Schuldnerberatung NÖ verzeichnet
 deutlichen Anstieg bei Beratungsgesprächen

 

erstellt am
22. 08. 18
13:00 MEZ

Durchschnittsverschuldung liegt bei 97.634 Euro
St. Pölten (nlk) - „Der Weg aus der Schuldenfalle ist keinesfalls einfach, zumal viele fremde Hilfe benötigen, um wieder ein schuldenfreies Leben führen zu können“, betonen die beiden zuständigen Landesrätinnen Ulrike Königsberger-Ludwig sowie Christiane Teschl-Hofmeister am 21. August anlässlich der Veröffentlichung der Halbjahresstatistik der Schuldnerberatung NÖ.

Seit 1990 bietet die Schuldnerberatung NÖ ver- und überschuldeten Personen, Familien und Haushalten kostenlos Hilfe und Beratung an. In ihrer aktuellen Bilanz zeigt sich, dass die Hauptgründe für finanzielle Probleme vor allem in Arbeitslosigkeit und Einkommensverschlechterung zu finden sind. Selbstständigkeit, Scheidung bzw. Trennung sowie Konsumverhalten wurden mit einigem Abstand als weitere Ursachen genannt. Zudem weist das Zahlenwerk fast ein Viertel (24 %) mehr Beratungsgespräche als im Vorjahr aus. Auch die Quote der betreuten Personen stieg um 15 %. Eine nahezu Verdoppelung gab es hingegen bei den Schuldenregulierungsverfahren (+ 99 %). Die Durchschnittsverschuldung der Klientinnen und Klienten der gemeinnützigen Einrichtung liegt derzeit bei 97.634 Euro, um 18.039 Euro (+ 18.4 %) höher als zuletzt.

Die Hintergründe für diese Entwicklung erklären sich zu großen Teilen durch die vorjährigen Änderungen im Insolvenzrecht, die wesentliche Erleichterungen für einen Neustart in ein unbelastetes Leben brachten, wie die Verkürzung des Abschöpfungsverfahrens von sieben auf fünf Jahre sowie den Entfall der Mindestquote von bisher 10 Prozent. „Besonders für Personen mit hoher Verschuldung, meist bei ehemaligen Selbstständigen, und Personen mit keinem oder sehr geringem Einkommen ist die neue Rechtslage eine echte Chance für eine Entschuldung. Bisher war es für viele nicht möglich, eine Privatinsolvenz zu beantragen, weil sie die Mindestquote im Abschöpfungsverfahren nicht erfüllen konnten“, so die beiden Landesrätinnen.

In diesem Zusammenhang richten die zwei Landesregierungsmitglieder den besonderen Dank an die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter der Schuldnerberatung NÖ. Sie seien wichtige Partner dafür, dass die Schuldenregulierung so früh wie möglich in Angriff genommen werde könne und sich die öffentliche Hand damit viel Geld erspare. „Jeder Euro, der in die Schuldnerberatung investiert wird, rechnet sich, weil eine vernünftige Schuldenregulierung das gesamte Sozialsystem entlastet“, so Königsberger-Ludwig und Teschl-Hofmeister abschließend.

 

 

 

Allgemeine Informationen:
http://www.noel.gv.at

 

 

 

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