Schönwetter am Arbeitsmarkt – jetzt
 strukturelle Probleme lösen

 

erstellt am
01. 03. 18
13:00 MEZ

Gleitsmann: ineffiziente Maßnahmen kürzen, nachweislich wirksame Maßnahmen wie Eingliederungsbeihilfe forcieren
Wien (pwk) - „Mit einem Minus von 35.969 arbeitslosen Personen (im Vorjahresvergleich) ist klar, dass der Konjunktur- und Arbeitsmarktmotor endlich wieder läuft. Großer Wermutstropfen dabei: Österreich rutscht im EU-weiten Ranking auf Platz 11 ab. Das liegt auch am zunehmenden Missmatch am Arbeitsmarkt trotz steigenden Mitteleinsatzes“, betonte der Leiter der Sozialpolitischen Abteilung der Wirtschaftskammer Österreich (WKÖ), Martin Gleitsmann, am 1. März.

Trotz Kürzung werde das Arbeitsmarktbudget heuer eine Rekordhöhe erreichen. Von einem Kahlschlag könne daher keine Rede sein. „Das Motto muss lauten: Dort, wo Maßnahmen erfahrungsgemäß ineffizient sind, sind Kürzungen zu rechtfertigen. Instrumente aber, die die Menschen nachweislich in die Betriebe bringen, gilt es zu forcieren. Dazu gehören etwa die Eingliederungsbeihilfe und die sehr erfolgreichen, relativ kostengünstigen Ausbildungen, die direkt in den Betrieben stattfinden“, so Gleitsmann.

Beschäftigung der Älteren auf Rekordhöhe
Noch nie gab es so viele Ältere 50+ in Beschäftigung (Ende Februar: +59.000 im Vorjahresvergleich). Bei der Arbeitsmarktintegration dieser Zielgruppe war die Eingliederungsbeihilfe bisher besonders erfolgreich - die angestrebten Beschäftigungsquoten wurden weit übererfüllt.

Angesichts des steigenden regionalen und branchenweisen Missmatch sollte die überregionale Vermittlung von Arbeitslosen in Regionen mit Fachkräftemangel forciert werden. Das betrifft insbesondere auch den Lehrstellenmarkt. In Summe ist die Zahl der sofort und nicht sofort verfügbaren Lehrstellen (Ende Februar: 21.171) mehr als doppelt so hoch wie die Zahl der (sofort und nicht sofort verfügbaren) Lehrstellensuchen (9.532). „Statt des Ausbaus überbetrieblicher Lehrgänge müssen verstärkt die offenen betrieblichen Lehrstellen besetzt werden“, unterstreicht Gleitsmann, der gleichzeitig darauf verweist, dass auch das WIFO zum Schluss komme, strukturelle Probleme nun in der Phase Hochkonjunktur zu bereinigen.

 

 

 

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