Sanierung der Secession erfolgreich abgeschlossen

 

erstellt am
06. 09. 18
13:00 MEZ

Kulturminister Gernot Blümel, Kulturstadträtin Veronica Kaup-Hasler und Boris Marte von der ERSTE Stiftung gratulierten zum erfolgreichen Abschluss der Sanierung
Wien (secession) - Zum 120-Jahr-Jubiläum des Secessionsgebäudes erstrahlt das Bauwerk in neuem Glanz. Die umfangreichen Sanierungsarbeiten am Jugendstilbau umfassen das äußere Erscheinungsbild, die Verbesserung der Barrierefreiheit, die technische Infrastruktur, die Neugestaltung des Untergeschosses und den Shop. Sie wurden von der Vereinigung bildender KünstlerInnen Wiener Secession und unter der Federführung von Arch. Adolf Krischanitz durchgeführt.

Die Sanierung wurde sowohl zeitgerecht als auch innerhalb des geplanten Budgetrahmens abgeschlossen. Die Gesamtkosten betragen rund 3,5 Millionen Euro netto. Ein Drittel davon finanzierte die KünstlerInnen­vereinigung mit Hilfe von privaten Spendern und Sponsoren selbst, jeweils 1,2 Millionen Euro wurden vom Bundeskanzleramt und der Stadt Wien beigetragen.

Gernot Blümel, Bundesminister für EU, Kunst, Kultur und Medien: „Die Secession ist ein unverkennbares Symbol der österreichischen Kunst- und Kulturlandschaft. Sie war – und ist – in vielerlei Hinsicht wegweisend. Sie steht nicht nur für die Freiheit der Kunst, sondern auch für das Fin de Siècle, eine der wegweisendsten Epochen der österreichischen Kunst- und Kultur­geschichte. Die Künstlervereinigung der Secession hat sich schon vor mehr als einem Jahrhundert für die internationale Moderne geöffnet. Als eine der ersten Institutionen hat die Secession beispielsweise impressionistische Werke für Ausstellungen nach Wien geholt. Damit ist die Secession auch Symbol für einen essenziellen Gedanken: Kunst kennt keine nationalen Grenzen. Ich freue mich sehr, dass nun das Gebäude mit der berühmten goldenen Kuppel erfolgreich saniert werden konnte und wieder weithin als Symbol eines Hauses für zeitgenössische Kunst sichtbar ist."

Veronica Kaup-Hasler, Stadträtin für Kunst, Kultur und Wissenschaft in Wien: „Rund 30 Jahre nach der letzten Generalsanierung war es ein richtiger und verantwortungsbewusster Schritt, die Secession – eines der beeindruckendsten Jugendstilwerke seiner Art – einem notwendigen ‚Face-Lifting‘ zu unterziehen. Die Erneuerungsarbeiten umfassten dabei unter anderem das Markenzeichen der Secession – die Goldene Kuppel –, die denkmalgeschützte Fassade und das Glasdach, die Ausstellungsräume sowie zahlreiche andere Arbeiten im Inneren des Gebäudes. Als Kulturstadträtin weiß ich um die Bedeutung und Vielfalt der Kunst- und Kulturschätze, die unsere Stadt so einzigartig, lebendig und reich machen. Aus diesem Grund stellt Wien auch laufend erhebliche Mittel für deren Erhalt und Bewahrung zur Verfügung. Mit ihrem Anteil an der Sanierung nimmt die Stadt ihre kulturpolitische Verantwortung wahr und trägt dazu bei, dass dieser so beeindruckende und für die Wiener Kulturlandschaft unabkömmliche Ort auch in Zukunft ein Publikumsmagnet bleibt und hochkarätigen Ausstellungen entsprechend Raum bietet.“

Boris Marte, stellvertretender Vorstandsvorsitzender der ERSTE Stiftung: „Künstlerinnen und Künstler haben eine viel größere Relevanz für das gesellschaftliche Wohlergehen als man Ihnen zugesteht. Ihre Kreativität und Auseinandersetzung mit der Wirklichkeit eröffnen neue Möglichkeiten der Wahrnehmung und andere Sichtweisen. Damit ist auch jedes neue Werk ein Stück neu errungene Freiheit. Die Secession ist viel mehr als ein Ausstellungshaus. Ihre Ausstrahlung geht weit über die Grenzen dieses Landes hinaus. Ihre Bedeutung im Leben der Künstlerinnen und Künstler ist nicht hoch genug einzuschätzen. Sie ist eine Autorität und Open Space gleichzeitig. Was in der Secession gedacht und ausgestellt wird, gilt als notwendig und bedeutend, als Ausnahme und als Richtung zugleich. Die Partnerschaft zwischen Erste Bank und Secession ist wohl eine der außergewöhnlichsten Achsen der Zusammenarbeit, die das Wiener Kulturleben kennt. Es ist eine herausragende Form wechselseitiger Unterstützung. Wesentliche Initiativen im Umfeld der Erste Bank / ERSTE Stiftung sind aus dem Geist der Secession entstanden. Sei es die Gründung der unabhängigen Kulturplattformen tranzit in Prag, Budapest, Bratislava und Bukarest. Sei es die Gründung der Sammlung Kontakt, die sich mittlerweile zu einer der bedeutendsten Kunst-Archiven in Europa gemausert hat. Die Secession war überall von Anfang an als Beraterin, als Angelpunkt, als Raum und als Vorbild mit dabei. Aus unserer Sicht ist daher der erfolgreiche Abschluss der Erneuerung der Secession als Haus ein historischer Moment und ein wichtiges Signal, das uns sehr freut und anspornt. Es wird helfen, die Secession als Idee, Haltung und Zweck in Zukunft noch stärker und noch selbstbewusster leben zu können. Im Namen der Erste Group gratulieren wir zur abgeschlossenen Generalsanierung dieses einzigartigen Juwels. Wir danken allen, die mitgeholfen haben, dies zu finanzieren und wünschen auch in unserem Eigeninteresse der Secession eine glorreiche Zukunft.“

Herwig Kempinger, Präsident der KünstlerInnenvereinigung Secession: „Ich freue mich, dass wir die Renovierung eines der bedeutendsten Jugendstilgebäude erfolgreich abgeschlossen haben und es somit auch für zukünftige Generationen erhalten haben. Mein Dank geht an alle, die uns bei diesem Großprojekt unterstützt haben: An das Bundeskanzleramt und die Stadt Wien und vor allem auch an die zahlreichen privaten Spender und Sponsoren für ihr großartiges Engagement. Wir konnten wieder auf die Freunde der Secession zählen und haben im Zuge des Fundraisings viele neue Freunde, auch aus dem Ausland, für das Haus gewinnen können, was großartig und in Österreich nicht selbstverständlich ist. Ich möchte betonen, dass ein solches Vorhaben nur möglich war auf der Basis unserer langjährigen Partnerschaft mit der Erste Bank, die uns seit 20 Jahren zur Seite steht. Das Ausstellungsprogramm in diesem prachtvollen Gebäude wird auch in Zukunft von internationalen und österreichischen Künstlerinnen und Künstlern geprägt sein und somit unserem Ruf als eines der besten unabhängigen Ausstellungshäuser gerecht werden.“

Sanierungsmaßnahmen
Die Secession zählt zu den bedeutendsten Jugendstilwerken in Österreich. Über 30 Jahre nach der letzten Generalinstandsetzung war es wieder dringend notwendig, den denkmalgeschützten Bau zu sanieren. Intention war möglichst keine Neuinterpretation des Gebäudes vorzunehmen, sondern in erster Linie unter technischen Gesichtspunkten zu modernisieren. Die Bauarbeiten erfolgten in enger Abstimmung mit dem Bundesdenkmalamt Wien und wurden bei laufendem Ausstellungsbetrieb durchgeführt.

  • Instandsetzung des äußeren Erscheinungsbildes: Restaurierung der Kuppel. Neben Reparatur­schweißungen und Verbesserungen der Stützkonstruktion erfolgten eine Neubeschichtung und Neuvergoldung aller 2.500 Blätter und 342 Beeren; Sanierung der Fassade, Vergoldung des Eingangsportals und von Fassadendetails; Erneuerung des Glasdaches
  • Verbesserung der Barrierefreiheit: Einbau eines neuen Aufzugs zum Beethovenfries von Gustav Klimt; Erneuerung der bestehenden Aufzugsanlagen; Einbau eines barrierefreien WCs
  • Modernisierung der technischen Infrastruktur: Lichtdecken mit individuell steuerbaren LED-Leuchten in allen Ausstellungsräumen; neue Klimaanlage im Hauptraum; Errichtung neuer WC-Anlagen; Verbesserung des Brandschutzes
  • Neustrukturierung des ersten Untergeschosses: Schaffung eines neuen Veranstaltungsraums; Neugestaltung der Mitgliederbar durch Maruša Sagadin; Neuorganisation der Lagerräume
  • Neugestaltung des Secessions-Shops mit Möbeln der Firma Vitra

Unterstützung
Rund ein Drittel der Baukosten, in Summe über 1 Mio. Euro, hat die Secession mit Hilfe von privaten Spendern und Sponsoren selbst aufgebracht.
Die Namen der zahlreichen Spenderinnen und Spender, die mindestens 10.000,- Euro gespendet haben, werden im Eingangsbereich der Secession dauerhaft angebracht. Die Spendenaktion Vergolden Sie die Kuppel! war äußerst erfolgreich. Dem Aufruf, einen Beitrag in der Höhe von € 100,- zur Vergoldung eines Kuppelblattes zu spenden, folgten über 1.500 Bürgerinnen und Bürger.

Die Secession bedankt sich bei allen ausführenden Firmen sowie den Firmen, die die Sanierung mit Sachsponsoring großzügig unterstützt haben.

Die Sanierung wurde u.a. ermöglicht durch: Bundeskanzleramt; Stadt Wien; Erste Bank, Hauptsponsor seit 1998

 

 

 

Allgemeine Informationen:
http://www.secession.at

 

 

 

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