Wirtschaftsbericht: Kärnten holt massiv auf

 

erstellt am
09. 10. 18
13:00 MEZ

LHStv. Schaunig und LR Zafoschnig präsentierten Bericht zur Wirtschaftslage Kärntens – Zahlen bestätigen Aufbruch – Kärnten in vielen Bereichen über Bundesschnitt – Zukunft klar: Investitionsschwerpunkte Straßen, Soziales, Breitband, Export und Qualitätstourismus
Klagenfurt (lpd) - In einer gemeinsamen Pressekonferenz präsentierten LHStv. Gaby Schaunig und LR Ulrich Zafoschnig am 9. Oktober den erfreulichen Bericht zur Wirtschaftslage des Landes Kärnten 2017/18, der vom KIHS in Zusammenarbeit mit der Alpen Adria Universität erstellt wurde. So schlagen sich laut Schaunig nicht nur die makroökonomischen Entwicklungen positiv auf Kärnten nieder, sondern liegt Kärnten in vielen Bereichen über dem Bundesschnitt, was bis zum Jahr 2013 keinesfalls für das südlichste Bundesland zu verzeichnen war.

Schaunig fasst daher zusammen: „Kärnten holt massiv auf. Die positive Entwicklung bei der Wertschöpfung schlägt sich auch auf den Arbeitsmarkt nieder. Neben der Reduktion der Arbeitslosigkeit verzeichnet Kärnten einen Anstieg bei der Beschäftigung.“ Vor allem die Reduktion der Jugendarbeitslosigkeit sei für Schaunig die wohl wichtigste Botschaft aus dem Wirtschaftsbericht. „Damit vermitteln wir jungen Menschen eine Perspektive und können somit aktiv gegen die Abwanderung wirken“, erklärt Schaunig.

Kärnten erzielt im Jahr 2017 mit +3,9 % das stärkste Wirtschaftswachstum aller Bundesländer. Die Arbeitslosigkeit ging um 6,3 % zurück, in Gesamtösterreich jedoch um 4,9%. „Beim BIP lag Kärnten immer unter dem Österreichschnitt. Wir haben die Umkehr geschafft, jetzt liegen wir mit +3,9 % über dem Österreichschnitt von +3 %“, so Schaunig.

Wirtschaftslandesrat Zafoschnig verwies vor allem auf den Export. „Die Quote geht nach oben. Wir können für 2017 einen Rekordwert verzeichnen. Der Export wuchs um 7,8 %, d.h. jeder zweite Euro wird durch die exportierenden Unternehmen im Land verdient. Sie sichern damit über 70.000 Arbeitsplätze“, kann Zafoschnig berichten. In absoluten Zahlen bedeutet dass, dass Kärnten Waren im Wert von 7,563 Milliarden Euro exportiert hat, womit das höchste Ergebnis, das Kärnten je hatte, erzielt wurde. Daher werde die Landesregierung auch künftig die Exportwirtschaft vorantreiben und die Exportoffensive mit der Wirtschaftskammer fortführen. „Kärntens Güter und Dienstleistungen sind im Ausland gefragt. Das werden wir weiterhin unterstützen“, so Zafoschnig. Vier Millionen Euro fließen von Land und Wirtschaftskammer über die Exportoffensive in die Betriebe, die sich damit neue Märkte eröffnen können.

Einen großen Beitrag zur positiven wirtschaftlichen Entwicklung leistet die Hypo/Heta-Lösung. Denn diese Lösung hatte direkten Einfluss auf das Rating Kärntens, also auf die Außensicht auf das Bundesland. „Kärnten konnte auf Grund der Heta-Lösung mit Aa3 das ursprüngliche Rating von 2011 erreichen und damit wurde die positive Entwicklung in der Wirtschaft und am Arbeitsmarkt überhaupt erst möglich“, hält Schaunig fest. Zafoschnig erklärt die Auswirkung von Aa3: „High Grade bedeutet, dass Investitionen in den Wirtschaftsstandort Kärnten als sichere Anlage gelten und das Ausfallsrisiko so gut wie vernachlässigbar ist!“

Schaunig nannte die Bauwirtschaft mit einem Plus von 11,3 % als weiteren Wachstumsbereich, so wurden im ersten Halbjahr 2018 im Bauwesen 463,5 Mio. Euro erwirtschaftet. Auch hier liegt Kärnten über dem Österreichschnitt. Die öffentlichen Bauinvestitionen in Kärnten betragen 967,77 Mio. Euro, das Land Kärnten alleine leistet einen Beitrag von 449,84 Mio. Euro.

Kärnten habe als Technologieland laut Schaunig auch in der dafür notwendigen Infrastruktur aufgeholt. Eine Evaluierung des Bundes belegt, dass Kärnten bei der Verbesserung der Netzabdeckung den zweiten Platz innerhalb der Bundesländer einnimmt. So wurden von 2014-2017 100.000 Haushalte neu mit Festnetz-Breitband versorgt, 90 Gemeinden sind ausgebaut. In dieser Legislaturperiode werde das Land 60 Mio. Euro für den Breitbandausbau bereitstellen.

Weitere Rekordzahlen lieferte 2017 der Tourismus in Kärnten. „Unsere Strategie geht auf. Wir setzen auf Qualität in den Betrieben und auf Natur-Aktiv-Tourismus. Das trägt Früchte“, so Zafoschnig. Vor allem Investitionen in die Vier- und Fünf-Stern-Betriebe haben ein Nächtigungsplus in diesem Bereich von 21,3 % zur Folge. Gesamt brachte das Jahr 2017 ein Nächtigungsplus von 1,6 % und ein Plus bei den Ankünften von 3,6 %. Erstmals verzeichnete Kärnten wieder über 13 Mio. Nächtigungen.

Zafoschnig: „Wir werden auch in Zukunft in eine moderne, nachhaltige Tourismusinfrastruktur investieren, die Tourismusstrategie fortführen und vor allem dem Fachkräftemangel mit einem Human Ressource Paket entgegentreten. Über allem steht der Entbürokratisierungs-Masterplan.“

Auch Schaunig nannte für die Zukunft drei wichtige Themenbereiche für das Land. „Obwohl wir mit Mindereinnahmen durch den Bund rechnen müssen, werden wir den Investitionskurs fortsetzen. Dazu zählen die Digitalisierung mit dem Breitband-Ausbau, die Straßenbauoffensive und der Sozialbereich“, skizziert Schaunig. In diesem Zusammenhang nennt sie das Lieferantenentwicklungsprogramm des KWF, die Digitalisierungs-Infotour, um das Bewusstsein für die Wichtigkeit der Digitalisierung bei den Unternehmern zu forcieren, die Intensivierung von Forschungskooperationen wie mit der Joanneum Research und den Aufbau der Silicon Austria Labs.

 

 

 

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