ECIS: Kreativwirtschaft ist Europas Innovationsbasis!

 

erstellt am
04. 10. 18
13:00 MEZ

WKÖ-Präsident Mahrer, Bundesministerin Schramböck und EU-Kommissar Navracsics: Kreativwirtschaft stärker in europäisches Innovationssystem einbeziehen
Brüssel/Wien (pwk) - „BEYOND: Die Kreativwirtschaft als Katalysator für Cross-Innovation in Europa“ ist das Motto des diesjährigen European Creative Industries Summit (ECIS 2018), der am 4. Oktober in Wien im Rahmen der Österreichischen Ratspräsidentschaft abgehalten wird. Noch stellt die Europäische Union eine der reichsten Regionen der Welt dar. Die Dynamik anderer Länder fordert Europa jedoch heraus, um als innovative Region wettbewerbsfähig zu bleiben. Vor diesem Hintergrund gewinnt die Kreativwirtschaft wie kaum ein anderer Bereich als Innovationsfaktor innerhalb der Europäischen Union immer mehr an Bedeutung.

„Die Kreativwirtschaft ist im Wettbewerb um die Innovationsführerschaft Europas eine der wichtigsten neuen Partner, die ins Innovationssystem noch besser integriert werden muss. Als Innovations-Pioniere entwickeln und testen Kreativschaffende permanent starke Ideen, sie experimentieren mit neuen Technologien und Geschäftsmodellen und schaffen Crossover-Effekte für alle anderen Wirtschaftsbereiche“, betonte Harald Mahrer, Präsident der Wirtschaftskammer Österreich, im Rahmen der Eröffnung des European Creative Industries Summit (ECIS) 2018.

Österreich hat bereits früh die innovationspolitische Relevanz der Kreativwirtschaft erkannt. Auf Bundesebene ist die Kreativwirtschaft in die österreichische FTI-Strategie integriert, der Bund bietet Kreativwirtschaftsförderungen an und hat die Kreativwirtschaftsstrategie für Österreich auf den Weg gebracht. Unter anderem zeigt sich die Kreativwirtschaft Austria der WKÖ für das begleitende Service für Kreativschaffende verantwortlich. „Damit ist die Marschroute bis 2025 festgelegt, um für Österreichs kleinstrukturierte, stark exportorientierte Wirtschaft einen Innovationsturbo zuschalten zu können. Das ist der Weg, den wir auch mit Fördermaßnahmen in Europa einschlagen sollten“, hob Mahrer hervor.

BM Schramböck: Kreativbranche ist Treiber der Digitalisierung
„Als Treiber der Digitalisierung und innovativer Produkte ist die Kreativbranche ein unverzichtbarer Bestandteil unserer Wirtschaft. Aus jedem Euro an Wertschöpfung, der in der Kreativwirtschaft erzielt wird, entstehen zusätzlich 0,84 Euro an Wertschöpfung in der restlichen Wirtschaft und jeder bzw. jede Beschäftigte der Kreativwirtschaft sichert weitere 0,76 Beschäftigte in der österreichischen Volkswirtschaft ab. Neben den etablierten Berufsfeldern hat sich in den vergangenen Jahren vor allem der Gaming-Bereich stark entwickelt und ist mittlerweile für ein Drittel der Bruttowertschöpfung der österreichischen Kreativwirtschaft verantwortlich. Diese neuen Trends müssen wir weiter fördern, weil hier eine breitenwirksame Brücke zwischen Bevölkerung und Digitalisierung geschlagen wird“, so Digital- und Wirtschaftsministerin Margarete Schramböck. Gemessen an Beschäftigung, Umsatz und Bruttowertschöpfung ist der Bereich Software & Games bereits mit Abstand der größte Sektor der österreichischen Kreativwirtschaft. Die Bruttowertschöpfung von Software & Games ist mit rund 3.065 Millionen Euro mehr als doppelt so groß wie die des zweitgrößten Bereichs der Kreativwirtschaft (Werbung).

EU-Kommissar Navracsics: Mit Kultur- und Kreativwirtschaft in mehreren EU-Programmen zusammenarbeiten
Tibor Navracsics, EU-Kommissar für Bildung, Kultur, Jugend und Sport: „Ich freue mich sehr, dass die österreichische EU-Ratspräsidentschaft diese Konferenz zur Rolle der Kreativwirtschaft während des Europäischen Jahres des Kulturerbes veranstaltet. Es ist gut und wichtig, dass wir dieses Thema erörtern, während wir über den nächsten EU-Haushalt für die Finanzperiode 2021 bis 2027 verhandeln. Ich bin davon überzeugt, dass die Unterstützung für die Kultur- und Kreativwirtschaft darin deutlich gestärkt werden sollte. Diese Sektoren sind wichtig, um Innovation und Wettbewerbsfähigkeit zu fördern, das Wirtschaftswachstum und die Schaffung von Arbeitsplätzen anzukurbeln sowie die soziale Entwicklung und den Zusammenhalt zwischen unseren Ländern und Regionen zu stärken. Deshalb schlagen wir vor, mit der Kultur- und Kreativwirtschaft in mehreren Programmen im EU-Haushalt zusammenzuarbeiten, einschließlich natürlich eines gestärkten Nachfolgeprogramms für "Kreatives Europa". "

Kreativwirtschaft in Europa mit 7,5 Prozent aller Beschäftigten
Dass die wirtschaftspolitische Relevanz der Kreativwirtschaft für den Wirtschaftsraum EU immer wichtiger wird, manifestiert sich auch am starken Zuwachs in diesem Sektor: Mittlerweile gibt es europaweit drei Millionen Kreativwirtschaftsunternehmen, die mit 7,5 Prozent der EU-Beschäftigten 1.500 Milliarden Euro pro Jahr umsetzen. Österreich zählt fast 12 Prozent Kreativwirtschaftsunternehmen mit einem Umsatzvolumen von 2,8 Prozent.

Rund 150 Teilnehmer diskutieren mit den Playern der europäischen Kreativwirtschaft sowie den Verantwortlichen auf europäischer Ebene über Ausrichtung und Schwerpunkte der europäischen Innovations- und Kreativpolitik. Gerade an der Schnittstelle von Kreativwirtschaft und Digitalisierung entstehen bahnbrechende Innovationen. Die Palette der möglichen Anwendungen ist vielfältig, beispielsweise in den Bereichen Gesundheit und Wohlbefinden, Mobilität, grüne Energie und Klimawandel. Ziel des European Creative Industries Summit 2018 ist es, zu zeigen, wie die Kreativwirtschaft die Gesamtwirtschaft sowie die Entwicklung von Regionen und der Gesellschaft als Ganzes durch Innovation vorantreibt. Cross-Innovation-Praktiken im industriellen Maßstab sollen sichtbar gemacht sowie die einzigartigen Vorteile stimuliert und genutzt werden, die die Kreativindustrie als integraler Bestandteil der europäischen Wirtschafts- und Innovationspolitik bietet.

 

 

 

Allgemeine Informationen:
https://www.eu2018.at/de/

 

 

 

 

 

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