Bundespräsident begann seinen
 offiziellen Besuch in der Ukraine

 

erstellt am
14. 03. 18
13:00 MEZ

Alexander Van der Bellen und Frau Doris Schmidauer sind in Begleitung von Außenministerin Karin Kneissl und einer umfangreichen Wirtschafts- und Kulturdelegation in Kiew eingetroffen
Kiew/Wien (apa/prk) - Bundespräsident Alexander Van der Bellen hat am 13. März einen offiziellen Besuch in der Ukraine begonnen. Begleitet von seiner Ehefrau Doris Schmidauer, Außenministerin Karin Kneissl und einer umfangreichen Wirtschafts- und Kulturdelegation wurde Alexander Van der Bellen am frühen Nachmittag auf dem Flughafen Kiew mit Brot und Salz begrüßt.

Zwei Wochen nach dem Kreml-Besuch von Bundeskanzler Sebastian Kurz will der Bundespräsident mit seiner dreitägigen Reise ein Zeichen der Unterstützung für die europafreundliche Führung in Kiew setzen, die in einen Krieg mit pro-russischen Separatisten verstrickt ist. Gastgeber Petro Poroschenko war erst Ende Februar als Ehrengast von Bundespräsident Van der Bellen beim Wiener Opernball gewesen.

Das offizielle Besuchsprogramm beginnt am Mittwoch, wenn Alexander Van der Bellen vom ukrainischen Präsidenten Poroschenko mit militärischen Ehren vor dem Präsidentenpalast empfangen wird. Geplant ist auch ein Treffen mit Ministerpräsident Wolodymyr Grojsman sowie die Teilnahme an einem österreichisch-ukrainischen Wirtschaftsforum. Manager von 30 Unternehmen befinden sich in der Delegation, um Chancen auf dem boomenden ukrainischen Markt auszuloten. Außenministerin Kneissl wird in Kiew ein Bildungs- und Kulturabkommen unterzeichnen, das unter anderem die Kooperation im Hochschulbereich erleichtern soll.

Am Nachmittag hat sich sich Bundespräsident Van der Bellen in Begleitung des ukrainischen Schriftstellers Andrej Kurkow die Kiewer Innenstadt angesehen, danach war ein Treffen mit Vertreterinnen und Vertretern der ukrainischen Zivilgesellschaft geplant. Am Abend stand dann ein Empfang für die österreichische Community in der Ukraine auf dem Programm, darunter auch Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter internationaler Organisationen wie der OSZE.

Alexander Van der Bellen freut sich besonders auf die zweite und letzte Station seiner Reise, das westukrainische Lemberg, das er am Donnerstag besucht. Die Hauptstadt des ehemaligen österreichischen Kronlandes Galizien sei "ein Symbol der engen Verbundenheit unserer beiden Länder", betonte er im Vorfeld der Reise. In Lemberg will er die Katholische Universität besuchen und dort mit Studierenden diskutieren.

Alexander Van der Bellen wurde von Petro Poroschenko zum offiziellen Besuch in Kiew empfangen
Am 14. März ist der Bundespräsident mit seinem ukrainischen Amtskollegen Petro Poroschenko zusammengetroffen. Alexander Van der Bellen wurde von Petro Poroschenko beim Präsidentenpalast mit militärischen Ehren empfangen. Im Mittelpunkt der Gespräche dürfte der Konflikt um die Ostukraine und der Streit um die Entsendung einer Blauhelm-Mission stehen.

Die ukrainische Seite erhofft sich zudem klare Aussagen in der Frage der Krim, nachdem Spitzenvertreter der neuen österreichischen Regierungspartei FPÖ Verständnis für die Annexion durch Russland geäußert hatten. Bundespräsident Van der Bellen und Staatspräsident Poroschenko wollten nach ihrem Gespräch gegen 13.00 Uhr vor die Presse treten und danach auch an einem Wirtschaftsforum teilnehmen. Außerdem ist ein Treffen mit Ministerpräsident Wolodymyr Grojsman geplant.

Alexander Van der Bellen wird auf der dreitägigen Ukraine-Reise von seiner Ehefrau Doris Schmidauer und Außenministerin Karin Kneissl begleitet, die in Kiew von ihrem ukrainischen Amtskollegen Pawlo Klimkin empfangen wird. Außerdem will Kneissl ein bilaterales Bildungs- und Kulturabkommen unterzeichnen. Im Beisein beider Staatsoberhäupter wird zudem der österreichische Umweltaktivist Christoph Otto für sein langjähriges Engagement zugunsten von Tschernobyl-Kindern mit dem ukrainischen Iwan-Mazepa-Orden geehrt.

Der Bundespräsident strich am Vorabend des Treffens mit Poroschenko die engen Beziehungen zwischen Österreich und der Ukraine hervor, nicht nur politisch, aber auch wirtschaftlich und im wissenschaftlichen Bereich. Österreich zähle zu den größten Auslandsinvestoren in der Ukraine und sei auch ein wichtiger Wirtschaftsfaktor. "Österreichische Firmen beschäftigen rund 30.000 Personen in der Ukraine", betonte er. Außerdem sei Österreich einer der ersten Staaten gewesen, der die Ukraine nach der Unabhängigkeit im Jahr 1991 anerkannt habe.

Beeindruckt zeigte sich Van der Bellen auch von einer Führung durch die Kiewer Stadtführung. "Der Maidan ist mir jetzt nicht nur historisch ein Begriff, sondern auch physisch", sagte Alexander Van der Bellen. Am Mittwoch in der Früh erwies er zunächst den Opfern der wechselvollen ukrainischen Geschichte die Ehre, indem er einen Kranz am Denkmal des unbekannten Soldaten niederlegte, Getreideähren am Mahnmal für die Millionen Opfer der Hungerkrise Anfang der 1930er Jahre sowie Blumen beim Gedenkkreuz für die 100 Opfer des Maidan im Jahr 2014.

 

 

 

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