Graz gibt Grünes Licht für grüne Zustellmeile

 

erstellt am
06. 07. 18
13:00 MEZ

Mit dem Beschluss für das „Projekt GrazLog" stellte der Gemeinderat die Weichen für ein einzigartiges Pilotprojekt zur umweltfreundlichen Güterzustellung.
Graz (stadt) - Eine verparkte Innenstadt, zahlreiche Lkw unterschiedlichster Größe mit geringen Liefermengen auf „Solopfaden" - diese gewohnte Form der Güteranlieferung in Städten sorgt für Staus auf den Straßen, eine erhebliche Schadstoff- und Lärmbelastung, einen hohen Energieverbrauch und nicht zuletzt für gesteigerte Transportkosten. Die berühmte letzte Meile der Zustellung umweltfreundlicher und auch günstiger zu machen, ist das Ziel des vom Bund geförderten Projekts GrazLog. Das Rezept: Die Stadt Graz stellt die Infrastruktur in Form einer angemieteten Lagerhalle zur Verfügung, zu der alle Zusteller ihre Fracht bringen. Die Endverteilung erfolgt dann betreiberübergreifend koordiniert und nachhaltig mit umweltfreundlichen Transportmitteln wie Lastenfahrrädern oder Elektrofahrzeugen. Mit diesem Konzept, dessen Umsetzung jetzt im Gemeinderat beschlossen wurde, beschreitet Graz österreichweit Neuland.

Logistikzentrum „City Hub“ als „Wunderwaffe“
Basierend auf den Erkenntnissen von erfolgreichen EU-Projekten wie Smartset und NOVELOG hat sich das Bundesministerium für Verkehr, Innovation und Technologie (BMVit) für das innovative Förderpaket zum Thema Gütermobilität entschieden. In der Stadt Graz wird dieses sogenannte Projekt GrazLog federführend von der Abteilung für Verkehrsplanung, vom EU-Referat der Stadtbaudirektion und vom Citymanagement Graz umgesetzt. Die Gesamtkosten für die Installierung des umweltfreundlichen und staumindernden Verteilungssystems betragen bis zum Jahr 2022 insgesamt 660.000 Euro, ein Fünftel davon steuert der Bund bei. Installiert wird ein städtisches Logistikzentrum, ein sogenanntes City Hub, in dem die Anlieferung von Waren und Abholung von Retouren sowie die Manipulation von Waren abgewickelt werden. Die Zustellung und Abholung erfolgt bei optimierter Tourenplanung, die gemeinsam für alle beteiligten Firmen durchgeführt wird, in einem jeweils vereinbarten Zeitfenster. Für den „Last-Mile-Transport" werden umweltfreundliche Fahrzeuge eingesetzt, wobei zusätzliche Serviceangebote wie Paketboxen möglich sind. Eine optimierte Flächennutzung und eine neutrale Betreiberstruktur sind weitere Pluspunkte des österreichweit einzigartigen Pilotprojekts.

Nagl: „Überzeugende Vorteile“
Für Bürgermeister Mag. Siegfried Nagl sind die Vorteile von GrazLog überzeugend: „Durch die Koordinierung der Lieferungen und den Umstieg auf umweltfreundliche Lieferfahrzeuge auf der letzten Meile wird die zu gewissen Zeiten völlig verstellte Innenstadt entlastet. Zudem werden die Belastungen durch Lärm und Abgase und die Staus auf den städtischen Straßen durch den Lieferverkehr reduziert!"

Kahr: „Studien werden zur Praxis“
Verkehrsstadträtin Elke Kahr ergänzt: „ Dieses Projekt hebt nun vorhergehende Studien zur urbanen Güterlogistik mitten in die Praxis. Es erprobt mit der Einrichtung eines City-Terminals die Alltagstauglichkeit einer Feinverteilung von Gütern in der besonders sensiblen Innenstadt. Ich hoffe, dass dieses Beispiel Schule macht und Transporteure und UnternehmerInnen gleichermaßen überzeugt!"

 

 

 

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