68. Städtetag in Feldkirch 6.-8. Juni 2018

 

erstellt am
06. 06. 18
13:00 MEZ

Feldkirch/Wien (rk) - „Für ein neues Miteinander“ lautet das Motto des 68. Städtetages in Feldkirch in Vorarlberg und einmal mehr geht es um die wichtigsten Bereiche des sozialen Zusammenhalts auf kommunaler Ebene. Rund 950 Gäste, darunter zahlreiche BürgermeisterInnen aus dem In- und Ausland, werden bei der traditionellen Generalversammlung des Österreichischen Städtebundes erwartet.

„Das neue Miteinander sollte ein wichtiges Leitbild unseres politischen Handelns sein“, sagte Michael Häupl, Präsident des Österreichischen Städtebundes. „Das Vertrauen in die Leistungen der Städte ist auch Auftrag an uns, diese auf hohem Niveau zu erhalten und für alle Bevölkerungsgruppen verfügbar zu machen. Sie sind das Kernstück unseres Sozialstaats“.

Häupl eröffnet den Städtetag zum letzten Mal als Präsident. Er wird am Donnerstag in der Vollversammlung sein Amt übergeben.

"Die größte Herausforderung unserer Zeit ist es wohl die Solidarität in der Gesellschaft über die gegebenen Grenzen hinweg zu leben“, erklärte der Bregenzer Bürgermeister Markus Linhart, der auch Vizepräsident des Österreichischen Städtebundes ist. „Das gilt natürlich im Besonderen für den Bereich der Pflege. Eine Gesellschaft ist daran zu messen, wie sie sich um jene kümmert, die ihrer Hilfe bedürfen“, sagte Linhart.

Feldkirch feiert heuer das 800-jährige Stadtjubiläum unter dem Titel „Bleib offen“ – ein ausgezeichneter Anknüpfungspunkt an das heurige Tagungsmotto, wie Bürgermeister Wilfried Berchtold erläutert: „Der Zeitpunkt könnte meines Erachtens nicht besser sein, um gemeinsam und kritisch darüber nachzudenken, was unser Europa, unser Österreich, die Kommunen und unsere Gesellschaft zukunftsfähig macht. Feldkirch ist ein guter Ort, um über diese Frage nachzudenken: Denn Feldkirch hat nicht nur eine jahrhundertelange humanistische Tradition, sondern ist es als Grenzstadt und westlichste Stadt Österreichs gewohnt, über den Zaun zu blicken und seinen Blickwinkel immer wieder zu erweitern“, sagte Berchtold.

Österreichs Städte sind sauber, freundlich und weltoffen
Die Leistungen der Städte werden durch die Bevölkerung sehr geschätzt und tragen wesentlich zum Vertrauen in die kommunalen VerantwortungsträgerInnen bei, das bestätigen einmal mehr die Ergebnisse des „SORA-Städtebarometer“.
Demnach wird die Lebensqualität am Wohnort von der Bevölkerung als sehr hoch eingeschätzt. Fast neun von zehn Befragten (88 Prozent) geben an, dass ihre Wohngemeinde eine hohe Lebensqualität bietet. Dieser Wert ist auch in den letzten Jahren konstant auf hohem Niveau über 85 Prozent gelegen.

Auch die Zufriedenheit mit den städtischen Dienstleistungen ist stabil – jeweils neun von zehn Befragten – sind mit der Trinkwasserversorgung (94 Prozent), der Müllentsorgung (91 Prozent) oder Abwasserentsorgung (90 Prozent) zufrieden bzw. sehr zufrieden. Hoch ist auch die Zufriedenheit mit der Nahversorgung im Wohngebiet (85 Prozent) mit den Gesundheitseinrichtungen (79 Prozent).

Ganz deutlich bekennen sich die ÖsterreicherInnen zur Versorgung durch die öffentliche Hand: drei Viertel der Befragten geben an, dass kommunale Dienstleistungen nicht an private AnbieterInnen ausgelagert werden sollten.

Besonders wichtig ist diese bei der Trinkwasserversorgung (94 Prozent). Acht von zehn Befragten erleben die eigene Wohngemeinde als kinderfreundlich und sauber (84 Prozent), umweltfreundlich (82 Prozent) und als weltoffen (81 Prozent).
Schwerpunktthema Pflege beim Österreichischen Städtetag

Die Zukunft der Pflege ist eines der zentralen Themen beim Österreichischen Städtetag. Auch der Städtebarometer lieferte dafür interessante Zahlen: 16 Prozent der Befragten des SORA-Städtebarometers geben an, einen Pflegefall in der Familie zu haben, drei Prozent nehmen selbst Pflege in Anspruch.

Am meisten in Anspruch genommen werden Unterstützungsleistungen vonseiten der Familie bzw. Angehörigen (59 Prozent) und mobile Pflegeleistungen (51 Prozent). Hier waren Mehrfachnennungen möglich. Informelle Pflege wird zu 77 Prozent in ländlichen Regionen und nur zu 52 Prozent in Städten in Anspruch genommen.
Bei rund jedem zehnten Pflegefall bedarf es einer 24-Stunden-Betreuung.

Mehr als ein Zehntel der Befragten (12 Prozent) unterstützt unbezahlt Angehörige. Zu den pflegenden Angehörigen zählen verstärkt Personen, die vorwiegend zu Hause sind. Die zu pflegenden Angehörigen sind zumeist die (Schwieger)-Eltern (38 Prozent) und Großeltern (18 Prozent).

Insgesamt wird die Qualität der vorhandenen Pflegedienstleistungen als besonders hoch bewertet, allerdings sind nur 46 Prozent der Meinung, dass es derzeit genügend Angebote für Pflegebedürftige gibt. Die Mehrheit (77 Prozent) meint, dass „ohne ausländische Pflegekräfte die Pflege in Österreich zusammenbrechen“ würde.

Große Unsicherheit gibt es in Hinblick auf die eigene Versorgung im Fall der Fälle: 46 Prozent fühlen sich im Pflegefall gut, 46 Prozent schlecht abgesichert. Besonders Jüngere bis 29 Jahre sind besorgt um die Absicherung im Pflegefall. Für mehr als ein Drittel reichen Pflegegeld oder Pension nicht aus, sie greifen zusätzlich auf ihr privates Vermögen und/oder finanzielle Unterstützung aus der Familie zurück. Die Mehrheit (69 Prozent) spricht sich für eine staatliche Pflegeversicherung aus.

 

 

 

Weitere Informationen:
http://www.staedtetag.at

 

 

 

 

 

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