Standardisierte Reife- und Diplomprüfung

 

erstellt am
26. 02. 18
13:00 MEZ

86,2% der antrittsberechtigten Schülerinnen und Schüler haben österreichweit die standardisierte Reife- und Diplomprüfung im Sommer 2017 bestanden
Wien (statistik austria) - 86,2% der antrittsberechtigten Schülerinnen und Schüler schlossen nach Berechnungen von Statistik Austria die standardisierte Reife- und Diplomprüfung zum Haupttermin 2017 positiv ab. Die Erfolgsquote an allgemein bildenden höheren Schulen (AHS; 86,0%) und berufsbildenden höheren Schulen (BHS; 86,5%) ist etwa gleich hoch. Allerdings ist die Quote der "ausgezeichneten Erfolge" an allgemein bildenden höheren Schulen deutlich höher (21,9%) als an berufsbildenden höheren Schulen (12,7%).

Beim Haupttermin der standardisierten Reife- und Diplomprüfung waren im Mai 2017 österreichweit 37.951 Schülerinnen und Schüler der Abschlussklassen des Schuljahres 2016/17 antrittsberechtigt. Davon war der Anteil der Frauen mit 57,5% deutlich höher als jener der Männer (42,5%). 3.164 Schülerinnen und Schüler waren aufgrund von negativen Beurteilungen im Jahreszeugnis beim Haupttermin der Reife- und Diplomprüfung nicht antrittsberechtigt.

Bei der Erfolgsquote der antrittsberechtigten Schülerinnen und Schüler gibt es keinen bedeutenden Unterschied zwischen den Geschlechtern (Männer: 86,1%; Frauen: 86,4%), jedoch erwarben Frauen mehr "ausgezeichnete Erfolge" (17,6%) als Männer (16,1%).

Überdurchschnittlich hohe Erfolgsquoten in Kärnten und Oberösterreich
Die höchsten Erfolgsquoten wurden von den Schülerinnen und Schülern in den Bundesländern Kärnten (89,1%), Oberösterreich (88,7%) und Burgenland (88,1%) erreicht. Im Mittelfeld befinden sich die Steiermark (87,9%) und Salzburg (87,1%). Die niedrigsten Erfolgsquoten weisen Schülerinnen und Schüler in Tirol (83,8%), Niederösterreich (84,1%) und Wien (84,7%) auf. Insgesamt schlossen in Österreich 17,0% der antrittsberechtigten Schülerinnen und Schüler ihre Reife- und Diplomprüfung zum Haupttermin 2017 mit einem "ausgezeichneten Erfolg" ab. Die höchsten Anteile an "ausgezeichneten Erfolgen" gab es in Wien (19,2%) und in der Steiermark (19,2%).

Standardisierte Fächer: Mathematik schwierigste Hürde an AHS und BHS
Rund 11,9% der AHS-Schülerinnen und -Schüler wurden im standardisierten schriftlichen Prüfungsfach Mathematik negativ bewertet. Etwa sechs von zehn dieser Schülerinnen und Schüler konnten die negative Note mit einer Kompensationsprüfung ausbessern, wodurch der Anteil derer, die an Mathematik scheiterten, auf 4,8% sank. An den BHS verringerte sich der Anteil der negativ beurteilten Schülerinnen und Schüler von 9,1% vor der Kompensationsprüfung auf 3,5%.

In Englisch konnten sowohl an den AHS als auch an den BHS drei von vier der Schülerinnen und Schüler ihre negative Note verbessern – von einer Negativquote von 7,5% vor der Kompensationsprüfung (BHS: 12,3%) auf einen Anteil von 2,0% danach (BHS: 3,3%).

Im Fach Deutsch lag die Negativquote der AHS-Schülerinnen und -Schüler vor der Kompensationsprüfung bei 4,7% (BHS: 4,6%). 80,6% der Schülerinnen und Schüler konnten sich verbessern (BHS: 84,5%), sodass schlussendlich der Anteil der mit "Nicht genügend" Bewerteten bei 0,9% (BHS: 0,7%) lag.

Mehr negative Beurteilungen für Frauen in Mathematik und Englisch
In den standardisierten schriftlichen Fächern der Reife- und Diplomprüfung zeigen sich deutliche Unterschiede zwischen Männern und Frauen. Bei den standardisierten Prüfungen in Deutsch schneiden Frauen besser ab als Männer. Die Negativquote der Frauen beträgt an den AHS und BHS vor den Kompensationsprüfungen jeweils 4,2% und jene der Männer liegt bei 5,5% (AHS) bzw. 5,1% (BHS). Dieser Unterschied nivelliert sich jedoch nach den Kompensationsprüfungen. Nur mehr rund 1% der Männer und Frauen scheitert nach den Kompensationsprüfungen am Fach Deutsch.

In Mathematik und Englisch sind die Unterschiede deutlicher. In beiden Fächern schneiden Männer besser ab als Frauen. So liegt in Mathematik die Negativquote der Frauen an AHS bei 5,6% (14,3% vor der Kompensationsprüfung) – jene der Männer beträgt 3,6% (8,3% vor der Kompensationsprüfung). In Englisch zeigen sich die größten Unterschiede an den BHS. 3,8% der Frauen schneiden mit einem "Nicht genügend" ab (14,6% vor der Kompensationsprüfung). Bei den Männern beträgt die Negativquote an den BHS in Englisch 2,6% (9,6% vor der Kompensationsprüfung).

Regionale Unterschiede verändern sich durch Kompensationsprüfungen
Die Ergebnisse der standardisierten schriftlichen Prüfungen fallen regional unterschiedlich aus. Während an den AHS in Wien 15,5% (5,6% nach der Kompensationsprüfung) der schriftlichen Klausuren in Mathematik negativ beurteilt wurden, waren es in Oberösterreich 7,2% (2,9% nach der Kompensationsprüfung). Die höchste Negativquote in angewandter Mathematik an den BHS vor den Kompensationsprüfungen zeigt sich in Kärnten mit 15,1% (4,4% nach der Kompensationsprüfung), auch hier schneiden die oberösterreichischen BHS mit 5,8% (2,2% nach der Kompensationsprüfung) am besten ab. Durch die mündlichen Kompensationsprüfungen verringern sich in allen Fächern die Unterschiede zwischen den Bundesländern.

Detaillierte Ergebnisse bzw. weitere Informationen zur standardisierten Reife- und Diplomprüfung finden Sie hier >

 

 

 

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