Inflation steigt im Oktober 2018 auf 2,2%

 

erstellt am
16. 11. 18
13:00 MEZ

Wien (statistik austria) - Die Inflationsrate für Oktober 2018 lag nach Berechnungen von Statistik Austria bei 2,2%, nachdem sie im September 2,0% betragen hatte. Ausschlaggebend für diesen Anstieg war ein stärkerer Preisauftrieb bei Strom, Treibstoffen und Flugtickets. Die Ausgaben für Verkehr blieben stärkster Preistreiber, gefolgt von jenen für Wohnung, Wasser und Energie.

Der Indexstand des Verbraucherpreisindex 2015 (VPI 2015) lag für den Monat Oktober 2018 bei 106,0. Gegenüber dem Vormonat September stieg das durchschnittliche Preisniveau um 0,3%.

Treibstoffe und Heizöl für mehr als ein Viertel der Inflation verantwortlich
Im Jahresabstand stiegen die Ausgaben für Verkehr durchschnittlich um 5,0% und beeinflussten die allgemeine Teuerung mit +0,63 Prozentpunkten. Hauptverantwortlich dafür waren Treibstoffe, die sich im Oktober insgesamt um 15,8% (Einfluss: +0,46 Prozentpunkte) verteuerten (September +13,9%; Einfluss: +0,40 Prozentpunkte). Reparaturen privater Verkehrsmittel kosteten um 3,0% mehr (Einfluss: +0,05 Prozentpunkte). Die Preise für Flugtickets stiegen um 6,6% (Einfluss: +0,04 Prozentpunkte), im September hatten sie sich noch um 6,1% verbilligt (Einfluss -0,03 Prozentpunkte).

Für Wohnung, Wasser, Energie musste um durchschnittlich 2,8% mehr bezahlt werden (Einfluss: +0,57 Prozentpunkte). Haushaltsenergie verteuerte sich insgesamt um 6,1% (Einfluss: +0,26 Prozentpunkte). Ausschlaggebend dafür waren die um 30,1% höheren Heizölpreise (Einfluss: +0,13 Prozentpunkte), die allerdings auch bereits im September merklich zugelegt hatten (+24,8%; Einfluss: +0,11 Prozentpunkte). Strom kostete im Oktober um 3,9% mehr (Einfluss: +0,08 Prozentpunkte), im September war er mit +0,1% beinahe preisstabil gewesen (Einfluss: ±0,00 Prozentpunkte). Die Ausgaben für feste Brennstoffe erhöhten sich im Oktober um 8,9%, jene für Fernwärme um 2,7%. Gas verbilligte sich hingegen um 3,3%. Die Mieten stiegen durchschnittlich um 3,4% (Einfluss: +0,18 Prozentpunkte), die Ausgaben für die Instandhaltung von Wohnungen um 1,9% (Einfluss: +0,12 Prozentpunkte).

Restaurants und Hotels verteuerten sich durchschnittlich um 3,3% (Einfluss: +0,37 Prozentpunkte). Dazu trugen überwiegend Bewirtungsdienstleistungen bei, deren Preise um insgesamt 3,1% stiegen (Einfluss: +0,32 Prozentpunkte).

Beherbergungsdienstleistungen kosteten um 4,7% mehr
Moderat verteuerten sich Nahrungsmittel und alkoholfreie Getränke (durchschnittlich +1,2%; Einfluss: +0,12 Prozentpunkte). Die dafür hauptverantwortlichen Nahrungsmittel kosteten insgesamt um 1,0% mehr (Einfluss: +0,10 Prozentpunkte). Die Preise für Fleisch stiegen um 1,6%, jene für Brot und Getreideerzeugnisse um 1,5%, jene für Gemüse um 2,8% und jene für Milch, Käse und Eier insgesamt um 1,0%. Öle und Fette verbilligten sich hingegen um 1,6% (darunter Butter -2,9%), Obst kostete um 1,7% weniger. Alkoholfreie Getränke verteuerten sich um 1,5%.

Die Preise im Sektor Freizeit und Kultur rutschten nur deshalb ins Minus (durchschnittlich -0,2%; Einfluss: -0,02 Prozentpunkte), weil vor allem Pauschalreisen (insgesamt -6,3%; Einfluss: -0,13 Prozentpunkte) stark dämpfend wirkten. Freizeit- und Kulturdienstleistungen kosteten hingegen insgesamt um 2,8% mehr (Einfluss: +0,12 Prozentpunkte).

Für Nachrichtenübermittlung gingen die Kosten durchschnittlich um 2,1% zurück (Einfluss: -0,04 Prozentpunkte). Telefon- und Telefaxdienste verbilligten sich um 1,4% und Mobiltelefone um 8,2%.

Inflation Oktober 2018 gegenüber September 2018: +0,3%
Hauptpreistreiber im Monatsabstand war der Bereich Wohnung, Wasser, Energie (durchschnittlich +0,9%; Einfluss: +0,17 Prozentpunkte). Zu diesem Preisschub trugen vor allem die um 3,8% höheren Strompreise bei.

Als Hauptpreisdämpfer im Monatsvergleich erwiesen sich die Kosten für Freizeit und Kultur (durchschnittlich -1,1%; Einfluss: -0,13 Prozentpunkte). Hauptverantwortlich dafür waren saisonbedingt billigere Pauschalreisen (insgesamt -7,0%).

Teuerung laut harmonisiertem Verbraucherpreisindex liegt im Oktober 2018 bei 2,4%
Der Indexstand des auf europäischer Ebene harmonisierten Verbraucherpreisindex (HVPI 2015) lag im Oktober 2018 bei 106,60 (September revidiert 106,11). Die harmonisierte Inflationsrate betrug 2,4%; die Differenz zum VPI von +0,2 Prozentpunkten beruht auf Gewichtungsunterschieden zwischen VPI und HVPI. Kräftige Preisanstiege für Restaurants und Hotels (höhere Gewichtsanteile im HVPI als im VPI) erhöhten den HVPI deutlich gegenüber dem VPI. Höhere Preise für Treibstoffe sowie für Flugtickets (jeweils höhere Gewichtsanteile im HVPI als im VPI) ließen den HVPI zusätzlich gegenüber dem VPI ansteigen. Überdies dämpften billigere Pauschalreisen (geringere Gewichtungsanteile im HVPI als im VPI) den HVPI weit weniger stark als den VPI. Höhere Kosten für die Instandhaltung und Reparatur von Wohnungen sowie für Versicherungsdienstleistungen (jeweils geringere Gewichtungsanteile im HVPI als im VPI) verminderten hingegen den HVPI gegenüber dem VPI.

Preissteigerung für täglichen Einkauf niedriger, für wöchentlichen höher als die Gesamtinflation
Das Preisniveau des Mikrowarenkorbs, der überwiegend Nahrungsmittel, aber auch Tageszeitungen oder den Kaffee im Kaffeehaus enthält und den täglichen Einkauf widerspiegelt, erhöhte sich im Jahresvergleich um 0,7% (September revidiert +1,5%). Das Preisniveau des Miniwarenkorbs, der einen wöchentlichen Einkauf abbildet und neben Nahrungsmitteln und Dienstleistungen auch Treibstoffe enthält, stieg im Jahresabstand um 4,9% (September revidiert +4,9%).

 

 

 

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