Mahrer: Österreichs Wirtschaft fungiert als
 Brückenbauer zwischen Europa und Russland

 

erstellt am
05. 06. 18
13:00 MEZ

Wirtschaftskammer-Präsident Mahrer betont vor Staatsbesuch von Präsident Putin Bedeutung österreichisch-russischer Wirtschaftsbeziehungen: „langfristig und respektvoll“
Moskau/Wien (pwk) - Die Bedeutung der österreichisch-russischen Wirtschaftsbeziehung betont der Präsident der Wirtschaftskammer Österreich (WKÖ), Harald Mahrer, im Vorfeld des Staatsbesuchs von Russlands Präsident Vladimir Putin am 5. Juni in Österreich. Der russische Präsident kommt dabei am heutigen Dienstagabend - zum vierten Mal nach 2001, 2007 und 2014 - auch in die Wirtschaftskammer. „Zwischen der österreichischen und der russischen Wirtschaft bestehen langfristige Beziehungen, die von einem vertrauens- und respektvollen Umgang geprägt sind. Das bedingt, dass man auch in schwierigen Zeiten im Gespräch bleibt. Wir haben als österreichische Wirtschaft die Funktion eines Brückenbauers zwischen Russland und Europa“, so WKÖ-Präsident Mahrer.

Präsident Putin nimmt eine „herausragende Rolle“ bei der weiteren Vertiefung der wechselseitigen Wirtschaftsbeziehungen ein. Nicht zuletzt vor diesem Hintergrund nimmt er heute gemeinsam mit Bundeskanzler Sebastian Kurz am Österreichisch-Russischen Geschäftsrat teil, einem Forum österreichischer und russischer Unternehmen, das vor 11 Jahren in Wien mit Unterstützung des russischen Präsidenten gegründet wurde.

Österreichs Außenhandel mit Russland ist 2017 um 13,8 Prozent auf 4,95 Milliarden Euro gestiegen - eine klare Trendwende nach der konjunktur- und sanktionsbedingten Abschwächung bzw. der massiven Abwertung des Rubel in den Jahren davor. 2016 war das bilaterale Außenhandelsvolumen um 2,3 Prozent gesunken, 2015 sogar um 20 Prozent eingebrochen. Zum Vergleich: 2012 lag das österreichisch-russische Außenhandelsvolumen mit 7,28 Milliarden Euro auf einem Allzeithoch.

Die rot-weiß-roten Russland-Exporte sind im Vorjahr mit einem Plus von 16,1 Prozent auf 2,18 Milliarden Euro überproportional gewachsen - das nach einem Exportrückgang von 4,8 Prozent 2016 und einem Einbruch von 38,1 Prozent 2015. „Dass die Exporte wieder anziehen, ist sehr erfreulich. Vom historischen Höchstwert sind wir aber weit entfernt. Es gibt noch ganz klar Potenzial nach oben“, betont Mahrer.

Die wichtigsten Exportprodukte der österreichischen Unternehmen sind Maschinen und Anlagen, gefolgt von pharmazeutischen Erzeugnissen und Waren aus Eisen und Stahl. Die viertgrößte Exportgruppe sind Lebensmittel, wobei für diese weiterhin unterschiedliche Einfuhrsperren gelten.

Auch die Importe aus Russland sind - nach einer Stagnation 2016 - wieder im Aufwind. Die Einfuhren stiegen voriges Jahr um 12,1 Prozent auf 2,76 Milliarden Euro. Russland ist für Österreich ein klassischer Rohstofflieferant: Die Erdöl- und Erdgaseinfuhren machten voriges Jahr zirka 83 Prozent der Importe aus. Der Rest entfällt hauptsächlich auf Metalle und Holz sowie daraus erzeugte Waren.

Positiv zu verbuchen ist ferner, dass es 2017 auch wieder deutlich mehr russische Touristen in Österreich gab. Die Zahl der Ankünfte stieg um 24,1 Prozent auf 338.130, jene der Nächtigungen um 18,3 Prozent auf 1.156.380. Ausschlaggebend dafür ist vor allem der stabilere und stärkere Rubel.

WKÖ-Präsident Mahrer abschließend: „Mit jahrzehntelangen verlässlichen Wirtschaftsbeziehungen im Rücken kann man positiv in die Zukunft blicken. Die Wirtschaftskammer wird sich als Plattform für einen offenen und vertrauensvollen Dialog zwischen den österreichischen und russischen Unternehmen dafür einsetzen, dass den Jahrzehnten der wirtschaftlichen Partnerschaft noch viele weitere folgen werden.“

 

 

 

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