Deloitte Trendanalyse: Heimische
 Familienunternehmen setzen auf Innovation

 

erstellt am
13. 06. 18
13:00 MEZ

Wien (deloitte) - Familienunternehmen sind gerade in Österreich am Puls der Zeit. Laut Deloitte NextGen Survey 2018 treibt vor allem die Nachfolgegeneration der Führungskräfte die Innovationskraft auf mehreren Ebenen voran. Überbetriebliche Partnerschaften spielen dabei neben Akquisitionen und digitalen Strategien eine zentrale Rolle.

Im Rahmen einer aktuellen Studie hat das Beratungsunternehmen Deloitte weltweit 575 designierte Nachfolger in Familienbetrieben zu ihren Einschätzungen befragt. Dabei zeigt sich: Familiengeführte Unternehmen sind besonders in Österreich innovativer als ihr Ruf. Überbetriebliche Zusammenarbeit, Akquisitionen und eine digitale Unternehmensstrategie sind dabei die wichtigsten Hebel.

Trend 1: Innovation durch Kooperation
62 % der heimischen Befragten sind vom innovativen Mehrwert von Unternehmenskooperationen überzeugt. Über zwei Drittel geben an, dass die Anzahl der eingegangenen Partnerschaften in den letzten drei Jahren gestiegen ist. Im internationalen Vergleich fällt auf: Hierzulande wird überdurchschnittlich oft mit wissenschaftlichen Organisationen kooperiert. „Mehr als die Hälfte der österreichischen Unternehmensnachfolger arbeitet regelmäßig mit Forschungseinrichtungen zusammen. 39 % vernetzen sich mit Universitäten. Damit liegen wir über dem globalen Durchschnitt“, analysiert Friedrich Wiesmüllner, Partner bei Deloitte Österreich.

Die neuen Netzwerke stellen für Familienunternehmen auch eine Herausforderung dar. „Durch den immer schnelleren Wandel müssen immer öfter kurzfristige Kooperationen eingegangen werden“, so Wiesmüllner. „Den Familienunternehmen fällt es aber oft noch schwer, schnell ausreichend Vertrauen aufzubauen. Sie sind es eigentlich gewohnt, langfristige und persönliche Beziehungen mit Geschäftspartnern zu pflegen.“

Trend 2: Innovation durch Akquisition
In strategischen Fragen setzen die meisten österreichischen Familienunternehmen auf Akquisition. 85 % waren in den letzten drei Jahren an einer Unternehmensübernahme – sei es als Käufer oder Gekaufte – beteiligt. Als ausschlaggebender Faktor wird neben der Erschließung neuer Märkte und der Angebotserweiterung auch der Zugang zu Innovation genannt.

„Für heimische Familienunternehmen haben Akquisitionsgeschäfte einen besonders hohen Stellenwert. Damit können sie aus dem limitierten österreichischen Markt ausbrechen und neue Absatzregionen erschließen. Dieser Trend setzt sich fort: Auch in Zukunft halten 77 % neue Akquisitionen für sehr wahrscheinlich. Im weltweiten Schnitt sind es nur 38 %“, ergänzt Wiesmüllner.

Trend 3: Innovation durch digitale Strategie
Österreichs Familienunternehmen punkten auch im Bereich Digitalisierung. Laut Studie verfolgen bereits 85 % eine digitale Strategie. Die restlichen 15 % arbeiten daran. Die Betriebe nutzen digitale Technologien vorrangig zur Prozessoptimierung und Kostenreduktion.

Verbesserungspotenzial sehen die österreichischen Befragten vor allem bei der Bewahrung ihrer eigenen Werte, im Risikomanagement sowie bei technologischen und strategischen Fragen. „Familienunternehmen sind bereits viel flexibler und moderner, als ihnen oft nachgesagt wird. Gerade für die Zukunft ist es wichtig, die Balance im Spannungsfeld zwischen Innovation und Tradition zu finden“, erklärt Friedrich Wiesmüllner abschließend.

 

 

 

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