Erklärung der Landeshauptleute
anlässlich „100 Jahre Republik Österreich“

 

erstellt am
04. 10. 18
13:00 MEZ

Die Landeshauptleute betonen die Bedeutung der Länder für die Entwicklung Österreichs. Die Zukunft Europas sehen sie in starken Regionen einer modernen Europäischen Union.
Wien (blms) - Anlässlich des Jubiläums „100 Jahre Republik Österreich" unterzeichneten die Landeshauptleute am 4. Oktober bei einer außerordentlichen Landeshauptleutekonferenz in Wien eine gemeinsame Erklärung. Bereits am 21. Oktober 1918 wurde im heutigen Palais Niederösterreich mit der Konstituierung einer provisorischen Nationalversammlung der Beginn zur Gründung der Republik gesetzt.

„Mit dieser Erklärung bringen wir auch zum Ausdruck, welche Bedeutung die Länder für den Gründungsprozess und für die weitere Entwicklung Österreichs als Bundesstaat haben. Der Föderalismus steht für die Vielfalt Österreichs, aber auch für das besondere Miteinander, das den erfolgreichen Weg auszeichnet – für ein Miteinander, das gerade auch in Form der Landeshauptleutekonferenz gelebt wird“, so Landeshauptmann Hans Niessl, Vorsitzender der Landeshauptleutekonferenz.

Die Erklärung im Wortlaut
„Während der Monarchie war es den Kronländern mittels kaiserlich dekretierter Landesordnungen untersagt, untereinander in Kontakt zu treten. Es waren die Länder, die nach dem Ersten Weltkrieg und mit dem Ende der Donaumonarchie im Jahr 1918 initiativ wurden. So konnte unter Mitwirkung von Länderkonferenzen zur Etablierung der Republik und zum Verfassungswerdungsprozess maßgeblich beigetragen werden.

Die Landeshauptleute betonen daher - im Bewusstsein der aus einer föderalen Zusammenarbeit entstehenden Vorteile - das „Miteinander“, das seit 1918 zum Postulat der neuen Selbstständigkeit der Länder erhoben wurde.

Seit 1918 hat sich die Republik Österreich trotz schrecklicher historischer Ereignisse und schwieriger Herausforderungen hervorragend entwickelt. Maßgeblich dazu beigetragen haben die österreichischen Bundesländer, die zum Wohle der Republik Österreich stets das Gemeinsame über das Trennende stellten.

Die Landeshauptleute unterstreichen angesichts der folgenschweren Ereignisse der letzten 100 Jahre die Grundprinzipien unserer Republik wie Demokratie, Föderalismus und Grundrechte, die sich bis heute bewährt haben und auch weiterhin zukunftsweisend sind.

Nur starken Regionen, die demokratische Entscheidungen nah an ihren Bürgerinnen und Bürgern treffen, wird es nachhaltig gelingen, den Mehrwert des europäischen Projekts zu vermitteln, den europäischen Gedanken zu stärken und eine gemeinschaftliche Vision zu entwickeln.

Die Landeshauptleute sehen die Zukunft Europas in den starken Regionen einer modernen und zukunftsorientierten Europäischen Union, von der der Gedanke der Demokratie, des Friedens und der Sicherheit ausstrahlt.“

 

 

 

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