Kärntner Regierung zollte Jörg Haider Respekt

 

erstellt am
12. 10. 18
13:00 MEZ

LH Kaiser, LR Gruber, LT-Präsidenten Rohr, Strauss und Lobnig bei Gedenkfeier im Bärental – „Respekt und Verbundenheit über die Parteigrenzen hinweg“
Bärental/Klagenfurt (lpd) - Ein deutliches Zeichen des Respekts setzten Landeshauptmann Peter Kaiser und Landesrat Martin Gruber gemeinsam mit Vertretern des offiziellen Kärnten an der Grabstätte des ehemaligen Landeshauptmannes Jörg Haider. Am 11. Oktober, genau zehn Jahre nach seinem plötzlichen Unfalltod, gedachten sie im Rahmen einer offiziellen Kranzniederlegung gemeinsam mit Witwe Claudia Haider, Tochter Cornelia Haider und den Angehörigen des Verstorbenen. „Es ist mir eine menschliche und moralische Verpflichtung allen ehemaligen Landeshauptleuten, unabhängig von ihrer politischen Zugehörigkeit, diese Ehre zu erweisen“, so Kaiser. Vor wenigen Tagen wurde auch ein Kranz am Grab von Alt-Landeshauptmann Leopold Wagner niedergelegt, der ebenfalls vor zehn Jahren verstarb.

„Ich bin zwar anderer Meinung als Sie, aber ich werde alles dafür geben, dass Sie Ihre Meinung frei aussprechen dürfen.“ Mit diesem Voltair-Zitat, das 1989 auch im Regierungsprogramm vom damaligen Landeshauptmann Haider stand, leitete Kaiser seine Rede im Anschluss an die Kranzniederlegung ein. Im Gedenken an Haider, empfinde auch Kaiser so. „Politik hat immer große Konsequenzen und sollte daher über die Parteigrenzen hinweg mit Respekt, Verantwortung und der Verbundenheit zu jenen, für die sie gemacht wird, betrieben werden“, so der Landeshauptmann. Auch wenn er politisch einiges anders entschieden hätte als Haider, fühle er sich dennoch in derselben Verantwortung. „Im Tod sind alle gleich – wichtig ist es aber auch im Leben, ein Verhalten und eine Sprache zu entwickeln die ein Miteinander und ein gegenseitiges in die Augenschauen ermöglichen“, betonte Kaiser.

Wie schon bei der Kranzniederlegung an Wagners Grab erinnerte Kaiser auch beispielhaft an Haiders große Bemühungen, Kärnten weiterzuentwickeln. „Besonderen Weitblick bewies Haider im Errichten der Infrastruktur, speziell was Verkehrsverbindungen betraf“, sagte der Landeshauptmann und erinnerte an Haiders Hartnäckigkeit in der Diskussion um den Koramltunnel. Genau wie dieses Projekt sei auch der Lakeside Park ein von Haider vorangetriebenes Vorhaben, das letztlich die Gegenwart und Zukunft unseres Landes maßgeblich prägt.

Der Witwe, Claudia Haider, versprach Kaiser abschließend, ihrem verstorbenen Mann auch künftig einen gebührenden Stellenwert in der Gedenkkultur des offiziellen Kärntens einzuräumen.

Claudia Haider dankte Kaiser „von ganzem Herzen für den Akt des Respekts“, den die Regierung angesichts des Todestages ihres Mannes dem verstorbenen Landeshauptmann zollte. „Gedenkkultur ist es, die Menschlichkeit letztlich ausmacht“, betonte sie. Vor der Kranzniederlegung lud sie alle anwesenden Gäste in die Kapelle Neu St. Michael. Stiftspfarrer Gerhard Christoph Kalidz hielt dort die Messfeier ab – umrahmt wurde sie vom Saxophonisten Josef Zenkl.

Unter den Gästen waren die Landtagspräsidenten Reinhart Rohr, Jakob Strauss und Josef Lobnig, die Abgeordneten Gerhard Köfer, Markus Malle, Gernot Darmann, Landesamtsdirektor Dieter Platzer und Bürgermeisterin Sonja Feinig.

Zu Haider: Geboren am 26. Jänner 1950 im oberösterreichischen Goisern war Haider zwischen 1971 und 1975 Bundesobmann des Rings Freiheitlicher Jugend und von 1986 bis 2000 Vorsitzender der Freiheitlichen Partei Österreichs (FPÖ). Im April 2005 spalteten sich unter seiner Federführung zahlreiche Funktionäre von der FPÖ ab und gründeten die Partei Bündnis Zukunft Österreich (BZÖ). Er war von 1989 bis 1991 sowie von 1999 bis zu seinem Tod Landeshauptmann von Kärnten.

 

 

 

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