Salzburg: Drei Generationen „Kunst-Litfaßsäulen“

 

erstellt am
03. 08. 18
13:00 MEZ

Salzburger Plaktsäulen sind im August wieder temporärer Kunst-Schau-Platz
Salzburg (stadt) - In Salzburg sorgen mehr als 250 Litfaßsäulen im öffentlichen Raum für aktuelle Infos aus dem Kulturleben. In den vergangenen Jahren haben die klassischen Annoncier-Säulen außerdem zeitgenössische „Geschwister“ bekommen – die drehbaren City-Light-Säulen und die digitalen City-Lights (Digi-Screens) für bewegte Bilder. Im August 2018 werden Litfaßsäulen aller Generationen wieder zum temporären Kunstschauplatz:

Die Stadt Salzburg hat im Frühjahr in Zusammenarbeit mit dem Kunstbeirat, der Progress Werbung und der Kulturabteilung des Landes zum fünften Wettbewerb „Kunst-Litfaßsäulen“ eingeladen. Die acht Siegerprojekte setzen sich wieder in sehr unterschiedlicher, pointierter Form mit dem Medium Plakatsäule in allen Erscheinungsformen auseinander. Prämiert und realisiert wurden fünf analoge und drei digitale Projekte:

• Reinhold Bidner Litfaß-Eule, klassische Litfaßsäule, Franz-Josef-Kai 39
• Karin Fisslthaler Social Network, klassische Litfaßsäule, Franz-Josef-Kai 27 (S-Bahn)
• Gunda Gruber koordinaten korrektur, klassische Litfaßsäule, Giselakai 51-53
• Ines Hochgerner Die Verantwortlichkeiten sind komplex verteilt,
   City-Light-Säule, Schumacherstraße (Stadtbibliothek)
• Matthias Krinzinger Kleinvieh macht auch Glanz, klassische Litfaßsäule,
   Franz-Josef-Straße 1
• Lavinia Lanner Ich seh, ich seh, klassische Litfaßsäule, Giselakai 47
• Claudia Larcher Urban Landscape, Digi-Screens im Stadtraum
• Ina Loitzl Pieta reloaded, Digi-Screens im Stadtraum


Litfaßsäulen als temporärer Ausstellungsraum
Angeregt wurde die Aktion für Kunst im öffentlichen Raum im Jahr 2013 vom Vorsitzenden des Kunstbeirates, Werner Thuswaldner, und Progress-Geschäftsführer Fred Kendlbacher, der die Plakatsäulen und Digi-Screens als Ausstellungsflächen zur Verfügung stellt.

Dagmar Aigner, stellvertretende Leiterin der MA 2 - Kultur, Bildung & Wissen, sagt: „Das Projekt Kunst-Litfaßsäulen ist zwar eigentlich noch jung – im Jahr 2014 wurden die ersten prämierten Arbeiten in der Öffentlichkeit gezeigt -, dennoch hat es sich schon als fixer Bestandteil des Salzburger Kultursommers etabliert. Spannend sind auch heuer wieder die Bandbreite und Aktualität der Themen, und die differenzierten Stilmittel, die von den Künstlerinnen und Künstlern eingesetzt wurden.“

Der Vorsitzende des Kunstbeirats, Werner Thuswaldner, erläutert den Ursprung der Initiative für diese spezifische Präsentationsform von Kunst im öffentlichen Raum: „Zwischen Kunst und Werbung gibt es durchaus Überschneidungen. Ein gutes Beispiel dafür sind die künstlerisch gestalteten Litfaßsäulen in der Stadt Salzburg. Jahr für Jahr erbringt die Zusammenarbeit zwischen der Progress Werbung, der Kulturabteilung der Stadt und dem Kunstbeirat sowie der Kulturabteilung des Landes, wenn sie die Künstlerinnen und Künstler gemeinsam zu einem Litfaßsäulen-Wettbewerb aufrufen, überraschende Ergebnisse.“

Das in den fünfziger Jahren des 19. Jahrhunderts erfundene Medium habe bewegte Zeiten überlebt und bewähre sich auch heute noch als Plakatfläche und Werbeträger im öffentlichen Raum, sagt Werner Thuswaldner. „Aber eben nicht nur als Werbeträger, sondern auch als Träger künstlerischer Botschaften. Die rege Beteiligung und die Qualität der Einreichungen zeigen, dass die Möglichkeiten und Formen noch lang nicht ausgereizt sind, zumal die digitale Technik zusätzliche innovative Lösungen anbietet. Die Kunst im öffentlichen Raum wird ihrem Anspruch, zu einer Sensibilisierung der Wahrnehmung beizutragen, vollauf gerecht.“

Fred Kendlbacher, GF der Progress Werbung und gemeinsam mit Werner Thuswaldner Initiator des Projekts, ergänzt: „Den Dialog mit dem Publikum suchen, Kunst dort präsentieren, wo sie sich dem Alltag aussetzen muss, statt im geschützten Museumsraum. Das ist ein wesentlicher Ansatz für die Salzburger Kunst-Litfaßsäulen.“ Progress stellt die klassischen und digitalen Litfaßsäulen zur Verfügung und übernimmt die Plakatierung.

„Wir tun das gerne.“, betont Kendlbacher. „Erstens zählt Kulturförderung zu unserer Unternehmensidentität und zweitens, ist es wichtig, unser Medium immer neu zu inszenieren. Um zu verstehen: Out of Home wirkt. Und bewirkt.“

Dietgard Grimmer, Referentin für Bildende Kunst in der Kulturabteilung des Landes, über die Kunst-Intervention in der Festspielzeit: „Sehr positiv und spannend ist die Erweiterung und Vielfalt der Kunst-Litfaßsäulen von ursprünglich rein klassischen Plakatsäulen in den Bereich der neuen Medien – die drehbare City Light Säule und seit dem Vorjahr auch Kurzfilme auf den Digi-Screens.“

Wie im Vorjahr gibt es am Eröffnungstag, 2. August, eine geführte Besichtigungsrunde per Fahrrad zu allen Kunst-Säulen für Interessierte. Treffpunkt um 18 Uhr am Giselakai 51, Dauer ca. eine Stunde.


Daten & Fakten
Die Salzburger Kunst-Litfaßsäulen sind ein Projekt der Abteilung Kultur, Bildung & Wissen der Stadt Salzburg in Zusammenarbeit mit dem Kunstbeirat Salzburg, der Kulturabteilung des Landes Salzburg und der Progress Werbung. Die ausgewählten Projekte werden von der Abteilung Kultur, Bildung und Wissen der Stadt Salzburg sowie der Abteilung Kultur, Bildung und Gesellschaft des Landes Salzburg jeweils mit 1.000 Euro (in Summe 2.000 Euro) pro Plakatsäule/Digi-Screen-Arbeit für die Entwurfsgestaltung unterstützt; die Kosten für die Ausführung der Werke übernimmt die Progress Werbung.

 

 

 

zurück

 

 

 

 

Kennen Sie schon unser kostenloses Monatsmagazin "Österreich Journal" in vier pdf-Formaten? Die Auswahl finden Sie unter http://www.oesterreichjournal.at