Strom, die unsichtbare (Wirtschafts)Kraft

 

erstellt am
19. 06. 18
13:00 MEZ

Österreichs E-Wirtschaft ist Motor für Energiewende, Konjunktur und Beschäftigung: 12,6 Milliarden Euro Wertschöpfung und über 100.000 Arbeitsplätze für Österreich
Wien (oesterreichsenergie) - Vier Prozent des Bruttoinlandsprodukts werden von der heimischen E-Wirtschaft erwirtschaftet, so eine Studie des Economica Instituts für Wirtschaftsforschung. Jede in der E-Wirtschaft investierte Million löst zusätzliche wirtschaftliche Effekte von 668.000 Euro in der gesamten Wertschöpfungskette aus. Leonhard Schitter, Präsident von Oesterreichs Energie, der Interessenvertretung von Österreichs E-Wirtschaft: „Die E-Wirtschaft ist Motor für Energiewende, Konjunktur und Beschäftigung. Jeder 33. Arbeitsplatz in Österreich hängt von der E-Wirtschaft ab.“

Erstmals untersuchte das Economica Institut für Wirtschaftsforschung die volkswirtschaftliche Bedeutung der E-Wirtschaft. Die Ergebnisse sind beeindruckend: „Die gesamte Bruttowertschöpfung der Elektrizitätswirtschaft im weiteren Sinn, inklusive Effekte aus Vorleistungen und Einkommensverwendungen, beträgt 12,56 Milliarden Euro. Dies entspricht knapp vier Prozent des österreichischen Bruttoinlandsprodukts, ist vergleichbar mit der gesamten Wertschöpfung des Einzelhandels und doppelt so groß wie jene der Herstellung von Metallerzeugnissen“, so Christian Helmenstein, Leiter des Economica Instituts.

Beschäftigungsmotor E-Wirtschaft
Die E-Wirtschaft sichert direkt und indirekt Beschäftigung im Land. „In Summe sind das 108.000 Arbeitsplätze oder 3% der Arbeitsplätze in Österreich die auf die E-Wirtschaft rückführbar sind, das entspricht der Einwohnerzahl von Klagenfurt“, fasst Schitter zusammen.

Die E-Wirtschaft kurbelt Konjunkturmotor Österreichs an
Erhaltungs- und Erweiterungsinvestitionen in die Infrastruktur der Elektrizitätswirtschaft lösen kurzfristig, das heißt während der Bauphase, gesamtwirtschaftliche Nachfrageimpulse aus, die positiv auf Wertschöpfung und Beschäftigung sowie das Steuer- und Sozialversicherungsabgabenaufkommen wirken. Jede investierte Million Euro der E-Wirtschaft generiert einen wirtschaftlichen Effekt von rund 668.000 Euro im gesamten Wertschöpfungsnetzwerk der Elektrizitätswirtschaft. Zwei Drittel davon verbleiben im Inland, der Rest geht durch Importe ins Ausland. „Wenn die E-Wirtschaft drei Euro investiert, profitiert die Gesamtwirtschaft im Ausmaß von zwei Euro zusätzlich. Das bringt auch viele tausend Jobs im Inland. Jede investierte Million der E-Wirtschaft sichert mehr als sieben Vollzeit-Arbeitsplätze,“ so Schitter.

Versorgungssicherheit stärkt Wirtschaftsstandort Österreich
Zusätzlich zum Beschäftigungseffekt trägt die E-Wirtschaft durch eine weitere Steigerung der Versorgungsqualität auch zur Erhöhung der Standortattraktivität Österreichs bei. Das ermöglicht noch einmal 100 Millionen Euro zusätzliches BIP im Jahr. Dieser Effekt läuft über zwei Schienen: Einerseits würden ungeplante Versorgungsunterbrechungen zu kostspieligen Produktionsausfällen führen. Andererseits ersparen sich potenzielle Investoren, die auf eine hochqualitative Stromversorgung angewiesen sind, eigene Investitionen in die Gewährleistung der Versorgungsqualität. Das stärkt die Attraktivität der österreichischen Standorte im internationalen Wettbewerb zusätzlich. Dazu kommen die fiskalischen Effekte. Helmenstein: „Im Jahr 2016 erreichte die Steuerleistung der Elektrizitätswirtschaft im weiteren Sinn 5,54 Mrd. Euro. Beiträge zur Sozialversicherung und Lohnsummenabgaben machen den größten Teil bei den Steuern aus. Weitere substanzielle Beiträge liefern die Umsatzsteuer, Körperschaftssteuer und Einkommenssteuer.“

Elektrifizierung aller Branchen und Klimaschutz erfordern massive Investitionen
Alle Studien zeigen, dass die Elektrifizierung sämtlicher Lebensbereiche der Schlüssel zum Erfolg für das Erreichen der Klima- und Umweltziele ist. Sie schreitet massiv voran. Das bedeutet für jede und jeden Einzelnen große Umstellungen. „It´s all electric - nichts geht ohne Strom. Aber Strom sehen wir nicht, er ist eine unsichtbare Kraft. Das liegt auch daran, dass die E-Wirtschaft in Österreich Strom mit einer Versorgungssicherheit von über 99,99% liefert“, betont Schitter.

Um die vorgegebenen Klima- und Energieziele bis 2030 zu erreichen, müssen in Österreich 35 TWh mehr Strom aus Wasser, Wind und Sonne produziert werden als heute. Das stellt die E-Wirtschaft vor große Herausforderungen. „Die zusätzlichen Investitionen sind ein Beschäftigungsmotor. Wichtig sind dafür politische Rahmenbedingungen, wie etwa schnelle Verfahrenswege. Durch die Trennung der deutsch-österreichischen Preiszone ist es notwendig, noch schneller zu werden. Wir brauchen leistungsfähige und intelligente Kraftwerksanlagen und Netze“, betont Schitter die Dringlichkeit der Lage.

Durch Überregulierung entgeht der Wirtschaft viel
Schitter fordert: „Damit wir auch in Zukunft Motor für Energiewende, Konjunktur und Beschäftigung im Land sein können, braucht es ein klares Bekenntnis der Politik. Wir sind bereit zu investieren, dafür brauchen wir aber die nötigen Rahmenbedingungen.“

Mit jedem Jahr, in dem wir eine bestimmte Infrastruktur im Bereich der E-Wirtschaft nicht bauen, entgeht Österreich laut Economica eine volkswirtschaftliche Rendite in Höhe von sechs Prozent auf die Investitionssumme und – was viel wichtiger ist – die Infrastruktur steht uns für den Umbau des Energiesystems nicht zur Verfügung. Das ist aber entscheidend für den Erfolg der Energiewende.

Maßgeblich für die Transformation des Energiesystems und die Stärkung des Standorts sind laut Schitter vier Punkte:

  • Schnellere und einfachere Genehmigungen für die Infrastruktur der Energiewende.
  • Weg mit zeitraubenden, teuren und hinderlichen Vorschriften, Normen und Gesetzen, die ohne sachlichen Grund über das europäische Niveau hinausgehen.
  • Eine sinnvolle, marktgerechte und vor allem rasche Neuregelung des wirtschaftlichen Rahmens für die Stromversorgung (Energiegesetz).
  • Eine echte Mobilitäts- und Wärmewende.

 

 

 

Weitere Informationen:
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