Arbeitsmarktsituation Ende Februar 2018: Die
 Beschäftigung steigt weiter, die Arbeitslosigkeit sinkt

 

erstellt am
01. 03. 18
13:00 MEZ

Hartinger-Klein: Vor allem Personen mit geringer formaler Ausbildung haben Schwierigkeiten, am primären Arbeitsmarkt wieder Fuß zu fassen
Wien (bmasgk) - Aktuell haben geschätzte 3.673.000 Personen ein unselbständiges Beschäftigungsverhältnis, das sind um +97.000 bzw. +2,7% mehr als ein Jahr zuvor.„In den Monaten Jänner und Februar 2018 konnten 102.936 arbeitssuchenden Personen aus AMS Vormerkung ein Dienstverhältnis antreten, davon waren 18.172 jünger als 25 Jahre, und 18.629 50 Jahre oder älter“, strich Beate Hartinger-Klein, Ministerin für Arbeit, Soziales, Gesundheit und Konsumentenschutz, am 1. März positiv hervor.

Vor dem Hintergrund des guten Wirtschaftswachstums (von rund 3% 2017) und des Zuwachses an Arbeitsplätzen sinkt Ende Februar 2018 auch die Arbeitslosigkeit weiter.

Mit 364.650 sind gegenüber dem Februar 2017 um -35.969 bzw. -9,0% weniger Personen beim AMS arbeitslos vorgemerkt. Inklusive der Personen, die ein AMS-Schulungsangebot wahrnehmen, beträgt die Zahl der Vorgemerkten 444.426, das bedeutet einen Rückgang gegenüber dem Vorjahr um -31.360 bzw. -6,6%.

Die Arbeitslosigkeit von Österreicherinnen und Österreichern sinkt Ende Februar um -10,4%, die von ausländischen Staatsbürgerinnen und Staatsbürgern im Vergleich dazu nur um rund -5,5%.

Die Arbeitslosenquote nach nationaler Definition liegt aktuell bei 9,0%, das ist ein Rückgang von -1,0%-punkten gegenüber dem Vorjahr.

Die Arbeitslosenquote nach der internationalen Erhebungsmethode gemäß EUROSTAT wird für Österreich für Jänner 2018 mit 5,5% angegeben. Die Jugendarbeitslosenquote beträgt nach dieser Definition 9,4%.

Hartinger-Klein: „Ein Blick auf die Detailzahlen bestätigt, dass vor allem Personen mit geringer formaler Ausbildung – über alle Alterskategorien hinweg – auch in Zukunft Schwierigkeiten haben werden, am primären Arbeitsmarkt wieder Fuß zu fassen.“
Strukturelle Probleme am Arbeitsmarkt – Ungleichgewicht bei der Ausbildung

An der Entwicklung der offenen Stellen zeigt sich, dass der Aufwärtstrend in der österreichischen Wirtschaft anhält. Die Zahl der gemeldeten sofort verfügbaren offenen Arbeitsplätze liegt Ende Februar mit 62.867 nunmehr um +27% über dem Vorjahreswert.

Ein anderer Indikator für die Arbeitskräftenachfrage ist der gesamte Zugang an offenen Stellen beim AMS im bisherigen Jahr 2018: dieser Wert lag um +6,2% über dem der Monate Jänner und Februar 2017.

Während im Durchschnitt für rund 44% der arbeitslos registrierten Personen die höchste abgeschlossene Ausbildung die Pflichtschule ist, beträgt dieser Anteil bei den Ausländerinnen und Ausländern 64%. Für die gemeldeten offenen Stellen Ende Februar wird allerdings nur in 33% der Fälle ein Ausbildungsniveau von höchstens Pflichtschule benötigt.

Strukturelles Problem am Arbeitsmarkt – regionales Ungleichgewicht
Wie auch im Vormonat ist die Zahl der Arbeitslosen in allen Bundesländern rückläufig, am relativ stärksten jedoch Ende Februar in der Steiermark (-13,8%), hier auch unterstützt durch eine relevante Ausweitung der AMS Schulungsteilnahmen, wobei das Verhältnis offene Stellen zu Arbeitssuchenden mit 1:15 vor allem in Wien und im Burgenland besonders auseinanderklafft.

Schulungsmaßnahmen
In AMS Schulung befinden sich aktuell 79.776 Personen (+4.609 gegenüber Ende Februar 2017), davon entfallen rund 44% auf Ausländerinnen und Ausländer, von diesen sind wiederum rund 46% Asylberechtigte und subsidiär Schutzberechtigte.

Gerade bei jenen Personen mit der geringsten formalen Ausbildung hat sich der Qualifizierungsaufwand weiter gesteigert (+9,3%), davon beträgt bei den Ausländerinnen und Ausländern um +18,5%, bei den vorgemerkten Asylberechtigten um +29,2% und bei den subsidiär Schutzberechtigten sogar um +54,3%.

Ältere Arbeitssuchende, Branchen, Lehrstellenmarkt
Für die Personengruppe der älteren Arbeitssuchenden (-4,8% Arbeitslosigkeit) sowie Menschen mit Behinderungen (-3,3%) zeigt sich aktuell ebenso ein Rückgang der Arbeitslosigkeit, der aber schwächer ausfällt, als für andere Gruppen von Arbeitssuchenden.

In den von der konjunkturellen Entwicklung direkt betroffenen Branchen nimmt die Arbeitslosigkeit überdurchschnittlich ab.

In der Warenproduktion sind Ende Februar um -15,8% weniger Personen arbeitslos vorgemerkt und in der Arbeitskräfteüberlassung um -8,8%. Aber auch die AMS-Vorgemerktenzahlen aus den Branchen Tourismus (-13,2%) und Handel (-12,6%) entwickelten sich sehr positiv.

Die wirtschaftliche Erholung zeigt sich, verbunden mit demographischen Trends, auch auf dem Lehrstellenmarkt: So liegt Ende Februar die Zahl der Lehrstellensuchenden um -4,9% unter dem Vorjahreswert während der Bestand an gemeldeten offenen Lehrstellen um +20.5% zugenommen hat. Somit stehen bundesweit für 5.047 Lehrstellensuchende (ohne die Teilnehmer der überbetrieblichen Lehrausbildung) derzeit 4.947 betriebliche Lehrstellen, die dem AMS gemeldet wurden, zur Verfügung. Ein Überhang an freien Lehrplätzen besteht besonders in Tirol und Salzburg – hier vor allem durch die Nachfrage in Tourismusberufen –, aber auch in Oberösterreich. Deutlich mehr Lehrstellensuchende als offene Lehrstellen gibt es insbesondere in Wien. Die Zahl der Lehrlinge in vom AMS geförderten überbetrieblichen Lehrausbildungseinrichtungen ist gegenüber dem Vorjahr bundesweit leicht rückgängig

 

 

 

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