Klima verbindet: Partnerschaft
 zwischen Tirol und Rio Negro

 

erstellt am
12. 10. 18
13:00 MEZ

Das Klimabündnis Tirol feiert heuer sein 20-jähriges Jubiläum
Rio Negro/Innsbruck (lk) - Ebenso lange verbindet eine Partnerschaft Tiroler Gemeinden mit Menschen am Rio Negro in Brasilien. Zwei Vertreter waren zu Gast in Tirol. Was seinen Ausgang 1993 in Frankfurt nahm, war 1998 auch in Tirol angekommen: Die Idee einer Partnerschaft zwischen europäischen Städten und Gemeinden und Organisationen von indigenen Menschen in Brasilien. Das gemeinsame Ziel war der nachhaltige Schutz des Amazonas-Regenwaldes und damit der Kampf gegen die globale Klimakrise. Die erfolgreiche Partnerschaft dauert bis heute an und basiert auf regelmäßigem Austausch.

Am 12. Oktober gastierten Renato Martelli Soares und Marivelton Rodrigues Barroso in Tirol, letzterer Präsident der FOIRN, dem Dachverband der indigenen Organisationen am Rio Negro. Bei einem Pressegespräch und im Rahmen des Innsbruck Nature Film Festivals berichteten sie über die aktuelle Lage in Brasilien.

Größtes Regenwaldschutzgebiet
Der Anlass des Besuchs der beiden Gäste vom Rio Negro, einem Fluss im Nordosten des brasilianischen Amazonas-Gebiets, war erfreulich: Zum einen das 25-jährige Jubiläum der Partnerschaft mit Klimabündnis-Gemeinden in Österreich und zum anderen die weitere Ausdehnung des Regenwald-Schutzgebietes. In der Vergangenheit konnte durch die Partnerschaft bereits eines der größten zusammenhängenden Schutzgebiete der Welt geschaffen werden. Knapp 135.000 km² werden nachhaltig vor der Rodung bewahrt, eine Fläche so groß wie Österreich und die Slowakei zusammen. Erst kürzlich ist wieder ein Regenwald-Gebiet in der Größe Tirols dazugekommen.

„Die Antworten auf die globale Klimakrise können wir nicht alleine geben. Das Klimabündnis unterstützt aktiven Klimaschutz in den Gemeinden und verbindet diese Anstrengungen mit einer konkreten globalen Perspektive. Global denken – lokal handeln.“, so die Klimabündnis-Obfrau LHStvin Ingrid Felipe.

75 Tiroler Gemeinden schützen den Amazonas
Möglich wurde dieser Erfolg durch die finanzielle und ideelle Unterstützung der Klimabündnis-Gemeinden in Europa. In den letzten 20 Jahren haben sich auch 75 Tiroler Gemeinden dem Klimabündnis angeschlossen. Mit Unterstützung aus Österreich konnten die Rechte der indigenen Bevölkerung gestärkt und viele Projekte umgesetzt werden: Von mit Photovoltaik betriebenen Funkgeräten über Gemeinschaftsboote bis zur Einführung eines indigenen Schulwesens.

Die Lage für die indigene Bevölkerung in Brasilien sei aber nach wie vor ernst, betonte Marivelton Barroso. „Die Klimakrise ist auch bei uns spürbar. Gleichzeitig steigt der wirtschaftliche und politische Druck auf uns indigene Völker und den Regenwald.“ Die Delegationsreise wird durch die Österreichische Entwicklungszusammenarbeit gefördert.
http://www.klimabuendnis.at/rionegro

Das Klimabündnis Tirol im Überblick

  • Das größte kommunale Klimaschutznetzwerk: Über 1.700 Gemeinden aus 26 Ländern Europas
  • Partnerschaft mit Brasilien seit 1993, Gründung des Tiroler Klimabündnis-Vereins 1998
  • Mitglieder Österreich: 976 Gemeinden, 1159 Betriebe, 561 Bildungseinrichtungen
  • Mitglieder Tirol: 75 Gemeinden, 13 Betriebe, 25 Bildungseinrichtungen
  • Projekte: Tiroler Fahrradwettbewerb, GREEN EVENTS TIROL, DoppelPlus, Links4Soils – Bodenschutz in der Gemeinde, Europäische Mobilitätswoche & Autofreier Tag, u.a.
  • Ziele: Reduktion der Treibhausgas-Emissionen und Schutz des Regenwaldes

http://tirol.klimabuendnis.at/

 

 

 

zurück

 

 

 

 

Die Nachrichten-Rubrik "Österreich, Europa und die Welt"
widmet Ihnen der
Auslandsösterreicher-Weltbund

 

 

 

Kennen Sie schon unser kostenloses Monatsmagazin "Österreich Journal" in vier pdf-Formaten? Die Auswahl finden Sie unter http://www.oesterreichjournal.at