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Stockholm/Paris/Wien (öaw) - Der französische Physiker Gérard A. Mourou erhält den Nobelpreis
für Physik 2018. Gemeinsam mit seinen Kolleg/innen Arthur Ashkin und Donna Strickland wird das ausländische
Mitglied der Österreichischen Akademie der Wissenschaften (ÖAW) für seine herausragenden Leistungen
auf dem Gebiet der optischen Physik mit dem bekanntesten Wissenschaftspreis der Welt geehrt. Mourou, der unter
anderem an der École Polytechnique in Palaiseau bei Paris forscht, konnte gemeinsam mit Strickland eine
neue Methode zur Erzeugung hochintensiver und extrem kurzer Laserimpulse entwickeln, die als optische Werkzeuge
gerade im medizinischen Bereich vielfältige Anwendungsmöglichkeiten eröffneten.
ÖAW-Präsident Anton Zeilinger: „Ich gratuliere unserem Mitglied Gérard Mourou im Namen der Österreichischen
Akademie der Wissenschaften herzlich zu dieser bedeutenden Auszeichnung für seine bahnbrechenden Arbeiten
auf dem Gebiet der Laserphysik. Es ist ihm gelungen, eine Brücke zu schlagen von der Forschung zur praktischen
Anwendung. Davon profitieren zum Beispiel in der Medizin inzwischen Millionen von Menschen. Das verdeutlicht einmal
mehr die Potentiale anwendungsoffener Grundlagenforschung.“
Der 1944 geborene Mourou konzentrierte sich nach Abschluss des Studiums der Physik an den Universitäten Grenoble
und Paris in seinen Forschungen vor allem in den USA und Frankreich auf das Feld der optischen Physik. Bereits
1985 legte er gemeinsam mit Donna Strickland die Grundlagen für die Entwicklung einer neuen Technologie namens
„Chirped pulse amplification“ (CPA), die zu einem weltweiten Standard in der Erzeugung von hochintensiven Lasern
wurde. Unter anderem für diese Pionierleistung wurde er bereits mit mehreren Auszeichnungen und Mitgliedschaften
geehrt. Die Aufnahme als korrespondierendes Mitglied im Ausland in die ÖAW erfolgte im Jahr 2007.
Der nun an Mourou sowie an Arthur Ashkin und Donna Strickland verliehene und mit knapp 870.000 Euro dotierte Nobelpreis
gilt als wichtigster Wissenschaftspreis in der Physik. Die Nominierung erfolgt durch ein Nobelkomitee der Königlich-Schwedischen
Akademie der Wissenschaften, überreicht wird die Auszeichnung traditionell am 10. Dezember, dem Todestag des
Stifters Alfred Nobel.
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