Technologieland Kärnten:
 Vier Prozent Forschungsquote bis 2022

 

erstellt am
24. 08. 18
13:00 MEZ

LH Kaiser, LHStv.in Schaunig: Strategische Ausrichtung auf Zukunftsfelder bringt Kärnten auf Überholspur – Fokus auf Bildung, Kooperationen, Ausbau der Infrastruktur – Silicon Austria Labs und Infineon-Invest als Leuchttürme
Klagenfurt (lpd) - „Auf Basis der Weichenstellungen der vergangenen Legislaturperiode und intensiver Weiterentwicklungen verfolgen wir das Ziel, Kärnten zu einer der führenden Forschungsregionen Europas zu machen“, sagen Landeshauptmann Peter Kaiser und Technologiereferentin LHStv.in Gaby Schaunig am 24. August. Der nunmehr erfolgte Startschuss für den Aufbau der Silicon Austria Labs zählt, wie die 1,6-Milliarden-Euro-Investition von Infineon, zu den Leuchttürmen einer umfassenden Gesamtstrategie. „Bis 2022 streben wir eine Forschungsquote von über vier Prozent an – dies ist ein hoch gestecktes, aber durchaus erreichbares Ziel“, so Kaiser und Schaunig.

„Unsere strategischen Fokusbereiche liegen im Ausbau von Wettbewerbsfähigkeit und Zukunftsfähigkeit, von Forschung und Entwicklung und in der Förderung von Unternehmensgründungen und -ansiedlungen“, erklärt Schaunig. Dabei konzentriere man sich bewusst auf die Themenfelder Digitalisierung, elektronikbasierte Systeme (EBS) und Informations- und Kommunikationstechnologien. „Die Zahl der Beschäftigten im Bereich Forschung und Entwicklung – ohne Universität und Fachhochschulen – stieg von 2016 auf 2017 um über 80 Prozent. Das ist ein deutliches Zeichen für die Dynamik in allen Branchen“, so die Arbeitsmarktreferentin.

Die Aktionsfelder, die Kärnten dabei strategisch bespielt, sind Netzwerk- und Clusterbildung, Kooperation und Qualifizierung. Dazu gehören die Beteiligung an der Joanneum Research – das Robotics-Institut in Klagenfurt wird bereits massiv erweitert – und die Gründung des Silicon Alps Clusters gemeinsam mit der Steiermark, in dem Unternehmen mit insgesamt 35.000 Mitarbeitern aus der EBS-Branche mit Forschungs- und Fördereinrichtungen kooperieren und aus dem aktuell sechs Forschungsprojekte hervorgingen, die von den beiden Bundesländern mit insgesamt 5,33 Millionen Euro gefördert werden. „Im Qualifizierungsbereich setzt Kärnten auf das frühe Heranführen der Kinder und Jugendlichen an Technik und Naturwissenschaft, wie etwa über die Educational Labs oder die Bildungskooperation „BIKO mach MINT“, erklärt Bildungsreferent Kaiser.

„Die Silicon Austria Labs passen perfekt in diese Strategie, da sie thematisch auf Digitalisierung und EBS ausgerichtet sind und strategisch an unsere Netzwerke und Cluster anknüpfen“, erklärt Schaunig. „Gleichzeitig erhält auch der Bildungsbereich Schub, und zwar über die Einrichtung von Stiftungsprofessuren an der Alpen Adria Universität und den Fachhochschulen Kärnten sowie Kooperationen mit den Technischen Universitäten“, ergänzt Kaiser.

Parallel setzt Kärnten auf den Ausbau der nötigen Infrastruktur. „Mit der Fertigstellung des Koralmtunnels rücken die technologieorientierten Bundesländer Steiermark und Kärnten noch näher zusammen, können sich als Forschungsregion Süd europaweit stark positionieren und ihre internationale Sichtbarkeit erhöhen“, betonen Kaiser und Schaunig. Der Ausbau der Glasfasernetze – einerseits über Bundesmittel, andererseits über 60 Millionen Euro Landesmittel bis 2023 – ermöglicht die Anbindung der ländlichen Regionen an den Datenhighway.

Die Kärntner Wirtschaft entwickelt sich dynamischer als in Restösterreich, die Bruttowertschöpfung stieg 2017 um 4,2 Prozent, das Bruttoregionalprodukt erhöhte sich alleine von 2016 auf 2017 um eine Milliarde (von 19,3 auf 20,23 Milliarden Euro) und dürfte 2018 um eine weitere Milliarde steigen (auf 21,2 Milliarden Euro). Das Exportvolumen stieg von 2013 bis 2017 von 6,3 auf 7,6 Milliarden Euro.

„Dies geht einher mit einer seit April 2016 permanent steigenden Beschäftigung. Mit 226.426 unselbständig Beschäftigten wies Kärnten im heurigen Juli einen noch nie dagewesenen absoluten Rekordstand an Personen auf, die in einem Beschäftigtenverhältnis stehen. Damit wurde der bisherige Höchstwert vom Juli 2017 um rund 3400 Beschäftigte überboten“, berichten Schaunig und Kaiser.

„Mit einer Forschungsquote von 3,15 Prozent stiegen wir bereits im Jahr 2015 in die Top-15 unter den 276 EU-Regionen auf“, erinnert Schaunig. Der Ausblick für 2019 zeige eine Steigerung auf rund 3,2 Prozent. „Die Silicon Austria Labs, die nun innerhalb der nächsten fünf Jahre aufgebaut werden, und der Infineon-Ausbau werden zum Turbo für den gesamten Forschungs- und Entwicklungsstandort Kärnten. Eine Forschungsquote von vier Prozent bis 2022 ist daher ein realistisches Ziel“, sind sich Kaiser und Schaunig sicher.

 

 

 

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