WIFO: Österreichische Wirtschaft wächst
 weiterhin kräftig: 0,8 Prozent im I. Quartal 2018

 

erstellt am
30. 05. 18
13:00 MEZ

Wien (wifo) - Gemäß der aktuellen Quartalsrechnung des WIFO expandierte das BIP in Österreich im I. Quartal 2018 gegenüber dem Vorquartal um 0,8 Prozent (IV. Quartal 2017: 0,9 Prozent). Damit setzte sich das hohe Expansionstempo der Wirtschaft seit über einem Jahr fort. Die Nachfrage der privaten Haushalte stieg abermals kräftig. Auch die Investitionsnachfrage und der Außenhandel lieferten erneut einen positiven Wachstumsbeitrag. Ebenso blieb die Industriekonjunktur weiterhin stark.

Das österreichische BIP wuchs im I. Quartal 2018 um 0,8 Prozent gegenüber der Vorperiode (nach jeweils 0,9 Prozent im III. und IV. Quartal 2017). Das unbereinigte BIP lag um 3,4 Prozent über dem Niveau des Vorjahres. Wie bereits in der WIFO-Schnellschätzung von Ende April ausgewiesen, setzte sich die hohe wirtschaftliche Dynamik im I. Quartal fort. Die aktuelle Rechnung ergibt gegenüber der Schnellschätzung eine leichte Aufwärtsrevision (0,3 Prozent­punkte im Vorjahresvergleich).

Die saison- und arbeitstagsbereinigte BIP-Veränderungsrate (Kennziffer laut Eurostat-Vorgabe) stieg um 0,8 Prozent (+0,1 Prozentpunkt gegenüber der Schnellschätzung). Damit war das Wachstum im I. Quartal in Österreich doppelt so hoch wie jenes von Eurostat für den Euro-Raum sowie für die EU 28 Mitte Mai veröffentlicht.

Sowohl die Binnennachfrage als auch die Außenwirtschaft trugen positiv zum Wachstum der österreichischen Wirtschaft bei. Die anhaltende Verbesserung am Arbeitsmarkt sowie eine sehr optimistische Konsumentenstimmung spiegeln sich auch in der Ausgabenbereitschaft der österreichischen Konsumenten und Konsumentinnen wider. Der Konsum bildet somit auch im I. Quartal eine stabile Wachstumsstütze. Die privaten Konsumausgaben (einschließlich pri­vater Organisationen ohne Erwerbszweck) expandierten um 0,4 Prozent, die öffentlichen Kon­sumausgaben um 0,3 Prozent.

Auch die Bruttoanlageinvestitionen (Ausrüstungs- und Bauinvestitionen) wuchsen im I. Quartal 2018 mit 0,9 Prozent weiterhin robust, wobei hier die Dynamik der Ausrüstungsinvestitionen leicht nachließ (+1,4 Prozent nach +1,9 Prozent im IV. Quartal 2017). Vor allem bei den Fahr­zeuginvestitionen war eine Abschwächung zu beobachten. Die Nachfrage nach Maschinen und Elektrogeräten verlief hingegen weiterhin gut. Starke Impulse kamen auch von den Bau­investitionen (+0,7 Prozent).

Der Außenhandel lieferte im I. Quartal 2018 erneut einen positiven Beitrag zum gesamtwirt­schaftlichen Wachstum, wobei sowohl bei den Exporten (+0,9 Prozent nach +1,6 Prozent im IV. Quartal 2017), als auch bei den Importen (+0,6 Prozent nach +1,1 Prozent) die Dynamik zuletzt etwas abnahm.

Der Boom in der Industrie hielt im aktuellen Quartal an. In der Sachgütererzeugung stieg die Wertschöpfung mit 2,3 Prozent ebenso stark wie im Durchschnitt des Jahres 2017. Auch von der Bauwirtschaft kamen erneut positive Impulse (+0,5 Prozent nach +0,9 Prozent im IV. Quar­tal 2017). Die Dienstleistungsbereiche unterstützen das Wirtschaftswachstum eben­falls. Die Wertschöpfung im Handel stieg um 0,2 Prozent, in der Beherbergung und Gastrono­mie um 0,5 Prozent. Im Bereich der freiberuflichen, wissenschaftlichen, technischen und sons­tigen wirtschaftlichen Dienstleistungen wurde sie um 1 Prozent ausgeweitet.

 

 

 

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