Schüler gegen generelles Handyverbot

 

erstellt am
14. 08. 18
13:00 MEZ

Bundesschulsprecher spricht sich gegen Handyverbot in Schulen aus und setzt sich stattdessen für Integration von digitalen Medien in den Unterricht ein.
Wien (schülerunion) - Bundesschulsprecher Harald Zierfuß und Bundesobmann der Schülerunion Tobias Hofstätter sind ganz klar gegen ein generelles Handyverbot an Österreichs Schulen. Anstelle der Verbotskultur erachten sie das Miteinbeziehen der Betroffenen und eine verstärkte Aufklärung für sinnvoll. Schülerinnen und Schüler sollen auf die digitalisierte Welt vorbereitet werden, mit einem Handyverbot geschieht das Gegenteil.

Nach der Einführung des Handyverbots in Frankreich, flammen auch Diskussionen um solch ein Gesetz in Österreich auf. Bundesschulsprecher Harald Zierfuß bekennt sich klar gegen ein generelles Handyverbot: “Eine wesentliche Aufgabe der Schule in Österreich ist es, Kinder und Jugendliche auf ihr Leben, sowohl privat, als auch beruflich, vorzubereiten. Handys bzw. im Allgemeinen digitale Medien sind mittlerweile sowohl ein fixer Bestandteil im Leben der Schülerinnen und Schüler, als auch in der Arbeitswelt. Mit einem Handyverbot wird jener Bildungsauftrag in keinem Fall erfüllt. Wenn es eine richtige Maßnahme gibt, auf die digitalisierte Welt zu reagieren, dann ist es Integration und nicht Exklusion. Denn mit einem Verbannen der Handys aus den Schulen stoppt man die Digitalisierung nicht, man verschließt die Augen davor.”

Weiters fordert der Bundesschulsprecher, dass der Meinung der direkt Betroffenen mehr Bedeutung verliehen wird: “In den Diskussionen, die momentan geführt werden, werden viele Meinungen unterschiedlichster Personengruppen laut. Dabei sind es nur wenige, die aus persönlichen Erfahrungen erzählen können und wirklich wissen, wie es in den Schulen abläuft. Aus diesem Grund müssen wir die Debatte mehr auf die Betroffenen lenken und auf deren Meinung Wert legen, anstatt über die Köpfe hinweg zu entscheiden.”

Auch Tobias Hofstätter, Bundesobmann der Schülerunion Österreich, hält wenig von einem generellen Handyverbot: “Der Schulgemeinschaftsausschuss, also SGA, hat an jedem Schulstandort die Kompetenz die Handyregelung so zu ändern, wie es benötigt wird. Dieser gemeinsame schulpartnerschaftliche Beschluss ist schon jetzt möglich, daher möchte ich die Falschaussagen richtig stellen, in denen ein einheitliches Gesetz gefordert wird, um die Handynutzung in den Schulen zu stoppen. Einige Schulen haben bereits gewisse Handyzeiten, oder einen festgelegten Umgang mit Smartphones, also brauchen wir kein eigenes Gesetz, das den Schulen erst recht noch mehr Kompetenz absprechen würde. Verschließen wir unsere Augen daher nicht vor der Realität, sondern belassen es bei den Beschlüssen der Schulpartner.”

Die Schülerunion ist mit über 30.000 Mitgliedern die größte Schülerorganisation Österreichs. Sie baut auf den drei Säulen „Aktion – Service – Vertretung“ auf. Durch ihr vielfältiges Serviceangebot gilt sie als wichtige Anlaufstelle für Schülerinnen und Schüler. Darüber hinaus bringt sie ihre Forderungen in der Bundesschülervertretung (BSV) ein, in der sie im nächsten Schuljahr 21 von 29 Mandaten stellt. Der Bundesschulsprecher wird 2018/19 ebenfalls von der Schülerunion kommen.

 

 

 

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