Erste Medaille für Österreich: Salcher jubelt über Bronze

 

erstellt am
12. 03. 18
13:00 MEZ

Silber! Lösch setzt ihre Medaillen-Serie fort – Speed-Double: Salcher bejubelt nächste Medaille
PyeongChang/Wien (öpc) - Glänzender Start in die Paralympischen Winterspiele in PyeongChang für das Paralympic Team Austria! 1. Tag - 1. Medaille für Österreich! Markus Salcher jubelt bei den Paralympics in PyeongChang über Bronze in der Abfahrt.

Markus Salcher fährt in der Abfahrt aufs Podest – Platz 3 und also die Bronzemedaille für den Kärntner. Der 26-Jährige hat im Ziel 0,94 Sekunden Rückstand auf Sieger Theo Gmur aus der Schweiz, auf Silber fehlen Salcher, der extra für die Paralympics den erwiesenermaßen schnellen Rennanzug von Sotschi 2014 auspackt, 0,10 Sekunden.

„Ich bin sehr glücklich darüber, dass ich Bronze gemacht habe. Leider hatte ich drei, vier Fahrfehler, die ich so nicht machen darf, aber das Minimalziel – nämlich eine Medaille – ist erreicht. Jetzt schaue ich, dass ich für den Super-G fit werde, um da wieder voll anzugreifen“, sagt Salcher im Ziel. Die Medal Ceremony findet um 18:32 Uhr Ortszeit (10:32 Uhr MEZ) statt. „Es ist immer ein großartiges Ereignis, wenn man da aktiv teilnehmen kann. Und danach geht es ins Alpenhaus, wo mit den österreichischen Fans gefeiert wird.“

Nico Pajantschitsch landet bei der Paralympics-Premiere in der Klasse Stehend auf Rang 12. „Perfekt war es sicher nicht, aber ich konnte mich vom Training zum Rennen steigern und bin zuversichtlich für den morgigen Super-G.“ Monoskifahrer Roman Rabl fährt auf Rang 5. „Es waren doch schon einige Schläge in der Piste, da habe ich leider ein, zwei zu viel erwischt. 0,65 Sekunden hinter Bronze ist bitter, aber der 4. Platz in Sotschi hat noch mehr wehgetan.“

   

Claudia Lösch sichert sich in PyeongChang ihr 8. Edelmetall bei Paralympics und setzt ihre persönliche Medaillen-Serie fort.
Claudia Lösch erweitert bei den Paralympics in PyeongChang ihre Medaillensammlung! Im Super-G holt die Niederösterreicherin die Silbermedaille.

Nach ihrem Ausfall in der Abfahrt meldet sich Lösch im Super-G mit einer starken Performance zurück. Einzig die Deutsche Anna Schaffelhuber ist 0,95 Sekunden schneller und holt Gold, Bronze geht an die Japanerin Momoka Muraoka.

Lösch holt damit auch bei ihren 4. Paralympics zumindest eine Medaille, es ist ihr insgesamt 8. Edelmetall bei Winterspielen. Dennoch ist die Freude im Ziel zunächst etwas getrübt. „Die Freude kommt sicher, spätestens bei der Siegerehrung heute Abend. Kurz nach dem Rennen ärgere ich mich eher. Ich bin einfach nicht so gut gefahren wie in der Abfahrt“, so Lösch. „Es ist immer schwer, es auf das Material zu schieben – aber ich habe mir in der Abfahrt beim Sturz meinen richtig guten Renn-Ski kaputt gemacht. Den wollte ich eigentlich im Super-G verwenden. Der 2. Ski ist auch schnell, aber nicht ganz so gut abgestimmt. Von dem her ist Silber cool, aber ich hätte einfach mehr drauf.“

Mental war die Aufgabe nur 24 Stunden nach dem Ausfall in der Abfahrt nicht leicht: „Ich habe gestern Nachmittag eine lange Skype-Konversation mit meinem Freund geführt. Dann war ich bei der Eröffnung des Alpenhauses, um den Kopf frei zu bekommen. Das hat geholfen. Heute beim Einfahren habe ich wieder ein ganz gutes Gefühl gefunden, das hätte schon gepasst.“

Für die restlichen Rennen ist Lösch weiterhin top motiviert: „Silber ist ja auch richtig cool. Es ist einfach bitter, weil Abfahrt und Super-G realistisch gesehen von den Bedingungen hier meine größten Gold-Chancen waren. Aber noch habe ich Rennen vor mir und werde weiterhin kämpfen!“

   

Markus Salcher holt im Super-G wie schon in der Abfahrt Paralympics-Bronze. Diesmal darf im Alpenhaus etwas länger gefeiert werden.
Markus Salcher wird seinem Ruf als Medaillen-Hamster auch bei den Paralympics in PyeongChang gerecht. Nach Bronze in der Abfahrt jubelt er auch im Super-G über Rang 3.

Erneut muss er sich nur dem Schweizer Theo Gmur und dem Franzosen Arthur Bauchet geschlagen geben. Auf Sieger Gmur fehlen Salcher am Ende 3,06 Sekunden, auf den viertplatzierten Kanadier Alexis Guimond hat er hingegen nur 12 Hundertstel Vorsprung – der Kärntner hat also eindeutig Bronze gewonnen und nicht Gold verloren.

„Eindeutig, ich habe Bronze gewonnen. Ich habe mich gut gefühlt, Nervosität war keine vorhanden. Ich bin einfach etwas zu sauber gefahren. Es sind Schläge drin, da ist es mit meiner Behinderung schwer. Das darf aber keine Ausrede sein – ich muss über Bronze sehr froh sein. Die ersten beiden sind zu weit weg, der Vierte knapp hinter mir. Ich darf mich nicht beschweren, habe gutes Material und gute Leute um mich. Danke dafür!“, sagt er selbst.

Für Salcher ist es insgesamt bereits die 5. Paralympics-Medaille. Der Unterschied zu Sotschi, als er in den Speed-Rennen zweimal Gold bejubeln durfte, ist schnell gefunden: „Die Konkurrenz ist härter geworden, die Leistungsdichte noch größer. Ich denke nicht, dass ich etwas verschlafen habe. Tagesverfassung, Pistenverhältnisse, Strecke – es zählen viele Faktoren. In Sotschi ist mir die Piste mehr entgegengekommen. Ich darf mich über zweimal Bronze aber nicht beschweren.“

Nach der Abfahrts-Bronzemedaille musste Salcher für den Super-G schnell aus dem Alpenhaus und vor zahlreichen Gratulanten „flüchten“, da bereits um 04:40 in der Früh der Wecker für den Super-G läutete. Diesmal darf länger gefeiert werden: „Morgen ist frei, deshalb muss ich nicht so früh ins Bett. Ich freue mich schon auf die Feier mit meinen Teamkolleginnen und Teamkollegen.“

In der Klasse Stehend fährt Thomas Grochar (+6,06) auf Rang 14, Nico Pajantschitsch und Martin Würz scheiden hingegen aus auch. Simon Wallner sieht in der Klasse Sitzend ebenso nicht das Ziel, das Trio bleibt aber unverletzt. Roman Rabl (+2,31) belegt Platz 9: "Es geht eng zu, da machen Kleinigkeiten den Unterschied aus." Blindensportler Gernot Morgenfurt (+6,03) landet in seiner Klasse an der 8. Stelle.

 

 

 

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