High-Level-Konferenz des AdR in Kärnten:
 Mitglieder gegen Kürzung der EU-Regionalfördermittel

 

erstellt am
12. 11. 18
13:00 MEZ

Hochrangige Konferenz zur EU-Kohäsionspolitik „#CohesionAlliance“ in Kärnten – AdR-Präsident Lambertz, LH Kaiser und LR Gruber bekennen sich zu Kohäsionspolitik – Reduktion der Regionalfördermittel im nächsten EU-Budget darf nicht stattfinden
Brüssel/Klagenfurt (lpd) - In Kärnten fand am 9. November die High-Level-Konferenz des europäischen Ausschusses der Regionen (AdR) statt. Hauptthema der hochkarätigen Konferenz im Lake Side Park, die gemeinsam mit dem AdR und dem Land Kärnten organsiert worden war, war die Kohäsionspolitik, die eine Schlüsselrolle bei der Unterstützung der wirtschaftlichen Belebung der ländlichen Gebiete Europas spielt. Die Kohäsionspolitik ergänzt die Maßnahmen des Europäischen Landwirtschaftsfonds für die ländliche Entwicklung. Jetzt ist genau diese wesentliche Unterstützung für die Regionen in Gefahr durch den von der EU geplanten Abbau und der Zentralisierung der EU-Regionalinvestitionen, denn für den nächsten EU-Haushalt ist derzeit eine Reduktion dieser regionalen Fördermittel von bis zu 28 % geplant.

Vertreter anderer österreichischer Bundesländer, von europäischen Verbänden der Regionen und Städte, von EU-Institutionen und Sozialpartnerschaft nahmen an der heutigen High-Level-Konferenz in Kärnten teil. Die Teilnehmer der Konferenz, allen voran AdR-Präsident Karl-Heinz Lambertz, LH Peter Kaiser und LR Martin Gruber, stellten die bisherige Kohäsionspolitik außer Streit. Es gab von allen Beteiligten ein klares Bekenntnis zur Beibehaltung der EU-Regionalinvestitionen über die Europäischen Fonds ESF (Sozialfonds), EFRE (regionale Entwicklung) und EMFF (Strukturfonds).

„Wir hatten heute eine sehr intensive Sitzung mit dem klaren Ergebnis, die Kohäsionspolitik außer Streit zu stellen. Hier geht es um wesentliche Finanzierungsbereiche der EU, aber vor allem auch um die Wahrnehmung in der Bevölkerung, wie man mit diesen Mitteln die einzelnen Regionen weiterentwickeln kann. Für Kärnten flossen 800 Mio. Euro seit 1995 aus den drei Europäischen Fonds. Damit wurde ein 2,5faches an Investitionen in unserem Land ausgelöst. Wir haben uns heute klar gegen die Reduktion dieser Mittel für die Regionen Europas ausgesprochen und wir haben uns dagegen ausgesprochen, dass Regionen Europas, die strukturell besser gestellt sind, in Zukunft eine geringere Regionalförderung erhalten“, betonte Kaiser in der anschließenden Pressekonferenz vor Journalisten.

Auch der Präsident des AdR, Karl-Heinz Lambertz betonte, dass in der heutigen Konferenz die „Dinge auf den Punkt gebracht worden sind“. „Der nächste Finanzrahmen der EU ist entscheidend, was in dieser EU in Zukunft geschieht. Wir befinden uns in einer entscheidenden Phase und der AdR als Vertreter von 100.000 Kommunen und 300 Regionen in der EU positioniert sich klar. Wir haben heute einen Grundkonsens getroffen, um zu verhindern, dass das Prinzip der Eigenverwaltung durch eine neue Zentralisierung aufgehoben wird. Wir müssen mit aller Kraft unsere Argumente und Positionen deutlich machen. Es muss vereinbar sein, europäische Entscheidungen zu treffen und trotzdem die nationalen Interessen zu berücksichtigen“, fand Lambertz klare Worte. Er, Lambertz, trete dafür ein, dass die wesentlichen Entscheidungen noch vor der EU-Wahl getroffen werden müssen. „Wir Regionen müssen uns unserer Stärke bewusst sein, denn dann sind wir stark“, so Lambertz zu den nächsten Verhandlungsrunden bezüglich des neuen EU-Haushaltes.

LR Gruber verwies, dass es nun um den Gesamthaushalt der EU gehe und damit um die Weiterentwicklung der Regionen. „Wir müssen die Bedeutung der EU für die Menschen klar machen. Die Probleme sind in vielen Regionen Europas gleich: Die Entvölkerung der ländlichen Gebiete macht uns überall Sorgen. Daher darf es zu keiner Kürzung der budgetären Mittel für die Regionen kommen, das würden sie nicht verkraften“, so Gruber.

Als Verfechter einer Kohäsionspolitik für alle Regionen und Städte im neuen EU-Haushalt nach 2020 hat der Europäische Ausschuss der Regionen gemeinsam mit führenden EU-Verbänden der Regionen und Städte die #CohesionAlliance ins Leben gerufen. Mehr als 8.000 Befürworter, darunter 116 Regionen, 110 Städte und Bezirke, 45 Verbände regionaler und lokaler Gebietskörperschaften, 30 Abgeordnete des Europäischen Parlaments, 35 Branchenverbände der EU und 141 andere institutionelle Partner wie Universitäten, Forschungszentren und Europäische Verbünde für territoriale Zusammenarbeit (EVTZ), haben die Erklärung der Allianz für die Kohäsionspolitik unterzeichnet.

Die weiteren Teilnehmer der heutigen High-Level-Konferenz: LR Beate Prettner, LR Sara Schaar, Niederösterreichs LR Martin Eichtinger, Burgenlands Landtagspräsident Christian Illedits, Innsbrucks Vize-Bürgermeistrin Christine Oppitz-Plörer, Kärntens WK-Vizepräsidentin Karin Goby, Salzburgs Landtagspräsidentin Brigitta Pallauf, IV-Präsident Timo Springer, Erich Unterwurzacher, Direktor der EU-Direktion für Regionalpolitik, Ilona Raugze, Direktorin von ESPON EGTC in Luxenbourg, Gerard Peltre, Präsident der R.E.D, Michiel Rijsberman, Chairman der Task Force für die Kohäsionspolitik nach 2020.

 

 

 

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