Konstruktiver Rettungsgassen-Gipfel
 bei Verkehrsminister Norbert Hofer

 

erstellt am
26. 04. 18
13:00 MEZ

Viele Optimierungsmaßnahmen für die Rettungsgasse sollen umgesetzt werden
Wien (bmvit) - Der Status Quo der Rettungsgasse und Maßnahmen für ein noch besseres Funktionieren standen im Mittelpunkt eines "Rettungsgassen-Gipfels", zu dem Verkehrsminister Norbert Hofer am 25. April Vertreter der Blaulicht-Organisationen, des BMI und der Autofahrerclubs eingeladen hat. Gemeinsam wurden Ideen für die Bereiche Information, Kontrolle und Bestrafung erarbeitet. Der Grundtenor aus Sicht des Ministers: "Die Rettungsgasse ist bei den Verkehrsteilnehmern sehr gut bekannt - trotzdem gibt es immer wieder Fälle, wo die Bildung nicht einwandfrei funktioniert. Hier wollen wir alle gemeinsam Maßnahmen setzen, um die Verkehrsteilnehmer über die richtige Bildung der Rettungsgasse zu informieren."

Am Beginn der Sitzung präsentierte die ASFINAG eine Umfrage zur Rettungsgasse. Befragt wurden dafür 521 Autolenkerinnen und Autolenker. 93 % gaben an zu wissen, wie man die Rettungsgasse bildet. 83% haben die Rettungsgasse schon mindestens einmal gebildet. Dass die Rettungsgasse eine gute Idee ist, gaben 89% der Befragten an - und 86% sprachen sich in der Umfrage auch dafür aus, dass das System der Rettungsgasse beibehalten werden soll. Ebenso eindeutig fällt das Urteil im Bereich der Überwachung aus: 88% sind für stärkere Kontrollen, 85% für härtere Strafen für den Fall, dass jemand die Rettungsgasse missachtet und einfach durchfährt.

ASFINAG-Geschäftsführer Josef Fiala betonte, dass die Rettungsgasse speziell auf Autobahnen mit zwei Fahrstreifen, wo es Staus meist nur aufgrund von Unfällen gebe, sehr gut funktioniere: "Aber in Bereichen, wo der Lkw-Anteil sehr hoch ist, es viele Auf- und Abfahrten gibt und es regelmäßig zu einem Überlastungsstau kommt, beobachten wir Probleme." Explizit nannte Fiala dabei die Ballungsräume Wien und Linz.

In der Diskussionsrunde präsentierten die Vertreter von Feuerwehr, Rettung und Polizei ihre Erfahrungsberichte mit der Rettungsgasse. Der Grundtenor war positiv - auch wenn es immer wieder Unfälle gibt, wo die Rettungsgasse nicht auf Anhieb korrekt gebildet wird. Generell wurde berichtet, dass mit zunehmendem Lkw-Anteil die Disziplin in Sachen Rettungsgasse abnimmt. Gerade im Hinblick auf die ab Sommer geplante Freigabe des Pannenstreifens zur Stauvermeidung (Pilotprojekt A4 Ost Autobahn) ist eine funktionierende Rettungsgasse Voraussetzung.

Im Rahmen der Diskussion wurden folgende Kernbereiche herausgearbeitet, die nun vom BMVIT und den Projektpartnern weiter verfolgt werden:

  • Verstärkte Information zur korrekten Bildung der Rettungsgasse (mehrsprachig und entlang der Autobahn - insbesondere an Rastplätzen,Raststationen und Grenzübergängen)
  • Nachschärfung der legistischen Definitionen in der StVO, damitsichergestellt wird, dass der Pannenstreifen ausnahmslos mitbenutztwerden muss, wenn eine Rettungsgasse gebildet wird
  • Ergänzung in der FahrlehrerInnen-Ausbildung: VerpflichtendeMitfahrt in Einsatzfahrzeugen (in Kooperation mit den Blaulicht-Organisationen)* Verstärkter Unterricht der Rettungsgasse in der Fahrschule
  • Rücksichtslose Verkehrsteilnehmer, die die Rettungsgasse widerrechtlich für ihr schnelleres Fortkommen befahren, sollen konsequent angezeigt werden

"Wir müssen uns bewusst sein, dass eine funktionierende Rettungsgasse Leben retten kann. Ich bedanke mich bei den Teilnehmern an der heutigen Sitzung für ihre konstruktiven Vorschläge. Wenn jeder einzelne daran denkt, die Rettungsgasse rechtzeitig und richtig zu bilden, wird es uns gemeinsam gelingen, weitere Menschenleben zu retten", so Verkehrsminister Norbert Hofer abschließend, der die gesammelten Optimierungsmaßnahmen nun zügig umsetzen wird. Gegen Ende des Jahres soll in einem weiteren Rettungsgassen-Gipfel die gesetzten Maßnahmen evaluiert werden.

 

 

 

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