Bogner-Strauß: Schritt für Schritt
 die Einkommensschere schließen

 

erstellt am
19. 10. 18
13:00 MEZ

Equal Pay Day ist heuer eine Woche später als im Vorjahr
Wien (bka) - „Am 20. Oktober ist heuer Equal Pay Day: An diesem Tag haben Männer jenes Einkommen erreicht, wofür Frauen bis Jahresende noch arbeiten müssen“, sagt Frauenministerin Juliane Bogner-Strauß zum Equal Pay Day am 20. Oktober. Die Lohnschere schließe sich, aber langsam. Im Vergleich zu 2017 ist der Equal Pay Day in diesem Jahr um sieben Tagen später. „Das Schließen der Einkommensschere bleibt ein großes Anliegen: Die Themen gleicher Lohn für gleichwertige Arbeit, wirtschaftliche Unabhängigkeit für Frauen in jedem Alter und damit verbunden auch die bessere Vereinbarkeit von Familie und Beruf stehen ganz oben auf unserer Agenda“, betont die Ministerin.

Mehr Einkommenstransparenz
Bogner-Strauß hat daher die Initiative für mehr Lohngerechtigkeit für Frauen ins Leben gerufen. „Ziel ist es, mehr Einkommenstransparenz zu schaffen und damit Benachteiligungen von Frauen zu reduzieren. Die Arbeitsgruppe mit Expertinnen und Experten aus der Sozialpartnerschaft, Wissenschaft und Statistik hat bereits getagt. In einem ersten Schritt werden die bestehenden Einkommensberichte auf einen bundesweit einheitlichen Standard zusammengeführt“, so die Frauenministerin.

Maßnahmen gegen Altersarmut
Noch früher als der Equal Pay Day ist der Equal Pensions Day, heuer war dieser bereits am 28. Juli. „Maßnahmen gegen Altersarmut von Frauen sind dringend notwendig“, sagt Bogner-Strauß. Mögliche Ansätze, um dem Problem entgegen zu wirken, sind unter anderem das Pensionssplitting sowie mehr Bewusstseinsbildung für eine partnerschaftliche Aufteilung bei der Kindererziehung. „Kindererziehung ist Elternarbeit, hier sind Mütter und Väter gleichermaßen gefordert“, betont die Familienministerin. Freiwilliges Pensionssplitting gibt es bereits, hier müsse mehr Bewusstsein geschaffen werden. Auch ein verpflichtendes Pensionssplitting sei ein Thema, das man diskutieren und im Detail anschauen könnte.

Geschlechtersensible Berufsorientierung
Um die Einkommensschere zu schließen sind auch entsprechende Qualifizierungen, eine geschlechtersensible Berufsorientierung und mehr Frauen in Führungspositionen wichtig. Frauen – und natürlich auch Männer – sollen sich bei der Ausbildungs- und Berufswahl frei entscheiden können. „Vor allem junge Mädchen sollten besser über die Möglichkeiten abseits der typischen Frauenberufe Bescheid wissen. Einen wichtigen Beitrag leistet hier der jährliche Girl’s Day, bei dem in ganz Österreich gezielt Interesse für technische und wissenschaftliche Berufe geweckt wird“, so Bogner-Strauß.

Vereinbarkeit von Familie und Beruf
Frauen sollen frei entscheiden können, wann und in welchem Ausmaß sie nach der Geburt eines Kindes wieder in den Beruf einsteigen. Für eine gute Vereinbarkeit von Familie und Beruf ist eine bedarfsorientierte Kinderbetreuung essenziell. Bund und Länder investieren daher weiterhin in den Ausbau der Kinderbetreuung: 180 Millionen Euro pro Jahr, also über 700 Millionen bis 2022. „Der Fokus wird sowohl auf der Schaffung von Plätzen für Unter-Drei-Jährige als auch auf längeren und vor allem flexibleren Öffnungszeiten liegen“, sagt die Familienministerin.

Auch eine verlängerte Anrechnung der Karenzzeit ist Bogner-Strauß ein Anliegen: Der Entschließungsantrag im Parlament wurde bereits eingebracht. Ziel ist es, dass die Anrechnung von bis zu 24 Monaten Karenzzeit in allen Kollektivverträgen und Berufen in der diesjährigen Herbstlohnrunde verankert wird. Sollte die Anrechnung der Karenzzeiten über die Kollektivvertragsverhandlungen nicht funktionieren, werde die Bundesregierung eine gesetzliche Neuregelung bis Ende des Jahres vorlegen. „Das ist ein wichtiger Schritt für eine nachhaltige Familienpolitik und die Gleichstellung von Frau und Mann. Keine Familie soll einen Nachteil haben, wenn sie das Recht auf Karenz wahrnimmt und sich für Familie und Kinder entscheidet“, so Bogner-Strauß.

 

 

 

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