Internationale Vereinigung der Burgenlandkroaten

 

erstellt am
08. 10. 18
13:00 MEZ

Start-up mit musikalischem Feuerwerk – Größtes Projekt für die länderübergreifende Pflege, Förderung und Weiterentwicklung des Burgenlandkroatischen in Europa, initiiert und gegründet von Diözesan- und Europabischof Ägidius J. Zsifkovics
Eisenstadt (martinus) – Mit einem musikalischen Feuerwerk erfolgte der Startschuss für die "Internationale Vereinigung der Burgenlandkroaten – Hrvat S.A.M. (Slovacka-Austrija-Madarska = Slowakei-Österreich-Ungarn)" am 6. Oktober auf Schloss Esterházy: Zur Gründung des internationalen, von Diözesan- und Europabischof Ägidius J. Zsifkovics initiierten und gegründeten Projekts gab der rund 150-köpfige Chor "Pax et Bonum" mit burgenlandkroatischen SängerInnen aus Österreich, Ungarn und der Slowakei ein vielumjubeltes Konzert im Haydn-Saal des Schlosses. ORF-Star und Burgenlandkroatin Barbara Karlich wurde im Rahmen der Konstituierenden Gründungssitzung zur Präsidentin der Internationalen Vereinigung der Burgenlandkroaten gewählt.

Zahlreiche prominente Gäste
Unter den zahlreichen prominenten Gästen waren u.a. die kroatische Kulturministerin und Violinvirtuosin Nina Obuljen Koržinek in direkter Vertretung des kroatischen Premierministers Andrej Plenkovic, der kroatische Staatssekretär Zvonko Milas, die kroatische Abgeordnete im Europaparlament, Marijana Petir, die kroatische Botschafterin in Wien, Vesna Cvjetkovic, die Bischöfe János Székely (Szombathely) und Petar Palic (Hvar), Erzbischof Ján Orosch von Trnava, der Eisenstädter Altbischof Paul Iby, Burgenlands Landesrat Hans Peter Doskozil und der Provinzial der Franziskanerprovinz Bosna Srebrena (Sarajewo), Fra Jozo Marincic.

Umjubeltes Konzert
Unter Chorleiter Ivo Šeparovic gab der rund 150-köpfige burgenlandkroatische Chor "Pax et Bonum" ein umjubeltes Konzert, das mit der Hymne der burgenländischen Kroaten musikalisch eingeläutet wurde. Bevor die Chorvereinigung ihre musikalischen Fähigkeiten eindrucksvoll unter Beweis stellte, blies ein Ensemble des Haydn-Konservatoriums die Festfanfare, erfolgten die internationalen Begrüßungsworte sowie die Eröffnung durch Kulturlandesrat Hans Peter Doskozil. Der kroatische Staatssekretär Milas und die kroatische Kulturministerin Koržinek beglückwünschten das internationale Projekt Hrvat S.A.M. und bekundeten ihre Unterstützung für die Internationale Vereinigung der Burgenlandkroaten. Ein stimmgewaltiger Diözesan- und Europabischof Ägidius Zsifkovics gab schließlich das bekannte Lied "Neka cijeli ovaj svijet" ("Möge diese ganze Welt") aus dem kroatischen Musical "Jalta, Jalta" zum Besten.

Barbara Karlich: Engagierte Stimme für die Burgenlandkroaten
Die renommierte ORF-Moderatorin zeigte sich begeistert von dem Grundgedanken der Internationalen Vereinigung der Burgenlandkroaten, "unter dem gemeinsamen europäischen Dach die burgenlandkroatische Identität länderübergreifend weiterzuentwickeln und einen aktiven Beitrag leisten zu können zu einem Europa, in dem nicht Zäune, Mauern und identitäre Nischen dominieren, sondern die Überzeugungskraft starker kultureller Identität", wie es in der Präambel des am Samstag neugegründeten Vereins heißt. Barbara Karlich, die in Trausdorf aufgewachsen ist und der Volksgruppe der Burgenlandkroaten angehört, zählt zu den bekanntesten TV-Persönlichkeiten des Landes. Sie spricht fließend Kroatisch, Englisch, Italienisch und Französisch, hat an der Universität Wien Publizistik, Psychologie und Theaterwissenschaften studiert sowie einen Hochschullehrgang für Öffentlichkeitsarbeit abgeschlossen. Barbara Karlich, die mehrfach zur beliebtesten Talk- und Showmasterin Österreichs gewählt wurde und neben ihrer Fernseharbeit auch Akzente in der Theaterlandschaft des Burgenlandes setzt, engagiert sich seit vielen Jahren für die Rechte und Kultur der Burgenlandkroatinnen und Burgenlandkroaten.

Internationale Dimension von Hrvat S.A.M. - Auch Außenministerin Karin Kneissl gratuliert und feiert mit
Entsprechend der internationalen Dimensionierung und Ausrichtung der Vereinigung wird Hrvat S.A.M. von burgenlandkroatischen Persönlichkeiten aus Österreich, der Slowakei und Ungarn getragen. Die Internationale Vereinigung der Burgenlandkroaten steht nicht in Konkurrenz zu bestehenden burgenlandkroatischen (Kultur-)Vereinen in den einzelnen Ländern, sondern ist aufgrund ihrer europäischen, länderübergreifenden Dimensionierung, Konzeption und Ausrichtung ein gänzlich neues, in dieser Form noch nie dagewesenes Projekt. Als Protektor der Internationalen Vereinigung der Burgenlandkroaten fungiert Bischof Zsifkovics. Die Ehrenmitgliedschaft der Vereinigung tragen unter anderem die Diözesen Szombathely und Györ sowie die Erzdiözese Bratislava in ihrer pastoralen Sorge für die Volksgruppe. Zur Festgesellschaft gesellte sich zu späterer Stunde auch Außenministerin Karin Kneissl, die Bischof Zsifkovics zu seinem europäischen Engagement gratulierte und der neuen Vereinigung alles Gute wünschte.

Im Haus Europa auf christlich-humanistischem Fundament
Für die Förderung und Weiterentwicklung der burgenlandkroatischen Identität, Kultur und Sprache als die zentrale Zielsetzung von Hrvat S.A.M. brauche es "eine lebendige Beziehung zur alten Heimat Kroatien sowie zur größeren, noch älteren Heimat Europa mit ihren christlich-humanistischen Wurzeln", wie die Internationale Vereinigung der Burgenlandkroaten in ihrer konstituierenden Sitzung mit der Verabschiedung ihrer Präambel deutlich gemacht hat. Dabei werden vor allem die christlichen und die karitativen Dimensionen der burgenlandkroatischen Identität hervorgehoben. Gemeinsame grenzüberschreitende Treffen, Wallfahrten, Konzerte, kulturelle Begegnungsräume, aber auch karitative, sportliche und wissenschaftliche Veranstaltungen sollen von Hrvat S.A.M. organisiert werden.

Zsifkovics: Minderheiten für Europas Vielfalt unverzichtbar
Diözesanbischof Ägidius Zsifkovics, zugleich Europabischof in der Österreichischen Bischofskonferenz: "Wir alle müssen anerkennen, dass Minderheiten ein unverzichtbarer Beitrag zu Europas Vielfalt und kulturellem Reichtum sind. Das kann unserem Kontinent in Zeiten wieder erstarkender Nationalismen helfen, seine eigene Identitätskrise, die eine Folge des Vergessens der christlich-humanistischen Wurzeln ist, zu überwinden", so Bischof Zsifkovics, Initiator und Gründer der neuen Internationalen Vereinigung.

Bischof: Solo beim Konzert und Warnung vor Nationalismus
Dass der Burgenlandkroate Ägidius J. Zsifkovics eine engagierte Stimme für die Rechte und Kultur der burgenlandkroatischen Minderheit in Europa ist, stellte er auch mit einem begeistert aufgenommenen Solo – er sang das Lied "Neka cijeli ovaj svijet" aus dem kroatischen Musical "Jalta, Jalta" – im Rahmen des Chorkonzerts von "Pax et Bonum" im Haydn-Saal von Schloss Esterházy unter Beweis. Der Bischof sprach sich vehement gegen "eine Einteilung Europas in homogene, geschlossene Nationalstaaten aus, weil dies sowohl praktisch unmöglich als auch mit dem Wesen Europas unvereinbar ist. Die Burgenlandkroaten sind ein lebender Beweis dafür, wie bereichernd und wichtig Minderheiten und eine gelebte Pluralität für die Gesamtgesellschaft sind", betonte der Bischof im Rahmen des Gründungsaktes von Hrvat S.A.M.

Hrvat S.A.M. soll Grenzen den Stachel des Trennenden ziehen
"Europa", so Diözesan- und Europabischof Zsifkovics weiter, "braucht keinen europäischen Einheitsmenschen, sondern starke Identitäten. Erst ein europäischer Geist kann begreifen, dass Minderheiten aufgrund ihrer Herkunft, Geschichte und Identität eine Bereicherung so vieler europäischer Staaten darstellen." Gerade durch das gemeinsame Wirken auf der Grundlage eines gemeinsamen christlichen Geistes könne den "alten, oftmals willkürlich gezogenen Grenzen in Europa ihr mitunter faktischer Unrechtscharakter genommen werden. Denn durch unser grenzüberschreitendes Tun und Miteinander wird den Grenzen der Stachel des Trennenden gezogen", zeigte sich Bischof Zsifkovics überzeugt.

 

 

 

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