OeNB sieht Inflation 2018 und
 2019 stabil bei 2,2 Prozent

 

erstellt am
12. 10. 18
13:00 MEZ

Einbeziehung des Online-Handels in Warenkorb künftig wünschenswert
Wien (oenb) - Die österreichische HVPI-Inflationsrate wird laut aktueller Prognose der Oesterreichischen Nationalbank (OeNB) wie bereits im Jahr 2017 auch in den Jahren 2018 und 2019 bei 2,2 % liegen und sich erst 2020 auf 2,0 % abschwächen. Die anhaltend günstige Konjunkturlage und die erwartete Entwicklung der Lohnstückkosten sind für diesen Inflationsverlauf hauptverantwortlich. Laut OeNB-Experten wäre aufgrund des geänderten Einkaufsverhaltens in Richtung Online-Handel in Zukunft eine umfassendere Einbeziehung von Preisen im Internet für die Inflationsmessung anzustreben.

OeNB erwartet 2018 und 2019 Inflation von 2,2 %, Rückgang auf 2,0 % im Jahr 2020
Die OeNB erwartet in ihrer neuesten Inflationsprognose vom September 2018 für die beiden Jahre 2018 und 2019 eine HVPI-Inflationsrate von 2,2 %. Für 2020 wird dann ein leichter Rückgang auf 2,0 % erwartet. Dieser ist in erster Linie auf den angenommenen Rückgang der Ölpreise und auf das bevorstehende Abflauen der Konjunktur zurückzuführen. Die Kerninflationsrate (ohne Energie und Nahrungsmittel) wird von 2,0 % heuer auf etwas über 2 % in den Folgejahren steigen.

Die HVPI-Inflationsrate liegt seit Juni 2018 konstant bei 2,3 %. Ein Rückgang der Inflationsrate bei Nahrungsmitteln in den letzten Monaten wurde von einem gleichzeitigen Anstieg der Inflationsrate bei Dienstleistungen kompensiert, sodass die Gesamtinflationsrate nahezu unverändert blieb. Auch die Kerninflationsrate (ohne Energie und Nahrungsmittel) bewegte sich im bisherigen Jahresverlauf nur wenig und schwankte in den letzten Monaten etwas unterhalb der Zwei-Prozent-Marke.

Berücksichtigung des Online-Handels in der Inflationsmessung
Die OeNB untersucht in einer Schwerpunktanalyse die Auswirkungen der Digitalisierung und vor allem die steigende Bedeutung des Online-Handels auf die Inflationsmessung. Dessen Anstieg lässt die Preise infolge des erhöhten Wettbewerbs nicht nur im Online-Vertrieb, sondern auch in traditionellen Geschäften unter Abwärtsdruck geraten. Dieser Effekt dürfte jedoch nur so lange wirken, bis sich der Anteil des Online-Handels am gesamten Handel stabilisiert hat.

Das infolge der Digitalisierung veränderte Einkaufsverhalten der Konsumentinnen und Konsumenten sollte künftig auch in den Methoden der Inflationsmessung berücksichtigt werden. So sollte etwa die offizielle Preiserhebung sowohl den Online-Handel als auch direkt von Einzelhändlern bereitgestellte, umfassende Daten zu Preisen und Verkaufsmengen die beim Bezahlvorgang anfallen (sogenannte Scanner-Daten) maßgeblich miteinbeziehen.

 

 

 

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