„Auf der Suche nach der Wahrheit“

 

erstellt am
26. 03. 18
13:00 MEZ

Rechnitzer Gedenkinitiative RE.F.U.G.I.U.S veranstaltete Symposium, Filmpremiere und Gedenken
Rechnitz/Oberwart (kbk) - Die im heurigen Gedenkjahr oft gestellte Frage „Und was hat das mit mir zu tun?“ war Thema des heurigen Symposiums am 24. März im Rathaus in Oberwart. Publizist und Buchautor Sacha Batthyany (Großneffe der im Massaker von Rechnitz involvierten Gräfin Margit Batthyany-Thyssen) referierte über das international beachtliche Echo auf sein 2006 erschienenes Buch über Spurensuche in der eigenen Familie. Herkunft und Motive der SS-Männer im KZ Mauthausen beschrieb der Historiker Gregor Holzinger: „Die Täter der ‚zweiten Reihe‘ stammten aus allen Gesellschaftsschichten und Berufen.“ Psychoanalytiker Markus Brunner von der Sigmund Freud Privat-Universität Wien sprach von „Gefühlserbschaften des Nationalsozialismus“, die in nachfolgenden Generationen weiterwirken.

Gut besucht war eine exklusive Vorpremiere des israelisch-österreichischen Films „Das Testament“ im Dieselkino Oberwart. Der Film, der die Suche eines jüdischen Historikers nach einem Massengrab und seiner Familiengeschichte erzählt, kommt im Juni in die Kinos.

Mehr als 120 Personen nahmen am Sonntag, dem 25. März, an der traditionellen Gedenkfeier des Vereins RE.F.U.G.I.U.S beim Kreuzstadl in Rechnitz teil. Vorsitzender Paul Gulda betonte vor anwesenden Vertretern israelitischer Kultusgemeinden aus Ungarn und Österreich, Repräsentanten von Politik und christlichen Kirchen: „Sowohl die Suche nach dem Massengrab als auch die Befassung mit eigener Familiengeschichte haben einen Grund und ein Ziel: Die Suche nach der Wahrheit.“

Man werde nie aufhören, dieses Massengrab der Ermordeten zu suchen, so Arie Folger, Oberrabbiner der Kultusgemeinde Wien.

Vor einem Verschwinden der Erinnerung an grausame Verbrechen warnte András Heisler, Präsident des Verbandes der jüdischen Gemeinden Ungarns.

Nach der zuletzt ergebnislosen Grabung beim Kreuzstadl wollen Wissenschafter aus Österreich und Ungarn nach erneuter Auswertung der vorhandenen Unterlagen und Akten die Suche nach dem Massengrab wieder aufnehmen.

 

 

 

Allgemeine Informationen:
http://www.kbk.at

 

 

 

 

 

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