Erfolgsgeschichte von NATURSCHAUSPIEL prolongiert

 

erstellt am
22. 03. 18
13:00 MEZ

Bilanz 2017 und Saisonstart 2018
Linz (lk) - Im Rahmen einer Pressekonferenz im Landhaus in Linz präsentierte Öberösterreichs Landeshauptmann Mag. Thomas Stelzer gemeinsam mit LH-Stv. Dr. Manfred Haimbuchner, Mag. Andreas Winkelhofer, Geschäftsführer OÖ Tourismus, und Mag. Fritz Gusenleitner, Bereichsleiter Naturwissenschaften OÖ Landesmuseum, am 21. März die Erfolgsgeschichte von NATURSCHAUSPIEL und die Bilanz über das vergangene Jahr. Und sie gaben einen Ausblick auf den Saisonstart 2018.

Seit acht Jahren verbindet NATURSCHAUSPIEL exklusive Naturerfahrungen, spannende Wissensvermittlung, naturnahe Erholung sowie Genuss und hat sich damit zu einer einprägsamen Marke entwickelt. Seit acht Jahren entwickelt sich NATURSCHAUSPIEL zu Österreichs erfolgreichstem Naturvermittlungsprogramm, die Teilnehmerzahlen steigen kontinuierlich an. Die statistische Auswertung der Saison 2017 weist beeindruckende Daten, Fakten und Zahlen auf. Insgesamt standen 100 Themenführungen in allen Landesteilen für Zielgruppen von Jung bis Alt zur Auswahl. Das Monitoring der Teilnehmerzahlen zeigt 2017 eine weitere Steigerung um 14% im Vergleich zum Vorjahr.

"Oberösterreich zeichnet sich durch eine facettenreiche Natur aus, die voller Geheimnisse steckt. Mit dem Projekt ‚Naturschauspiel' ist es gelungen, diese Schätze in ihrer vielseitigen Ausprägung für die Bevölkerung zu erkunden. Ganzjährig und über das gesamte Bundesland verteilt stehen Naturinteressierten jeden Alters Angebote zur Verfügung, die ihn in die phantastische und oft unbekannte Welt der Natur eintauchen lassen und Bewusstsein dafür schaffen.

"Naturschauspiel' ist in Österreich einzigartig - das Projekt eine innovative Idee, das die Themen Natur, Tourismus und Kultur erlebnisreich, familienfreundlich und lehrreich verbindet. Gleichzeitig steht es bereits seit neun Jahren für gelebte Zusammenarbeit der Abteilung Naturschutz, des OÖ. Landesmuseums, des OÖ Tourismus und des Instituts für Angewandte Umweltbildung (IFAU)", meint Landeshauptmann Mag. Thomas Stelzer.

"Natur kann nur verstehen, wer sie erlebt. Naturschutz beginnt im Kopf der Oberösterreicherinnen und Oberösterreicher und funktioniert nur dann, wenn sich alle daran beteiligen. Das Naturvermittlungsprojekt NATURSCHAUSPIEL ist eine Plattform für das Erkunden und Erleben von Natur und soll so auch das Bewusstsein für den Wert von Natur und Landschaft sowie das Verständnis für die Zusammenhänge in der Natur stärken. Dazu ist es notwendig, dass man Natur aktiv erlebt und die Schönheit unseres Landes Oberösterreich mit allen Sinnen erfährt. Die Themenführungen sensibilisieren die Gäste für die Schönheit der Natur und Landschaft und steigern das Verständnis und die Akzeptanz für die Naturschutzarbeit. Eine intakte Natur ist unser Vermächtnis an nachfolgende Generationen.

Das stetige Plus an Besucherinnen und Besuchern und die Ausweitung des Programmes zeigen, dass NATURSCHAUSPIEL wesentlich dazu beiträgt, das Bewusstsein der Oberösterreicherinnen und Oberösterreicher für die Natur und ihren Schutz zu stärken", betont Naturschutzreferent LH-Stv. Dr. Manfred Haimbuchner.

Intakte Naturlandschaften sind wertvolle Rückzugsräume sowohl für die Oberösterreicherinnen und Oberösterreicher selbst, als auch für die Urlaubsgäste. Sie dienen der Erholung abseits des Alltags und bieten Gelegenheit für die sportlich-aktive Freizeitgestaltung. Die Marktforschung bestätigt, dass Natur und Landschaft für die Hälfte der Urlaubsgäste ein wichtiges Motiv ist, sich für einen Urlaub in Oberösterreich zu entscheiden. Für ein knappes Drittel sind die Seen und für rund 30 Prozent die Berge herausragende Urlaubsmotive. Jeder Fünfte bezeichnet seinen Oberösterreich- Aufenthalt explizit als "Natururlaub". Der starke Konnex von Urlaub und Natur zeichnet sich schließlich auch in den bevorzugten Aktivitäten der Gäste ab: Der Gästebefragung Tourismus Monitor Austria zufolge geht jeder Zweite im Urlaub spazieren oder wandert, jeder Fünfte steigt bei seinem Aufenthalt in Oberösterreich aufs Fahrrad.

Sich in der Natur aufzuhalten und die Natur zu erleben ist ein wachsendes gesellschaftliches Bedürfnis im Zeitalter der Beschleunigung des Alltags und der Digitalisierung. Die Menschen wollen in einem Trend der "neuen Achtsamkeit" sich selbst Gutes tun. Die Trendstudie der Zukunftsinstitut GmbH "Die neue Achtsamkeit" bestätigt eine Hinwendung zu einem entspannten, naturverbundenen Lebensstil - sei es in der Ernährung oder in Bezug auf Bewegung und Sport.

"Diese Sehnsucht nach aktiven und passiven Erlebnissen in intakter Natur prägt das Urlaubsverhalten. Hier liegt für Oberösterreich großes Zukunftspotenzial. Unsere Naturräume sind die Bühne des touristischen Angebots. Die behutsame und nachhaltige touristische Entwicklung von Naturräumen ist einer der zentralen Meilensteine der neuen Landes-Tourismusstrategie 2022. Ziel ist es, diese in der touristischen Produktentwicklung und Marktkommunikation stärker zu integrieren", sagt Wirtschafts- und Tourismusreferent LH-Stv. Dr. Michael Strugl.

Dabei versteht sich der Tourismus als Partner in einem kooperativen Netzwerk, in dem auch Natur- und Umweltschutz aktiv eingebunden sind.

"Ziel der touristischen Kommunikation ist es, die Sehnsucht nach der Natur bei unseren Gästen und Ausflüglern anzusprechen. Das gelingt über emotionalen, begeisternden Content in Wort, Bild und Film, über den wir - insbesondere in den digitalen Medien - authentische Geschichten erzählen können. Geschichten über die Naturräume und über die Begegnungen mit Menschen, die hier leben und die Gäste mit ihrem Wissen und ihrer Begeisterung für die Natur mitreißen," fasst Mag. Andreas Winkelhofer, Geschäftsführer des Oberösterreich Tourismus zusammen.

Ein Beispiel dafür ist die gemeinsame Foto- und Filmproduktion von NATURSCHAUSPIEL.at und Oberösterreich Tourismus im Löckenmoos in Gosau. Die Protagonistin, Betty Jehle, ist Waldpädagogin, Wanderführerin und Naturschauspielerin. Ihre authentische und ansteckende Leidenschaft weckt die Lust, sich mit ihr auf den Weg zu machen und die kleinen Schätze der Natur zu finden.

   

"Das digitale Zeitalter verstärkt das Bedürfnis nach dem echten Erlebnis. Gerade die Naturschauspiel-Programme sind von Begegnungen mit Menschen getragen, die ihr Wissen mit Begeisterung weitergeben und immer wieder unerwartete Entdeckungen im Repertoire haben. Naturschauspiel steht für dramaturgisch durchkomponierte Erlebnisse von höchster Qualität, für ein ganzheitliches sinnliches Sehen, Hören und Fühlen von Natur. Genau diese Botschaft bringt der Film mit Betty Jehle auf den Punkt und weckt damit im Betrachter positive Emotionen", resümiert Winkelhofer.

Die Film- und Fotostory zum Naturschauspiel mit Betty Jehle ist online unter http://www.oberoesterreich.at/magazin zu finden.

"Das Wissen um die belebte und unbelebte Natur, die uns umgibt, nimmt ständig ab. Andere Themen steuern vielfach unsere Tagesabläufe und dabei vergessen wir, dass wir nur im Einklang mit der Natur auch unsere eigene Existenz absichern.

Studien zeigen, dass in den letzten 30 Jahren selbst in Schutzgebieten ein Rückgang von mehr als Dreiviertel der flugaktiven Insekten zu verzeichnen ist. Andererseits sollte uns bewusst sein, dass 80 % aller Nutzpflanzen auf Bestäuberorganismen angewiesen sind. Nicht verwunderlich daher auch, dass die Anzahl der insektenfressenden Vögel und der bodenbrütenden Vögel sowie weiterer auf Insekten angewiesener Wirbeltiere (Fledermäuse, Amphibien, Reptilien, …) in den letzten Jahren nachweislich signifikant zurückgegangen ist. Zerstörte Nistflächen oder einfach Verhungern durch Nahrungsmangel können hier als Gründe angeführt werden. Und hier setzt NATURSCHAUSPIEL an. Bewusstseinsbildung, das Erlernen und Erkennen von Zusammenhängen und in weiterer Folge das Setzen eigener Schritte in Wort und Tat zum Schutze der Natur im persönlichen Umfeld. Erfahrene Naturvermittler/innen generieren Outdoor- Erfahrungen, das Landesmuseum mit seinen Ausstellungen und Vermittlungsprogrammen ergänzt das Wissensangebot zu vielfältigen Naturthemen. Passend dazu ein Zitat von Albert Schweizer: ‚Wir leben in einem gefährlichen Zeitalter. Der Mensch beherrscht die Natur, bevor er gelernt hat, sich selbst zu beherrschen' ", bringt Mag. Friedrich Gusenleitner die Situation auf den Punkt.

32.438 Teilnehmer bei 1.655 durchgeführten Touren
Bis Ende Dezember 2017 haben in Summe 32.438 Personen an Naturschauspielen teilgenommen, was eine Steigerung um 14% zu 2016 bedeutet. Von den insgesamt 1.655 durchgeführten Touren wurden 1.394 zu individuell vereinbarten Gruppenterminen durchgeführt, während 261 an ausgeschriebenen Fixterminen stattfanden. Dies bedeutet, dass die Zahl der individuellen Termine stark gestiegen ist (2016: 1.173) während die Fixtermine im Vorjahresvergleich unverändert sind (2016: 260 Fixtermine). Übrigens: Mehr als 123.000 Naturinteressierte hat somit das mehrfach prämierte Projekt der Abteilung Naturschutz in den letzten Jahren an die außergewöhnlichsten Naturschauplätze Oberösterreichs gelockt.



Zuwachs bei den Naturschauspielern
Die Schar der naturvermittelnden Damen und Herren wächst und ist genau so bunt wie die Vielfalt der Touren. Mittlerweile führen 240 Naturschauspieler/innen durch die wunderbaren Landschaften Oberösterreichs. Sie sind allesamt Expert/innen: Natur- und Landschaftsvermittler, Kräuter- oder Waldpädagogen, Wander- und Schneeführer, Nationalpark Ranger oder Outdoor Guides. Je nach Themenführung aber auch Wissenschaftler wie Biologen, Geologen, Ökologen, Verhaltensforscher oder Soziologen. Auch bildende Künstler, Musiker, Märchenerzähler und einige Buchautoren machen die Touren von NATURSCHAUSPIEL zu einem besonderen Erlebnis. Wie jedes Jahr werden auch dieses Jahr 10 Naturvermittler als "Botschafter" für NATURSCHAUSPIEL vor den Vorhang geholt.

2018 wurden ausgewählt:

  • Margit Zauner, Biologin. Tour: MISSION NATUR (an Schulen in ganz OÖ)
  • Birgit Chalcraft, Landwirtin. Tour: 6 Esel, 7 Mühlen (Naturschutzgebiet Koaserin)
  • Wilhelm von Zitzewitz, Obmann "Naturvermittlung Austria". Tour: Unterwegs im Linzer Dschungel (Europaschutzgebiet Traun-Donau-Auen)
  • Martha Riess, Lehrerin. Tour: Bergparadies Warscheneck (Naturschutzgebiet Warscheneck Süd - Stubwies)
  • Mario Stauder, Natur- und Landschaftsvermittler. Tour: Bootssafari durch die Wildnis (Europaschutzgebiet Oberes Donau- und Aschachtal)
  • Gebhard Alber, Musiker, Lehrer, Soziologe. Tour: Goethe Groovt (Naturschutzgebiete Untere Steyr und Kreuzberg in Weyer, Naturpark Attersee- Traunsee, Europaschutzgebiet Traun-Donau-Auen)
  • Nicole Mittendorfer, Psychologin. Tour: Mission Grüner Planet (Naturschutzgebiete Almsee, Almauen und Warscheneck Süd - Stubwies)
  • Ralf Hübinger, Optiker. Tour: Lama-Expedition durch das Mühlviertel (Kultulandschaft in Bad Leonfelden)
  • Gustav Steinhuber, Fortswirtschaftsmeister, Waldpädagoge. Tour: Jäger des verlorenen Schatzes (Europaschutzgebiet Untere Traun)
  • Berta Pfoser, Waldpädagogin. Tour: So ein Glück mit dem Pech (Europaschutzgebiet Böhmerwald und Mühltäler)


Ambitionierte Ziele für die Saison 2018
NATURSCHAUSPIEL startet zu Frühlingsbeginn in seine neunte Saison! Das Programm umfasst wieder 100 Touren in mittlerweile 35 (2017: 30) Schutzgebieten. Die Touren wurden seit Juni 2017 gemeinsam mit den Naturvermittlerinnen und Naturvermittlern weiter entwickelt oder völlig neu designt. Für Kinder und Familien sowie Senioren, für Erholungssuchende oder Abenteuerlustige, für Gourmets und Tierliebhaber, kurzum, für alle Naturinteressierten werden maßgeschneiderte Aktivitäten geboten. Das Angebot der Saison 2018 ist ein feiner Mix aus beliebten Klassikern und frischen, neu entwickelten Themenführungen und wird in bewährter Manier in die zehn Themenblöcke Stadt, Pflanzen & Kräuter, Moor & Au, Berg, Wasser, Abenteuer, Forschen, Tiere, Wald und Selber machen gegliedert. Die neuen Touren im Programm reagieren einerseits auf Kundenwünsche und sind andererseits in Kooperationen mit innovativen Partnern entstanden.

Hervorzuheben sind:

  • geführte E-Bike Touren im Nationalpark Kalkalpen: Ausgangsorte sind Reichraming und Windischgarsten
  • Touren im Grenzgebiet Oberösterreich-Steiermark (Naturschutzgebiet Haller Mauern - Totes Gebirge) zu den Themengebieten Geologie und Fauna (Steinadler, Gämse,...)
  • Citizen Science im Almtal: Bürger unterstützen die Verhaltensforschung der Konrad Lorenz Forschungsstelle
  • Touren in Zusammenarbeit mit der Landesausstellung 2018: auf den Natur- Spuren der Römer in Oberösterreich
  • Schneeschuhwanderungen in der Gosau, auf der Wurzeralm und im Nationalpark Kalkalpen

Erstmals werden mit Kooperationspartnern Pauschalen für Gäste angeboten. Gemeinsam mit dem Tourismusverband Almtal werden mehrere Pauschalangebote zum Themenschwerpunkt WALDNESS (www.waldness.almtal.at) organisiert. NATURSCHAUSPIELER begleiten die Gäste zu elementaren Naturerlebnissen in die Wälder rund um den Almsee. In Zusammenarbeit mit der Nationalpark Lodge Villa Sonnwend stehen Mehrtagesangebote mit E-Bike Touren in und rund um den Nationalpark am Programm. Für 2019 sind auch bundesländerübergreifende Angebote (Trans Nationalpark) angedacht.

   

Die neuen Schauplätze
Gleich sieben neue Schauplätze bereichern die Vielfalt des Programms 2018.
Das beliebte Naturdenkmal Dr. Vogelgesangklamm ist südlich von Spital am Pyhrn tief in den Felsen des Dachsteinkalkes eingeschnitten. Beeindruckende fast senkrechte Wände von etwa 150m Höhe begleiten die natürliche Bachschlucht und lassen die gewaltigen nacheiszeitlichen Erosionskräfte erahnen. Bereits seit 1906 führen Treppen und Stege durch die Klamm, die ein sicheres Durchwandern ermöglichen.

Das Naturschutzgebiet Haller Mauern stellt ein intensiv verkarstetes Kammgebirge an der südlichen Grenze von Oberösterreich dar. In weiten Karrenfeldern, in schuttreichen Karen und über austrocknungsgefährdeten Böden mit schwacher Humusauflage können natürliche Prozesse nahezu ungestört ablaufen. Vegetationsarme Fels- und Schuttfluren der alpinen Stufe sind bedeutender Lebensraum für Raufußhühner, Sperlingskauz sowie verschiedene seltene Spechtarten.

Im Bereich der Mittelstation der Hornspitzbahnen in Gosau liegt auf einer Seehöhe von 1.060 - 1.260 m ein ausgedehnter Komplex unterschiedlicher Moortypen, das Naturschutzgebiet Hornspitzmoore. Den zentralen und größten Bereich nimmt das Torfmoos, auch Torfstube genannt, ein. Je nach Bodenwasserhaushalt findet man verschiedene moortypische Pflanzengesellschaften, in die auch Latschenbestände eingestreut sind.

Das Europa-, Natur- und Vogelschutzgebiet Frankinger Moos ist ein Teilbereich des größten Moorgebietes Österreichs, dem Ibm-Bürmoos-Weitmoos-Komplex, das im Grenzraum zwischen Oberösterreich und Salzburg liegt. Das Frankinger Moos ist ein Regenmoor mit teilweise schütterem Latschenbewuchs.

Der geschützte Landschaftsteil Pfarrerhölzl ist ein naturnaher, teilweise bis 200- jähriger Laubwaldbestand, der überwiegend aus Eichen, Hainbuchen und Eschen besteht. Dieser liegt am Siedlungsrand der Stadt Steyr auf dem Gebiet der Gemeinde Hohenzell und begleitet einen Seitenbach der Breitsach. Auffallend ist die gute Durchmischung mit Gehölzen aller Altersklassen.

Das Gmöser Moor ist ein nahezu völlig bewaldetes Niedermoor, welches in den 1960er Jahren noch zur Streunutzung gemäht wurde und umfasst einen großen und mehrere kleine Teiche. Das Moor wurde teilweise abgetorft und entwässert. Es sind daher nur mehr Reste einer Moorvegetation vorhanden.

Das Naturschutzgebiet Kalksteinmauer Laussa in der Gemeinde Laussa im Bezirk Steyr-Land ist reich an ökologischen und landschaftlichen Besonderheiten, die sich abschnittsweise in sehr enger Verzahnung gegenseitig ergänzen. Überaus artenreiche Magerwiesen und Bürstlingrasen im Kuppenbereich wechseln mit Eichen und Buchenwäldern sowie ausgedehnten wacholderreichen Magerweiden. Mehrere markante geologische Formationen, wie etwa die Naturdenkmale "Sauzahn" und "Thalsteinmauer", ergänzen die landschaftliche Vielfalt dieser Region.

Die Gratis-Schulbox geht in die Verlängerung
Naturschauspiele haben sich in den letzten Jahren als außergewöhnliche Schulexkursionen oder Projekttage bewährt. So können junge Menschen mit der Klasse die Wildnis erkunden und in, mit und von der Natur lernen, wobei Abenteuer und Spaß nicht zu kurz kommen. Beliebte Touren wie "Jäger des verlorenen Schatzes", "Labor im Moor", "Die Riesen der Stadt", "Forschen und Werkeln", "Lama-Trekking durch das Mühlviertel", "Abenteuer Schluchtwald" oder "Bootssafari durch die Wildnis" locken hinaus ins Freie. Seit 2017 kommt die Natur aber auch rein ins Klassenzimmer. Gratis. Denn NATURSCHAUSPIEL bietet eine Schulbox, die kostenlos an Schulen geschickt wird. Sie enthält die begehrten Broschüren zu geschützten Tieren und Pflanzen, viele Informationen zu Oberösterreichs Natur, eine nützliche Spielemappe, Tier-Tattoos für die Kinder und natürlich Informationen zu den beliebten Touren. Sie kann von Schulen gratis unter info@naturschauspiel.at angefordert werden.

Ein Filmprojekt im grossen Löckenmoos
Gemeinsam mit dem Oberösterreich Tourismus wurde eine beliebte NATURSCHAUSPIEL Tour in der märchenhaften Naturkulisse des Naturschutzgebietes Großes Löckenmoos von einem Filmteam begleitet und porträtiert. Das Video wird ab 21. März 2018 auf den Websites der Kooperationspartner Oberösterreich Tourismus und NATURSCHAUSPIEL vorgestellt. Zum Inhalt: Eine Naturschauspielerin der ersten Stunde ist die Waldpädagogin, Wanderführerin und leidenschaftliche Naturliebhaberin Betty Jehle. Sie möchte mit ihrer Tour "Naturerlebnis Gosau" möglichst vielen Menschen die Naturwunder rund um das Löckenmoos behutsam näher bringen und somit Bewusstsein für diesen besonderen Lebensraum mit seinen geschützten Tieren und Pflanzen schaffen. Das alpine Deckenmoor Großes Löckenmoos ist eine Rarität in Mitteleuropa. Es entstand vor rund 11.000 Jahren, in der Nacheiszeit, auf einem Sandsteinplateau in 1.400 Metern Seehöhe zu Füßen des Dachsteins. In der Staunässe auf der Lehmschicht über dem Sandstein konnte nichts anderes als Moos gedeihen.

Während die Spitzen immer weiterwuchsen, verwandelte sich das absterbende Grün darunter im Lauf der Jahrhunderte in Torf. So viel Torf, dass er noch bis ins 19. Jahrhundert gestochen wurde. In derartigen Mengen, dass sich der Aushub nach und nach mit Moorwasser füllte und zum Löckensee wurde. Sein Wasser bezieht dieser Baggersee der anderen Art ausschließlich aus dem Moorkörper. Es ist so sauer, dass weder Fische noch Schnecken oder Krebse darin leben können, sondern nur einige wenige spezialisierte Tier- und Pflanzenarten. Bei ihrer Tour erzählt Betty Jehle von einem besonderen "Hungerkünstler". Es ist der "fleischfressende" Rundblättrige Sonnentau, der mit Hilfe klebriger Drüsensekrete kleine Insekten fängt und so seinen Stickstoffbedarf deckt. Zu bestaunen gibt es auch Wasserläufer und die Blauflügel- Prachtlibelle, die hier im empfindlichen Ökoystem des Sees und des umgebenden Dickichts von Heidel- und Preiselbeerstauden, Moos und den namensstiftenden "Löckern" (Latschen) leben. Für seine BesucherInnen ist es meist Liebe auf den ersten Blick. Niemand kann - und will - sich seiner speziellen Atmosphäre entziehen.

Zur Massenattraktion taugt das Hochmoor trotzdem nicht. Zwei schweißtreibende Wegstunden trennen das stille Kleinod von der Gosau. Bei NATURSCHAUSPIEL erfolgt die Auffahrt bis zur Grenze des Schutzgebietes mit einem Bummelzug. Dabei erfährt man von Naturvermittlerin Betty Jehle bereits erste spannende Geschichten zu Natur und Kultur in der Gosau. Auf historischen Pfaden geht es weiter durch den Wald zum kleinen Moorsee. Damit die trittempfindliche Vegetation nicht geschädigt wird, bewegt man sich dort auf einem Holzbohlenweg. Die Entdeckungsreise führt weiter zu sagenhaften Karsthöhlen, noch heute aktiven Schleifsteinbrüchen und endet mit der Einkehr in eine urige Almhütte - laufend begleitet vom Ausblick auf das überwältigende Bergpanorama des Gosaukammes.

Kooperation mit der Landesausstellung 2018
NATURSCHAUSPIEL hat heuer für die Landesausstellung "Die Rückkehr der Legion" zwei Themenführungen kuratiert. Abgestimmt auf das Thema der OÖ. Landesausstellung 2018 wurden von NATURSCHAUSPIEL zwei geführte Touren entwickelt, die den Römern im Oberen Donautal nachspüren. Alle Teilnehmerinnen und Teilnehmer dieser Touren erhalten den Eintritt in die OÖ. Landesausstellung 2018 zu einem Sondertarif von 4 statt 8 Euro.

Tour 1:
"Wie kam der Wein ins Obere Donautal. Menschen, Tiere und Pflanzen auf Wanderschaft"

Tour 2:
"Römergeschichten. Mit der Zille durch die Epochen"
Alle Veranstaltungen im Veranstaltungskalender und monatliche Programm-Newsletter auf http://www.landesausstellung.at


Naturschauspiel und das Stifter-Jahr 2018
Das heurige Stifterjahr wurde zum Anlass für einen Auftritt des Literaten im Spielplan 2018. Jedes Kapitel wird mit einem thematisch passenden Zitat von Adalbert Stifter eingeleitet. Die Auswahl wurde in Zusammenarbeit mit den Expertinnen und Experten

des Stifterhauses in Linz getroffen. Im Gegenzug wird das Veranstaltungsprogramm des Literaturhauses im Spielplan beworben.

Naturschauspiel bei "Linz Erblüht"
Zwei Tage im Zeichen der Natur in der Stadt: Fr, 18. und Sa, 19. Mai 2018
Wenn der Frühling in seiner ganzen Pracht seinen Höhepunkt erreicht, dann grünt und blüht es in der Linzer Innenstadt wie noch nie zuvor. Unter dem Motto "Linz erblüht - Erleben. Erfahren. Genießen" bietet sich den Besucher/innen der Linzer Innenstadt entlang der Landstraße ein breit gefächertes Programm zum Thema "Natur in der Stadt". Blumen und Blüten, Kräuter und Pflanzen, Düfte und Farben, Genuss und Lebensfreude vereinen sich zwei Tage lang in einem bunten Fest für die ganze Familie. Da gibt es Vieles zu entdecken, Neues zu erfahren und natürlich auch Köstliches zu genießen. Ein Highlight dabei ist die "Grüne Fragestunde" mit Biogärtner Karl Ploberger am Freitag, 18. Mai am Martin-Luther-Platz. Ein tolles Mitmach-Programm für Kinder garantiert Spiel und Spaß für die kleinen Besucher. Das Biologiezentrum und seine Kooperationspartner engagieren sich dazu mit zahlreichen Beiträgen: Dazu zählen ein Vermittlungsprogramm rund um die Insekten-Ausstellung "Ghupft wia gsprunga - gschmeckt und gschlunga". Der Naturschutzbund zeigt vor Ort, wie Nisthilfen für Vögel gebaut werden und NATURSCHAUSPIEL, Oberösterreichs Plattform für Naturvermittlung, präsentiert regionale Programmhighlights der Saison 2018.
http://www.linzer-city.at

NATURSCHAUSPIEL ist teil der Plattform "Blühendes Österreich"
Österreich zählt zu den beliebtesten Tourismuszielen weltweit und gilt in vielerlei Hinsicht als Tourismusmusterland. Der Naturraum und die Landschaften unseres Landes gehören unbestritten zu den wichtigsten Eckpfeilern dieser Erfolgsgeschichte und dieser herausragenden Reputation. Blühendes Österreich - eine Naturschutzstiftung des REWE Konzerns - hat sich zum Ziel gesetzt, gemeinsam mit den Alpin-, Natur- und Umweltschutzinstitutionen sowie NATURSCHAUSPIEL einen kundenorientierten, benutzerfreundlichen und österreichweiten Onlinedienst zu schaffen. Blühendes Österreich möchte das bunte Spektrum der Angebote aufzeigen, die einzelnen Veranstalter damit stärken sowie den Österreicherinnen, Oberösterreichern und unseren Gästen den Zugang zu diesen Angeboten so einfach, schnell und breitenwirksam wie möglich gestalten. http://www.bluehendesoesterreich.at

Projektabwicklung NATURSCHAUSPIEL 2018-2020
NATURSCHAUSPIEL ist eine Initiative der Abteilung Naturschutz, Land Oberösterreich in Zusammenarbeit mit dem Oberösterreich Tourismus und dem Oberösterreichischen

Landesmuseum. Das Institut für Angewandte Umweltbildung (IFAU) in Steyr ist für die Projektabwicklung verantwortlich.

 

 

 

Weitere Informationen:
http://www.naturschauspiel.at
Allgemeine Informationen:
http://www.land-oberoesterreich.gv.at

 

 

 

 

 

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