Bundespräsident Alexander Van der Bellen
 eröffnet BE OPEN Science & Society Festival

 

erstellt am
10. 09. 18
13:00 MEZ

Entdecken, mitmachen, mitreden: Wissenschaftsfonds FWF feiert 50 Jahre Spitzenforschung „made in Austria“
Wien (fwf) - Der Wissenschaftsfonds FWF feiert sein 50-jähriges Bestehen. In das Zentrum ihrer Feierlichkeiten zum Jubiläum hat die Institution zur Förderung der Grundlagenforschung den Dialog zwischen Wissenschaft und Gesellschaft gestellt. Die Bühne dafür bietet das BE OPEN – Science & Society Festival, das am Vormittag des 8. September unter dem Motto „Freies Wissen für freie Menschen“ feierlich eröffnet wurde.

Wozu es Grundlagenforschung braucht, sei eine häufig gestellte Frage, sagt FWF-Präsident Klement Tockner in seiner Begrüßungsrede. Seine Antwort lautet: „Grundlagenforschung ist eine Versicherung für die Gesellschaft, um die Herausforderungen der Zukunft, die wir zumeist noch gar nicht kennen, oder derzeit ignorieren, bewältigen zu können.“ Mit seinen Förderungsprogrammen stärkt der FWF aktuell rund 4.000 in der Forschung tätige Personen, mehr als die Hälfte davon sind unter 35 Jahre. Viele von ihnen zählen in ihrer Disziplin zur Weltspitze. Das Festival bringt sie und ihre Forschungsfelder nun an fünf Tagen an einem Ort zusammen. „Das BE-OPEN-Festival will die Begeisterung für die herausragende Forschung hinein in die Gesellschaft tragen“, sagt Tockner und fügt hinzu:
„Eine freie, unabhängige Wissenschaft ist eine zentrale Säule einer aufgeklärten Demokratie. Wir können es uns nicht leisten, Entscheidungen, die oft von großer Tragweite für unsere Gesellschaft sind, nicht evidenzbasiert zu treffen.“

„Forschung und Bildung sind der Treibstoff der zukünftigen Entwicklung und eine Bereicherung für jede und jeden von uns, denn sie eröffnen uns neue Welten“, unterstreicht Wissenschaftsminister Heinz Faßmann bei der Eröffnung des Wissenschaftsfestivals. „Unser Zukunftskonzept sind gut ausgebildete Menschen, Forschung und Innovation. Forschung sichert Zukunft – individuell und kollektiv und ist daher für uns alle zentral."

Bundespräsident Alexander Van Der Bellen, unter dessen Ehrenschutz die Veranstaltung steht, betonte in seiner Eröffnungsrede den großen Beitrag, den Wissenschaft und Forschung in Österreich leisten. „Der FWF und die Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler wirken meist im Hintergrund“, so Van der Bellen, „ihre Errungenschaften werden oft erst Jahrzehnte später wahrgenommen.“ Daher sei es eine wichtige und große Aufgabe, die Leistungen der Wissenschaft in die Öffentlichkeit zu tragen, wie es das Ziel der BE-OPEN-Veranstaltung ist. „Es braucht die gesellschaftliche Akzeptanz dafür, das Forschung Zeit benötigt und ungewiss ist. Offenheit, Neugier sowie Kreativität und Intuition sind zentral in der Forschung,“ so Van der Bellen.

Interdisziplinären Dialog stärken
Die Kulturwissenschaftlerin Aleida Assmann, die sich vor allem mit Fragen zu Erinnerung und Vergangenheit beschäftigt, richtete in ihrem Vortrag vor dem Hintergrund einer fortschrittsgetriebenen Gesellschaf den Blick in die Zukunft. Dabei gehe es nicht darum, darüber nachzudenken, ob es eine Zukunft gibt und wie diese aussehen wird, sondern vielmehr um die Frage, wie diese Zukunft gestaltet werden kann und soll. „Wir sollten über Zukunft stärker im Plural nachdenken“, erläutert die Wissenschaftlerin, die heuer mit dem Friedenspreis des Deutschen Buchhandels ausgezeichnet wurde. Zukunft müsse Vergangenheit miteinbeziehen, ist die „Erinnerungsexpertin“ überzeugt. Und um neue Perspektiven in einer immer komplexeren Welt zu eröffnen, brauche es einen verstärkten Diskurs über die Disziplinen hinweg, appelliert Assmann an ihre Kolleginnen und Kollegen in der Wissenschaft: „Es ist höchste Zeit, im Gespräch unterschiedlicher Fächer politische, ökonomische, technische und kulturelle Perspektiven enger miteinander zu verschränken.“

Vorhang auf für Spitzenforschung
Von 8. bis 12. September 2018 sind mehr als 150 Forscherinnen und Forscher beim BE-OPEN-Festival. Sie präsentieren ihre Ergebnisse, berichten darüber, mit welchen Fragen sie sich beschäftigen und verdeutlichen wie allgegenwärtig Grundlagenforschung ist. 18 wissenschaftliche Pop-up-Pavillons präsentieren Erkenntnisse aus Archäologie und Demografie, künstlicher Intelligenz, Quantenphysik oder Stammzellenforschung und Evolutionsbiologie. Die Ausstellungen werden von einem breiten Rahmenprogramm begleitet. Im Mittelpunkt von Diskussionen, Gesprächen und einem Science-Slam in der FWF-Dialogarena steht die Frage, wie wissenschaftlicher Fortschritt und gesellschaftliche Verantwortung künftig verstärkt und zum Wohle aller zusammenwirken können.

Investitionen in die Zukunft
Seit 50 Jahren setzt sich der Wissenschaftsfonds FWF dafür ein, Forschung stark, unabhängig und für alle zugänglich zu machen. Was im Jahr 1968 mit einem Budget von 37 Millionen Schilling und einigen wenigen Projekten begann, ist heute auf 225 Millionen Euro und mehr als 600 geförderte Projekte jährlich angewachsen. Unverändert sind die Grundsätze des FWF geblieben, die bis heute seine Stärken ausmachen: Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler aller Disziplinen und auf jeder Karrierestufe zu fördern, wobei Qualität als einziges Förderkriterium zählt.

 

 

 

Allgemeine Informationen:
http://www.fwf.ac.at

 

 

 

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