Hohe Zustimmung zur EU-Mitgliedschaft zum Start
 des österreichischen EU-Ratsvorsitzes

 

erstellt am
11. 06. 18
13:00 MEZ

Schmidt: 73 Prozent dafür, dass Österreich EU-Mitglied bleibt | 17 Prozent für EU-Austritt - Umfrage
Brüssel/Wien (ögfe) - „Am 1. Juli übernimmt Österreich zum dritten Mal den Ratsvorsitz in der EU. Während sich die Rahmenbedingungen für die Vorsitzführung täglich verändern, spricht sich zuhause eine deutliche Mehrheit der Österreicherinnen und Österreicher konstant für die Mitgliedschaft unseres Landes in der Europäischen Union aus“, betont Paul Schmidt, Generalsekretär der Österreichischen Gesellschaft für Europapolitik (ÖGfE), mit Bezug auf eine aktuelle ÖGfE-Umfrage.

In der Mitte Mai durchgeführten bundesweiten Befragung sagen 73 Prozent der ÖsterreicherInnen, dass unser Land Mitglied der EU bleiben soll. 17 Prozent plädieren für einen Austritt aus der Union. 10 Prozent beziehen keine Stellung. Gegenüber der letzten Umfrage von Dezember 2017 ist die Zahl jener, die für den Verbleib in der EU sind, geringfügig – um 4 Prozentpunkte – zurückgegangen, die Zahl der AustrittsbefürworterInnen ist um zwei Prozentpunkte angestiegen. Das aktuelle Ergebnis bestätigt dennoch einen Trend, der seit der Brexit-Abstimmung in Großbritannien Bestand hat: die Zustimmung zur EU-Mitgliedschaft ist auf hohem Niveau.

Insgesamt 56 österreichweite ÖGfE-Befragungen seit Juni 1995 zeigen, dass – trotz Schwankungen – die BefürworterInnen der EU-Mitgliedschaft stets in der Mehrheit waren. Im Durchschnitt lag ihre Zahl bei rund 70 Prozent, die Zahl jener, die sich für den EU-Austritt aussprachen, dagegen bei 23 Prozent. Die höchste Zustimmung zur EU-Mitgliedschaft fand sich im Juni/Juli 2002 (80 Prozent), der stärkste Wunsch nach einem Austritt im Juni/Juli 2008 (33 Prozent).

„Die gesamteuropäische Performance ist es wohl kaum, die die Österreicher die Union in einem freundlicheren Licht sehen lässt. Zu viele Herausforderungen sind ungelöst, zu groß der europapolitische Dissens in den EU-Hauptstädten. Dennoch zeigen sich die Österreicher als pragmatische Realisten: Gerade in einem international instabilen Umfeld, in dem maximal ein geeintes Europa einen Unterschied macht, ist man lieber Teil der europäischen Familie als alleine unterwegs“, schließt Schmidt. “Nach den Wahlen in Frankreich und Deutschland hat die EU allerdings schon viel Zeit für Reformen verloren. Gerade im Hinblick auf die kommenden Europawahlen braucht es daher gute Argumente jener, die sich für eine konstruktive Weiterentwicklung der Europäischen Union einsetzen. Die Zeit des österreichischen EU-Ratsvorsitzes wäre eine Gelegenheit dafür.“

Die Umfrage wurde von der Sozialwissenschaftlichen Studiengesellschaft vom 18. bis 24. Mai 2018 im Auftrag der ÖGfE durchgeführt (Tel SWS 276). Befragt wurden österreichweit 512 Personen per Telefon (repräsentativ für die österreichische Bevölkerung ab 16 Jahre/Gewichtung nach Geschlecht, Alter und Bildung). Maximale Schwankungsbreite ca. +/- 4,3 Prozent. Differenz auf 100 Prozent aufgrund gerundeter Werte.

 

 

 

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