Gemeinsam für ein glyphosatfreies Burgenland

 

erstellt am
04. 10. 18
13:00 MEZ

Eisenstadt (blms) - Glyphosat das weltweit am meisten eingesetzte Pflanzengift – allein in Österreich werden jährlich 400 Tonnen aufgebracht – wird von der Weltgesundheitsorganisation WHO als wahrscheinlich krebserregend eingestuft. Umweltlandesrätin Mag.a Astrid Eisenkopf und Agrarlandesrätin Verena Dunst haben sich gemeinsam das Ziel gesetzt, sowohl die Landwirtschaft als auch die private Grünraum- und Gartengestaltung im Burgenland nachhaltig, umweltfreundlich und vor allem glyphosatfrei zu gestalten. „Wenn man bedenkt, wie breit Glyphosat angewendet wird, müssen wir uns ernsthaft um unsere Gesundheit, besonders die unserer Kinder, Gedanken machen. Aus diesem Grund unternehmen wir im Land zahlreiche Initiativen, um das umstrittene Pestizid Glyphosat zu verbannen“, betont Landesrätin Eisenkopf. „Es geht darum neue Anreize für Landwirte zu schaffen, um von konventioneller Bewirtschaftung auf eine biologische Arbeitsweise umzustellen. Über den Weg des Burgenlands hin zum „Bioland Nummer 1“ muss das Überleben des einzelnen Produzenten abgesichert werden. Der sicherste Weg in diese Richtung ist eine nachhaltige, ökologische und biologische Wirtschaftsweise“ versichert Landesrätin Dunst.

Die Abteilung 5 - Baudirektion - verzichtet im Bereich der Grünraumbewirtschaftung entlang der Straßen seit 5 Jahren auf den Einsatz von Glyphosat. Seit letzter Woche sind auch alle landesnahen Unternehmen glyphosatfrei. Das heißt unter anderem, alle Grünräume im Besitz der Technologiezentren, der Energie Burgenland, der Kulturzentren, der KRAGES - insgesamt 170 Unternehmen in der Landesholding Burgenland werden in Zukunft glyphosatfrei gepflegt. „Zusätzlich unterstützen wir die Gemeinden, deshalb haben wir heuer im Frühjahr auch erstmals eine Veranstaltung für Gemeindevertreter organisiert, wo wir den Gemeinden konkrete Handlungsvorschläge als Alternativen zur Unkrautbekämpfung gegeben haben. Mittlerweile sind knapp 30 burgenländische Gemeinden offiziell glyphosatfrei und die Zahl wächst, mit der Prominenz des Themas kommen immer mehr Gemeinden dazu. Wir sind hier immer in enger Abstimmung mit dem Umweltanwalt, DI Dr. Michael Graf, der uns die volle Unterstützung im Kampf gegen Glyphosat ausspricht“, so Umweltlandesrätin Eisenkopf.

Bis Ende dieses Jahres gibt es noch für jeden Betrieb, der noch nicht von konventionellem auf biologischem Betrieb umgestiegen ist, die Möglichkeit das zu tun und an Stelle von € 40,- für jeden konventionell-bewirtschafteten Hektar, € 220,- (als höchstwertige Maßnahme) für jeden biologisch-bewirtschafteten Hektar durch das Agrarumweltprogramm, dem Österreichischen Programm zur Förderung einer umweltgerechten, extensiven und den natürlichen Lebensraum schützenden Landwirtschaft (ÖPUL), zu erhalten. „Im diesjährigen Budget sind dafür € 76 Mio. vorgesehen. Man kann natürlich niemanden verpflichten, am Agrarprogramm ÖPUL teilzunehmen, aber ich kann nur jeden dazu einladen, dies in der kommenden Periode ab 2021 anzudenken. Ich sehe dies nicht als reine „Ausgleichszahlung“ für einen Mehraufwand in BIO, sondern viel mehr eine Entscheidung für die kommenden Generationen. “, so Agrarlandesrätin Verena Dunst.

Die biologische Landwirtschaft hat im Burgenland einen hohen Stellenwert. Von ca. 1.000 Biobetrieben werden mehr als 54.000 Hektar nach den Kriterien der biologischen Landwirtschaft bewirtschaftet. Das Burgenland hat im Intensivackerbau den höchsten Ackerflächenanteil von ganz Österreich vorzuweisen.

Konkrete Zahlen und Bioflächen im Burgenland in Hektar aufgeschlüsselt für das Jahr 2017:
Ackerland:        48.818
Grünland:         4.416
Weingarten:     1.832
Obst:                   252
Gesamt:          54.750

Bioflächenanteil:        31%
Biobetriebe:               20%

 

 

 

Allgemeine Informationen:
http://www.burgenland.at

 

 

 

 

 

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