Goodbye Vienna, Servus London!

 

erstellt am
14. 09. 18
13:00 MEZ

VHS Hietzing zeigt von 19. September bis 24. Oktober Fotos prominenter ÖsterreicherInnen, die vor den Nazis nach Großbritannien flüchteten.
Wien (rk) - Die in London ansässige Fotografin Marion Trestler zeigt Fotos von 21 ÖsterreicherInnen, die in den 1930ern vor den Nationalsozialisten nach Großbritannien flohen und dort eine neue Heimat fanden, unter ihnen die ehemaligen Hietzinger Eric Sanders, Marianne Gorge und Karl Grossfield.

Marion Trestler aus Österreich lebt in England und hat sich vor Jahren auf die Suche nach jenen Menschen jüdischer Abstammung gemacht, die mit Kindertransporten nach England und damit in Sicherheit gebracht wurden. Der dabei entstandene Text- und Bildband „Vienna – London: Passage to Safety“ (erschienen bei SYNEMA) wird an der VHS Hietzing auch im Englischunterricht eingesetzt.

Eric Sanders, Sohn einer jüdischen Greißlerfamilie in Hietzing, stand vor seiner Flucht kurz davor, zu einem Schlager- und Revue-Komponisten zu werden. In England arbeitet er dann für den britischen Kriegsgeheimdienst. Nach dem Krieg lässt er sich zum Lehrer ausbilden und engagiert sich in der englischen Sozialdemokratie. Marianne Gorge war die Tochter des gefragten Architekten und Möbeldesigners Hugo Gorge, der sich auch am Wettbewerb für den Neubau der Synagoge in Hietzing beteiligte, aber nicht zum Zug kam. Mit 17 Jahren muss sie Wien verlassen. Der Unternehmer Karl Grossfield, der aus einer bürgerlichen Anwaltsfamilie stammt, gelangt ebenfalls mit einem Kindertransport nach Großbritannien, nachdem sein Vater von der Gestapo in ein Konzentrationslager gebracht worden war.
Ausstellungseröffnung am 19.9. im Beisein der Fotografin

Die Ausstellung, eine Kooperation mit SYNEMA Gesellschaft für Film und Medien, wird am 19. September um 18:30 Uhr in der VHS Hietzing eröffnet, Marion Trestler reist aus London an. Anschließend ist die Ausstellung bis 24. Oktober zu sehen.

Zugleich starten zwei weitere Ausstellungen: Der Fotograf Johannes Rigal hat sich die Nacht zum Thema gewählt. „Mit einer Ausstellung zur Nacht hat für Rigal alles an unserer Volkshochschule begonnen. In der Zwischenzeit hat er an der Goldsmith University in London studiert und ist Fotografie-Dozent an der Universität Berlin“, so Robert Streibel, Direktor der VHS Hietzing.

Ausgehend von der Vortragsreihe über den Komponisten Dmitri Schostakowitsch, der sein Leben lang unter dem Sowjetregime litt und trotzdem ein großes Werk schuf, wird das Verhältnis von „Macht und Musik“ in der gleichnamigen Ausstellung thematisiert. Der Fotograf Nick Mangafas hat Persönlichkeiten rund um die Volkshochschule mit ihren Lieblingsinstrumenten abgelichtet.

Der Eintritt ist frei.

 

 

 

Weitere Informationen:
http://www.vhs.at/hietzing

 

 

 

 

 

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