FIW-Kurzbericht: Österreichs Warenaußenhandel
 trotzt noch der internationalen Abschwächung

 

erstellt am
10. 10. 18
13:00 MEZ

Wien (fiw) - Der österreichische Warenaußenhandel profitierte im 1. Halbjahr 2018 insgesamt vom weltweit starken Wirtschaftswachstum. Der sich im II. Quartal verlangsamende Welthandel machte sich zwar bei den österreichischen Exporten in Nicht-EU-Ländern bemerkbar. Die robuste Nachfrage in den EU-Ländern stärkte jedoch das österreichische Exportwachstum.

Die Analyse des österreichischen Warenaußenhandels von Ökonomen des WIFO und des wiiw im Rahmen des Projektes "Forschungsschwerpunkt Internationale Wirtschaft" im Auftrag des BMDW zeigt, dass Österreichs Exportwirtschaft in der ersten Jahreshälfte 2018 vom weltweit weiterhin starken Wirtschaftswachstum gestützt wurde. Neben den traditionell starken Lieferungen in die EU-Partnerländer profitierten Österreichs Warenausfuhren auch von der Nachfrage der Schwellenländer. Das sich verlangsamende Wachstum des Welthandels machte sich im II. Quartal auch in der heimischen Exportdynamik bemerkbar, doch die starke Nachfrage in EU-Ländern sorgte für eine insgesamt nach wie vor robuste Entwicklung der Warenausfuhren.

Die Warenausfuhren in die NAFTA-, MERCOSUR- und TPP-Staaten trugen mit Exportsteigerungen von +6,1 Prozent, +16,7 Prozent und +6,9 Prozent deutlich zum Plus bei den österreichischen Exporten bei. Ein sich fortsetzender Trend war die starke Dynamik von +48,4 Prozent bei den Pkw-Exporten im 1. Halbjahr 2018, die mit der steigenden Fertigungszahl von Automobilen in Österreich einhergeht und gleichzeitig zu starken Zuwächsen bei den Importen aus dem Bereich der Autozulieferindustrie (+18,4 Prozent) führte. Dennoch bleiben die Exporte der Autozulieferindustrie mit ihrem höheren Anteil an den Gesamtexporten von 6,5 Prozent bedeutender für die Exportentwicklung als die dynamisch steigenden Pkw-Ausfuhren, die 4,7 Prozent der österreichischen Warenausfuhren ausmachten. Insbesondere Südkorea, das Vereinigte Königreich und die USA waren Zielländer von in Österreich gefertigten Pkw.

Auch wenn der Zuwachs bei den österreichischen Exporten im Verlauf des 1. Halbjahres 2018 sogar an Fahrt gewann, so machten sich steigende Ölpreise, der sich verlangsamende Welthandel und Risiken an den internationalen Finanzmärkten auch im österreichischen Außenhandel bemerkbar. Die Kosten für Energieimporte stiegen drastisch im Vergleich zum Vorjahr. Das österreichische Exportwachstum in Schwellenländer wie China und Russland verlangsamte sich nachdrücklich und wurde im II. Quartal nur dank der starken Nachfrage aus dem gesamten EU-Raum kompensiert.

Nominell stiegen die österreichischen Exporte um +5,8 Prozent im 1. Halbjahr 2018 und die Importe um +5,1 Prozent. Trotz der gestiegenen Energieimporte reduzierte sich das österreichische Außenhandelsdefizit insgesamt deutlich um 393,1 Millionen Euro und betrug im 1. Halbjahr 2018 -2,2 Milliarden Euro.

Das Kompetenzzentrum "Forschungsschwerpunkt Internationale Wirtschaft" (FIW) ist ein Projekt von drei Instituten - Österreichisches Institut für Wirtschaftsforschung (WIFO), Wiener Institut für Internationale Wirtschaftsvergleiche (wiiw), Wirtschafts- und Sozialwissenschaftliches Rechenzentrum (WSR) - im Auftrag des Bundesministeriums für Digitalisierung und Wirtschaftsstandort (BMDW); unterstützt wird das Projekt u. a. von der Oesterreichischen Nationalbank, der Industriellenvereinigung und dem Bundeskanzleramt. Die Kooperationsvereinbarungen des FIW mit der Wirtschaftsuniversität Wien, der Universität Wien, der Johannes Kepler Universität Linz und der Leopold-Franzens-Universität Innsbruck werden aus Hochschulraumstrukturmitteln gefördert. Das FIW bietet Zugang zu internationalen Außenwirtschafts-Datenbanken, eine Forschungsplattform und Informationen zu außenwirtschaftsrelevanten Themen.

Das FIW-Projekt veröffentlicht in unregelmäßigen Abständen Policy Briefs zu aktuellen außenwirtschaftlichen Themen. In diesen Policy Briefs soll eine Aufbereitung aktueller, politikrelevanter Informationen stattfinden. Hierbei soll insbesondere auf die spezifische Situation Österreichs eingegangen werden.

 

 

 

Weitere Informationen:
https://www.fiw.ac.at/

 

 

 

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