11. Viktor Frankl Symposium

 

erstellt am
15. 10. 18
13:00 MEZ

LH Kaiser eröffnete erfolgreiche Diskussionstagung an der Pädagogischen Hochschule Kärnten – Forcierung der Elementarpädagogik ist ganz im Sinne von Viktor E. Frankl
Klagenfurt (lpd) - Das 11. Viktor Frankl Symposium steht unter dem Motto „Sinn und Autonomie“. Am 15. Oktober wurde es in der Pädagogischen Hochschule Kärnten – Viktor Frankl Hochschule in Klagenfurt von Bildungsreferent Landeshauptmann Peter Kaiser eröffnet. Die Diskussionstagung findet von 15. bis 16. Oktober an der Hochschule statt und will mit Vorträgen sowie Workshops die Lehren des berühmten österreichischen Arztes und Holocaust-Überlebenden Viktor E. Frankl einem breiten Publikum zugänglich machen.

„Der Name Viktor Frankl Hochschule ist für die Pädagogische Hochschule Kärnten mehr als nur eine Beifügung – er ist so etwas wie Identität“, sagte der Landeshauptmann. Viktor E. Frankl sei eine authentische Persönlichkeit gewesen, der trotz all seiner großen Leiden nie den Mut zum Sinn des Lebens verloren habe. Das Land Kärnten identifiziere sich mit seiner Pädagogischen Hochschule, die sich eindeutiges zur Forcierung der Elementarpädagogik bekenne. „Dort mit ersten Bildungsschritten zu beginnen, wo man noch sehr viel prägen kann, ist ganz im Sinne von Viktor E. Frankl“, betonte Kaiser. Es sei außerdem sehr lobenswert, dass sich die Hochschule neben ihren vorgeschriebenen Lehrinhalten auch philosophischen Fragestellungen widme. Welches Menschenbild brauche unsere automatisierte und digitalisierte Gesellschaft? Soll der Mensch geistig in die Ecke gestellt werden oder würde ein aktiv partizipierendes Menschenbild gebraucht werden, das allen Menschen eine Chance gibt? „Es ist unverzichtbar und es freut mich sehr, dass sich die Pädagogische Hochschule Kärnten dieser Frage nähert“, sagte der Bildungsreferent.

„Es freut mich sehr, dass ich das Symposium heute miteröffnen darf, vorallem auch weil das Motto ‚Sinn und Autonomie‘ gut zu meiner neuen Rolle passt“, sagte Bildungsdirektor Robert Klinglmair. Mit dem Bildungsreformpaket der Bundesregierung sei den Schulen mehr Autonomie und damit auch mehr Verantwortung übertragen worden. „Das Franklsche Menschenbild sieht den Sinn als Motivation des menschlichen Daseins“, so Klinglmair. Die Pädagogische Hochschule habe ein tolles Ausbildungsangebot - Empathie und Kreativität würden mitgegeben werden und genau das werde gebraucht. „So kann gemeinsam Schulautonomie gelebt und Schule weiterentwickelt werden“, betonte der Bildungsdirektor.

Rektorin Marlies Krainz-Dürr zeigte sich überwältigt vom großen Interesse am Symposium. „Autonomie ist im Schulbereich ein brandaktuelles Thema und die Auseinandersetzung lohnt sich“, so die Rektorin. Viktor E. Frankl habe an den freien Willen und damit an die Verantwortung des Menschen appelliert.

Nach der Eröffnung startete Christoph Schlick mit seinem Vortrag zum Thema „Sinnerfülltes Leben ist Leben in Beziehung. Das autonome Ich und seine 5 LebensSinnBeziehungen“.

Unter den zahlreichen Besuchern waren auch Landtagspräsident Reinhart Rohr, Bildungsabteilungsleiterin Gerhild Hubmann, Organisatorin Jutta Clarke und Vizerektor Walter Waldner.

Schon in jungen Jahren war für Viktor Frankl der Sinn des menschlichen Lebens ein Thema. Nach Einmarsch der Nationalsozialisten in Österreich wurde Frankl 1942 in das Konzentrationslager Theresienstadt deportiert und kam von dort in weitere drei Lager. Seine Jahre im KZ verarbeitete Frankl in seinem in 75 Sprachen übersetzten Buch „Trotzdem Ja zum Leben sagen“. Zeit seines Lebens trat Frankl gegen die Kollektivschuld auf. Schuld könnten Menschen nur persönlich auf sich laden. Frankl wirkte als Professor für Neurologie und Psychiatrie an der Universität Wien, darüber hinaus bekleidete er Professuren an den Universitäten Harvard, Pittsburgh, Dallas und San Diego. Er wurde von mehr als 200 Universitäten in allen fünf Erdteilen zu Vorträgen eingeladen. Im Laufe seines Lebens wurden ihm in der ganzen Welt 29 Ehrendoktorate verliehen.

 

 

 

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