Neues Basisbildungsprogramm
 für zugewanderte Jugendliche

 

erstellt am
02. 02. 17
13:00 MEZ

„InterSpace“ unterstützt Jugendliche beim Erwerb von Grundkompetenzen und bei der Berufs- und Bildungsorientierung
Wien (rk) - Die Stadt Wien bietet seit Jahresbeginn ein neues, einheitliches Basisbildungsprogramm für Jugendliche zwischen 15 und 21 Jahren, die neu nach Wien zugewandert sind. Durchgeführt wird es von Interface Wien. Das Programm „InterSpace“ richtet sich insbesondere an bildungsbenachteiligte Jugendliche aus EU- und Drittstaaten und hat zum Ziel, dass die Jugendlichen am Ende des Programms einen Schul- oder Ausbildungsplatz haben oder in Beschäftigung sind. 2018 bietet „InterSpace“ insgesamt 520 Kursplätze.

Neben dem „Jugendcollege“, dem Basis- und Weiterbildungsangebot für jugendliche, nicht mehr schulpflichtige AsylwerberInnen und Asylberechtigte, ist „InterSpace“ ein weiterer, wichtiger Mosaikstein in der Wiener Bildungslandschaft für zugewanderte Jugendliche.

„Mir geht es darum, dass junge Menschen schnell auf eigenen Beinen stehen können, sei es durch eine gute Bildung oder einen Job. Wir lassen die Jugendlichen nicht im Stich, egal woher sie kommen“, betont Integrationsstadtrat Jürgen Czernohorszky. „Mit Projekten wie dem Jugendcollege und InterSpace setzt die Stadt Wien daher maßgeschneiderte und zielgruppengerechte Bildungsmaßnahmen für Jugendliche, die Unterstützung beim Erwerb von Grundkompetenzen brauchen. Unser Ziel ist es, für die Jugendlichen eine Brücke in eine weiterführende Schule, eine Lehre oder in den Arbeitsmarkt zu bauen“, betont Integrationsstadtrat Jürgen Czernohorszky.

„InterSpace“ unterstützt beim Erwerb von Grundkompetenzen und bei der Berufs- und Bildungsorientierung
„InterSpace“ verfolgt zwei Ziele: einerseits sollen neben dem Spracherwerb auch die Grundkompetenzen Mathematik, Englisch und digitale Bildung stärker gefördert werden. Andererseits wird ein besonderer Fokus auf zusätzliche Unterstützung bei der Berufs- und Bildungsorientierung gelegt, etwa durch direkte Vermittlung in Praktika, nachhaltige Begleitung und Kontakte zu Betrieben. Darüber hinaus werden auch soziale und kreative Kompetenzen in Mentoring-, Peer- und freizeitpädagogischen Angeboten gestärkt.

„Mir ist es wichtig, unsere Integrationsmaßnahmen auf der Basis von Erfahrungen und Fakten stetig weiterzuentwickeln“, so Czernohorszky. „Die Erfahrungen der letzten Jahre und die Fakten aus dem Wiener Integrationsmonitor zeigen uns, dass Jugendliche, die nach dem Pflichtschulalter und mit geringer Bildung nach Wien kommen, besondere Unterstützung auf dem Weg in das Regelschulschulsystem oder in den Arbeitsmarkt brauchen. Der Bedarf an Basisbildung ist nicht nur bei Jugendlichen mit Fluchthintergrund, sondern auch bei zugewanderten Jugendlichen aus EU- und Drittstaaten gegeben. Mit „InterSpace“ gibt es nun ein maßgeschneidertes, modulares Angebot für diese Zielgruppe“, so Czernohorszky.

Modulares und bedarfsorientiertes Programm
InterSpace teilt sich in vier aufeinander aufbauende Module. Ein Einstieg ist, je nach Vorkenntnissen, in jedes Modul möglich. In den aufsteigenden Modulen haben die TeilnehmerInnen die Möglichkeit, sich kontinuierlich in sprachlichen, mathematischen, digitalen und sozialen Kompetenzbereichen weiterzubilden sowie die vorhandenen Kenntnisse zu festigen und auszubauen.

Die Zubuchung zu den Modulen erfolgt in den ersten durch das AMS oder die Bildungsdrehscheibe. Die konkrete Zusammenstellung der Bildungsangebote ist auf die individuellen Bedürfnisse und Vorkenntnisse der TeilnehmerInnen abgestimmt. Die Schwerpunkte werden in „Clearings“ gemeinsam mit dem TeilnehmerInnen festgelegt und richten sich nach zuvor definierten (Lern-)Zielen wie eine Lehrstelle zu finden, den Pflichtschulabschlusskurs oder eine weiterführende Schule zu besuchen.

Alle vier Module dauern je 4 Monate, pro Jahr können drei Durchgänge absolviert werden. Zwischen den Kursstufen wird es keine Wartezeiten geben, es kann direkt von einer Stufe in die nächste gewechselt werden. Je nach Bedarf können die Module leicht gewechselt werden, da alles Stufen gleichzeitig beginnen und enden.

Neben klassischen Kurssettings bietet InterSpace Raum für gemeinsames Lernen (Lernclub) und gemeinsames Handeln (Freiwilligenprojekte, freizeitpädagogische Angebote). Bei diesen Angeboten kommen auch verstärkt Freiwillige zum Einsatz, die in den Lernclubs und Lernwerkstätten Nachhilfe geben, die TeilnehmerInnen begleiten oder in der Berufsorientierungswoche ihre Berufe in den Gruppen vorstellen.

InterSpace bietet zudem eine Sozialbegleitung für die Jugendlichen, sowohl in Einzel- als auch in Gruppensettings. Die Sozialbegleitung geht über das Kursende drei Monate in Form einer Nachbetreuung hinaus, damit ein reibungsloses Schnittstellenmanagement gewährleistet wird.

InterSpace wird im Rahmen der Initiative Erwachsenenbildung aus Mitteln der MA 17 – Integration und Diversität, dem Bildungsministerium (je 25 Prozent) und dem Europäischen Sozialfonds (50 Prozent) finanziert. Die Projektkosten für 2018 sind mit ca. 2,2 Mio. Euro budgetiert.

 

 

 

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