wichtigsten Institute für die Erforschung des Sonnensystems behaupten.

"Die Entwicklung des Magnetometers unterstreicht das perfekte Zusammenspiel zwischen nationaler und ESA-Förderung und trägt den Ruf der österreichischen Weltraumforschung weit über die Grenzen unseres Landes hinaus", so Weltraumminister Hofer.

 

 

 

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